Förderverein Hamburger Sternwarte
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Unser Motto: Weltbild im Wandel --
Eingang August-Bebel-Str. 196, 21029 Hamburg
Die Sternwarte kann folgendermaßen erreicht werden:
Termine FHS - Events 2023
Förderverein Hamburger Sternwarte e.V. (FHS)
Astronomiepark Hamburger Sternwarte
1m-Spiegelteleskop Gebäude der Hamburger Sternwarte
(©: Gudrun Wolfschmidt)
Hamburger Sternwarte in Bergedorf
Institut der Universität: Gojenbergsweg 112, 21029 Hamburg
Eingang: August-Bebel-Str. 196, 21029 Hamburg
20. Dezember 2023 - Änderung !
Dr.cand. Dipl.-Phys. Carsten Busch
Wie Stephen Hawking zeigte,
dass Schwarze Löcher doch nicht so schwarz sind.
Eine kurze Geschichte der Thermodynamik Schwarzer Löcher
* Vorträge
* Beobachtung
* Sonderveranstaltungen
* Lange Nacht der Museen
* 25 Jahre FHS
* Unesco
* Tag des offenen Denkmals* Astronomietag
* Führungen
* Amateurastronomie
* Ausstellungen
* Inhalt der Vorträge
* Rückschau
English:
* Public Lectures
* Star Gazing
* Special Events
* Long Night of Museums
* 25 Jahre FHS
* Unesco
* Day of the Open Monument * Astronomy Day
* Guided Tours
* Exhibition/Collections
* Abstracts of Public Lectures
* Retrospect
Links: Flyer Events 2023 -- Rechts Rundgang: Kuppeln und Gebäude der Sternwarte
2023
- Webseite FERNSICHT
Beobachtungsabende im Winterhalbjahr um 19 Uhr,
"FERNSICHT - Sterne zum Greifen nah"
jeweils am 1. Mittwoch im Monat, warme Kleidung empfohlen!
Start am Sonnenbau, Kosten 10.- / 7.50 Euro.
(bei schlechtem Wetter)
(bei klarem Himmel)
4. Januar, 1. Februar, 1. März, 5. April 2023,
4. Oktober, 1. November und 6. Dezember 2023
FHS Vortragsreihe (2023)
Vorträge am Mittwochabend um 20.00 Uhr
organisiert von Gudrun Wolfschmidt
Inhaltsangabe der Vorträge
Sonderveranstaltungen
20. Lange Nacht der Museen 2023
22. April 2023, 18 bis 1 Uhr
Offizielle Webseite - Hamburg Museen - Astronomiepark Hamburger Sternwarte
Allgemeines Motto: "Wir bleiben wach!" (2023)
Mottos: Museen bewahren Schätze (2019), Forschen (2018),
Präsentieren (2017), Vermitteln (2016), Sammeln (2015).
zum 550. Geburtstag von Nicolaus Copernicus
(organisiert vom Förderverein Hamburger Sternwarte
unter Mitwirkung der Hamburger Sternwarte, des GNT und der GvA)
8. Bergedorfer Teleskoptreffen
21.-23. April 2023
während der Langen Nacht der Museen (Sternbeobachtung)
46. Internationaler Museumstag - ICOM
Sonntag, 21. Mai 2023
Motto: #MuseenEntdecken (Museen mit Freude entdecken, 2023)
Virtueller 3D-Rundgang durch den "Astronomiepark Hamburger Sternwarte"
FHS Sommerfest -
25 Jahre Förderverein Hamburger Sternwarte (FHS)21. Juni 2023, 16-22 Uhr
Hamburger Sternwarte als Kulturdenkmal
Die Stadt Hamburg, zusammen mit dem Förderverein, unterstützt das Verfahren zur Nominierung der Hamburger Sternwarte als UNESCO-Weltkulturerbe (Link zur FHS Unesco Webseite).
auf dem Weg zum Unesco Weltkulturerbe
Der erste Schritt bestand in der Vorbereitung des Bewerbungsdokuments der Hamburger Sternwarte in Bergedorf für die Fortschreibung der deutschen Anmeldeliste (Tentativliste) zur Nominierung von Stätten für die UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt im Oktober 2021. Im Jahr 2023 erfolgt eine Entscheidung.
Bewerbungsdokument.
"Sternstunden" Festival - Uni-Musik (Anne Grigoleit)
Freitagabend (21.7.) und am Samstag (22.7.) von Mittag bis Abends/Nachts
dazu Führungen, Vorträge, Ausstellung Weltbild im Wandel und Beobachtungen (?) des FHS Tag des offenen Denkmals in Hamburg
Webseite - Tag des offenen Denkmals in Hamburg
Sonntag, 10. September 2023
Motto: Talent Monument
und der Rundgang ist beschildert.
Das Event (8.-10. September 2023) wird veranstaltet und unterstützt
von der Stiftung Denkmalpflege Hamburg
und vom Denkmalschutzamt Hamburg.
22. bundesweiter Astronomietag
Samstag, 28. Oktober 2023, 18 bis 23 Uhr
Vereinigung der Sternfreunde (VdS)
Motto: "Unser Universum"
(Beitrag zum BMBF Wissenschaftsjahr 2023)
(organisiert vom Förderverein Hamburger Sternwarte)Partielle Mondfinsternis
Event am Samstag, 28. Oktober 2023, 18-23 Uhr,
Maximale Verfinsterung 22:14 Uhr
Das "Cafe Stellar" ist bis 22h geöffnet!
Wir planen (vgl. Flyer) Beobachtungen der Mondfinsternis und von Planeten,
dazu gibt es drei Kurz-Vorträge (18.30, 19.30, 20.30 Uhr):
(auch Zoom: Meeting-ID 682 3365 9386, Kenncode HS_@gw24)
Führungen durch die Sternwarte (18, 19, 20 Uhr) und in der Ausstellung Weltbild im Wandel (21 Uhr),
im Sonnenbau: Sternwarte 3D virtueller Rundgang,
Siehe auch: Wie entsteht eine Mondfinsternis? (ARD),
Mondfinsternis - Nele und Nora (KIKA, ARD).
Führungen, Angebote für Schulen, Amateurastronomie
für Einzelpersonen und kleine Gruppen:
Führungen und Gastronomie
Es werden wieder Fühungen vom Förderverein Hamburger Sternwarte
für Live Besucher angeboten:
Führungen Sonntags um 14 Uhr
Eintritt jeweils: 10,00/ 7,50 EUR.
Die Bezahlung erfolgt bar zu Beginn der Führung im Sonnenbau.
Das Café Stellar ist geöffnet: (Stand: 11.12.2023)
Montag / Dienstag 12.00 bis 16.00 Uhr
Mittwoch 12.00 bis 17.30 Uhr
Samstag / Sonntag 12.30 bis 17.00 Uhr.
für Taube und Hörbeeinträchtigte
durch das Kulturdenkmal Hamburger Sternwarte
Britta Illmer - bitte Nachfrage und Buchung bei E-Mail Illmer
Anmeldung bei M. Hünsch
Angebot für Schulen
(früher Projekt "Seh-Stern")
Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB),
siehe auch
Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung und
Hamburger LandesBildungsServer (HBS)
Amateurastronomie
Ausstellungen und Sammlungen
Ausstellungen
Link: Ausstellungen
Ausstellung im Hamburger Rathaus:
"Hamburg einmalig: Die Sternwarte -
eine Ausstellung zum 250. Geburtstag ihres Gründers"
wegen Corona verschoben auf 2025 ?
Ausstellungen in der Hamburger Sternwarte
Weltbild im Wandel --
Von Copernicus bis zur modernen Kosmologie
- zum 550. Geburtstag von Nicolaus Copernicus
(Our changing World View - From Copernicus to Modern Cosmology)
Die Ausstellung ist im Rahmen der Langen Nacht der Museen zu besuchen
- sonst auf Nachfrage.
Sammlungen in der Hamburger Sternwarte
(hier weitere Links, auch zur UHH Datenbank FUNDus!)
Wissenschaftliche Instrumente, Archiv und Schmidt Museum (auf GNT Webseite)
Mittwochs-Vorträge (2023) um 20.00 Uhr
3. Mittwoch im Monat in der Hamburger Sternwarte in Bergedorf, Bibliothek.
Siehe auch: "Von den Anfängen der Astronomie zur modernen Astrophysik"
(From the early stages of astronomy to modern astrophysics, #sciencecommunication)
Ringvorlesung: WS 2022/23, SS 2023 und WS 2023/24,
organisiert von Gudrun Wolfschmidt.
Flyer Events 2023
Später werden die Vorträge auch auf Lecture2go zur Verfügung stehen.
Zoom Meeting-ID 679 7839 2819
Kenncode: HS_@gw24 (ab 18. Oktober bis 20. März)Spende: 10 / 7,50 €
(FHS, AG Geschichte der Naturwissenschaft und Technik (GNT), Universität Hamburg)
Die Weltuntergangsmaschine
(AG Geschichte der Naturwissenschaft und Technik (GNT), Hamburger Sternwarte, Universität Hamburg)
Weltbild im Wandel -- zum 550. Geburtstag
von Nicolaus Copernicus (19. Februar 1473 -- 24. Mai 1543)
(AG Geschichte der Naturwissenschaft und Technik (GNT), Hamburger Sternwarte, Universität Hamburg)
150 Jahre -- Karl Schwarzschild (1873--1916) und Ejnar Hertzsprung (1873--1967) --
Pioniere der theoretischen Astrophysik
(Förderverein Hamburger Sternwarte)
Ein Blick in das Zentrum der Milchstraße
(Hamburger Sternwarte, Universität Hamburg)
Das Ökosystem von Galaxien: Wie Sterne entstehen und vergehen
(AG Geschichte der Naturwissenschaft und Technik (GNT), Hamburger Sternwarte, Universität Hamburg, FHS)
25 Jahre Förderverein Hamburger Sternwarte (FHS)
(Förderverein Hamburger Sternwarte, Bad Schwartau)
Parkplätze im All -- Die Lagrange-Punkte und was sich dort tut?
(AG Geschichte der Naturwissenschaft und Technik (GNT), Universität Hamburg)
Rekonstruktion der bronzezeitlichen Astronomie als wissenschaftliches Projekt in Europa
Dipl.-Phys. Dieter Teichmann
(Förderverein Hamburger Sternwarte)
Vom Mikro- zum Makrokosmos -
Wo und wie sich die Quantenphysik in der Astronomie bemerkbar macht
(Hamburger Sternwarte, Universität Hamburg)
Gezeiten: Vergessen Sie die Fliehkraft!
(Förderverein Hamburger Sternwarte)
Pulsare
Da der vorgesehene Redner leider verhindert ist,
gibt es folgende Planänderung für den Vortrag:
(FHS, AG Geschichte der Naturwissenschaft und Technik (GNT), Universität Hamburg,
Dozent am Studienkolleg, an der HafenCity Universität Hamburg (HCU) und
an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg)
Wie Stephen Hawking zeigte,
dass Schwarze Löcher doch nicht so schwarz sind.
Eine kurze Geschichte der Thermodynamik Schwarzer Löcher
Dieser Vortrag wird auf 2025 verschoben:
Prof. Dr. Marcus Brüggen
(Hamburger Sternwarte, Universität Hamburg)
Die größten Teilchenbeschleuniger im Universum
Inhaltsangabe der Vorträge
Mittwochs-Vorträge um 20.00 Uhr
Flyer Programm 2023
in der Hamburger Sternwarte in Bergedorf,
organisiert von Gudrun Wolfschmidt
18. Januar 2023
Dr.cand. Carsten Busch
(FHS, AG Geschichte der Naturwissenschaft und Technik (GNT), Universität Hamburg) Die Weltuntergangsmaschine
Links: Flüssiger Wasserstoff wird 1951 zur Vorbereitung des ersten Fusionstests "Greenhouse George" eingefüllt (Wikipedia)
Mitte: Fusionstest "Greenhouse George" (Wikipedia)
Rechts: Proton-Proton-Reaktion und Fortsetzung bis zur Bildung von He-4 (Wikipedia)
Bereits 1942 -- also drei Jahre bevor die erste Atombombe in der Wüste New Mexicos explodierte -- dachten Physiker theoretisch über eine weitaus schrecklichere Waffe nach. Sie sollte die Energie der Sterne auf die Erde holen, um eine etwa tausend Mal größere Zerstörungskraft als die Hiroshima-Bombe zu entfesseln. 1951 wurde die Kernfusion in "boosted cores" erstmals eingesetzt, um die nukleare Vernichtungskraft deutlich zu steigern. Die erste thermonukleare Bombe "Mike", die 1952 eine Insel im Pazifik verdampfte, war eher eine gigantische Experimentieranordnung als eine militärisch einsetzbare Waffe. 1954 geriet der bis dahin größte Nukleartest "Castle Bravo" aufgrund eines übersehenen kernphysikalischen Prozesses außer Kontrolle -- die albtraumhafte Inspiration des ersten japanischen "Godzilla"-Films.
Wie die Fusion in den Sternen prinzipiell abläuft, wie eine Wasserstoffbombe funktioniert und welche innovativen physikalischen Ideen zu ihrer Entwicklung notwendig waren, wird ebenfalls allgemeinverständlich erklärt.
15. Feb. 2023
Prof. Dr. Gudrun Wolfschmidt
(GNT, Hamburger Sternwarte, Universität Hamburg)Weltbild im Wandel -- zum 550. Geburtstag von Nicolaus Copernicus (19. Februar 1473 - 24. Mai 1543)
Links: Copernicus mit seinem heliozentrischen Weltbild (~1900) --
Rechts: Durchbruch zum Neuen Weltbild (Flammarion 1888)
Nikolaus Copernicus (1473-1543), geb. in Thorn, Studium in Krakau und Italien, war äußerst vielseitig: Mediziner, Jurist, Theologe, Ökonom, aber heute ist er am bekanntesten als Astronom. Sein Werk "De Revolutionibus Orbium Coelestium" (1543) markiert den entscheidenden Wendepunkt in unserer Vorstellung vom Kosmos. Hier beschrieb er erstmals das heliozentrische Weltbild mit der Sonne im Zentrum, wobei sich die Erde täglich um ihre eigene Achse dreht und zudem jährlich die Sonne umkreist. Antike und Mittelalter dagegen hatten die Erde im Zentrum des Universums gesehen. Der Wandel des Weltbildes, der Übergang von der geozentrischen Vorstellung bis zur Rezeption der neuen heliozentrischen Weltsicht, dauerte sehr lange. Als Ausblick sollen Tycho Brahe (Tychonisches Weltbild), Galileo Galilei (Teleskop), Johannes Kepler ("Neue Astronomie", 1609) und schließlich Isaac Newton (Entdeckung der Schwerkraft, 1687) erwähnt werden. Damit war die Copernicanische Revolution im 18. Jahrhundert abgeschlossen; bewiesen werden konnte sie erst im 19. Jahrhundert.
15. März 2023
Prof. Dr. Gudrun Wolfschmidt
(GNT, Hamburger Sternwarte, Universität Hamburg)150 Jahre -- Karl Schwarzschild (1873--1916) und Ejnar Hertzsprung (1873--1967) -- Pioniere der theoretischen Astrophysik
Schwarzschild und Schwarzes Loch (© AIP); Karl Schwarzschild (1873-1916) und Ejnar Hertzsprung (1873-1967); Hertzsprung-Russelll-Diagramm (CC3, sparse-Rursus)
Karl Schwarzschild (1873-1916) begann seine astrophysikalischen Studien in Straßburg auf dem Gebiet der Veränderlichen Sterne. In der Wiener Kuffner-Sternwarte schuf er die photographische Photometrie. In München widmete er sich der Bahnbestimmung spektroskopischer Doppelsterne. Als Direktor der Sternwarte Göttingen 1901 widmete er sich der theoretischen Optik und Instrumenten-Entwicklung. Angeregt durch die Sonnenfinsternis in Algerien (1905) begann er mit Sonnenphysik, was ihn ab 1906 zur Theorie der Sternatmosphären führte. Als Direktor des Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam (1909 bis 1916) beschäftigte sich Schwarzschild besonders mit der gerade entstehenden Allgemeinen Relativitätstheorie.
Ejnar Hertzsprung (1873-1967), ab 1909 a.o. Professor in Göttingen, erkannte er, dass bei Sternen gleicher Oberflächentemperatur Riesensterne und Zwergsterne auftreten können und konzipierte bereits 1905 ein Farben-Helligkeits-Diagramm - entscheidend für die Sternentwicklung. Henry Norris Russell (1877-1957) erfuhr durch Schwarzschild 1910 davon und stellte sein Diagramm 1912 vor.
50 Jahre nach Kirchhoff und Bunsen erreichte die Entwicklung der Astrophysik mit Schwarzschild unter Mitwirkung von Hertzsprung einen Höhepunkt; durch Einbeziehung wichtiger physikalischer Teilgebiete in die Astronomie begann die moderne theoretischen Astrophysik.
19. April 2023
Dr. David Walker
(Förderverein Hamburger Sternwarte, FHS)Ein Blick in das Zentrum der Milchstraße
Schwarzes Loch im Zentrum unserer Milchstraße (Event Horizon Telescope, EHT)
Als ich Student war, lernte ich, daß das Zentrum unserer Milchstraße hinter dichten Staubwolken verborgen sei, so daß es zwar mit Radioteleskopen, nicht aber mit optischen Instrumenten zu beobachten sei. Dieses Problem hat man inzwischen dadurch gelöst, daß man Großteleskope mit Infrarotkameras ausgestattet hat. Interstellarer Staub ist nämlich für infrarotes Licht durchsichtig. Dadurch konnten die Umlaufbahnen der innersten Sterne der Milchstraße um ein unsichtbares Massenzentrum vermessen werden. Das Ergebnis ist, daß es sich bei diesem "unsichtbaren Zentrum" um ein Schwarzes Loch mit ca. 4 Mio. Sonnenmassen handelt. Für diese Entdeckung wurde der Nobelpreis 2020 verliehen: an Roger Penrose, Reinhard Genzel und Andrea Ghez.
24. Mai 2023 (statt 17. Mai 2023)
Prof. Dr. Robi Banerjee
(Hamburger Sternwarte, Universität Hamburg)Das Ökosystem von Galaxien: Wie Sterne entstehen und vergehen
Links: Carina Nebel, ein aktives Sternentstehungsgebiet in unser Milchstraße -- Rechts: Krebsnebel: die Rückstände eines vergangenen Sterns (HST)
Sterne am Nachthimmel sind uns allen vertraute Erscheinungen. Aber dass diese Lichterscheinungen kommen und gehen, ist nur den Wenigsten bewusst. Die Entstehung von Sternen basiert auf einem komplexen Zusammenspiel unterschiedlichster physikalischer und chemischer Prozesse, die noch immer Gegenstand aktueller Forschung sind. Auch sind nicht alle Sterne sind gleich. Aber eins haben sie mit allen Energieverbrauchern gemeinsam: irgendwann ist die Energiequelle versiegt und der Stern beendet sein Dasein auf die ein oder andere Art. Das Material, dieser vergangenen Sterne steht wiederum zur Geburt einer neuen Sternengeneration zur Verfügung. Daher kann man von einem galaktischen Ökosystem sprechen, das uns in diesem Vortrag beschäftigen wird.
21. Juni 2023
Prof. Dr. Gudrun Wolfschmidt
(Hamburger Sternwarte, Universität Hamburg, FHS)25 Jahre Förderverein Hamburger Sternwarte (FHS)
Sanierung und Restaurierungsaktivitäten des FHS (1m-Spiegel, Meridiankreis, Äquatorial) und Nationalpreis für Denkmalpflege in Weimar (2006) (© Gudrun Wolfschmidt)
Der 1998 gegründete Förderverein Hamburger Sternwarte (FHS) setzt sich ein für den "Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudeensembles und des historischen Inventars. Der Verein dient weiterhin der Volksbildung in Kultur- und Wissenschaftsgeschichte sowie in Astronomie."
Weitere Projekte nach dem Äquatorial (2004/05) waren die Sanierung des 1m-Gebäudes (2009/10) und die Restaurierung des 1m-Spiegelteleskops (2012). Die Sternwarte als Kulturdenkmal steht seit 1996 auf der Denkmalliste der Freien und Hansestadt Hamburg (Nr. 1089) und wurde 2008 zum "Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung" erklärt.
Das Ensemble der Hamburger Sternwarte ist die erste durchgeplante vollständige Anlage der Übergangszeit von der klassischen Astronomie mit Zeit-, Orts- und Positionsbestimmung zur modernen Astrophysik. Zum 30. Oktober 2021 wurde das Bewerbungsdokument der Hamburger Sternwarte in Bergedorf für die deutsche Tentativliste zur Nominierung von Kulturerbegütern für die UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt von der Stadt Hamburg eingereicht (Link: Bewerbungsdokument).
Der Verein organisiert zudem vielfältige Aktivitäten für die Öffentlichkeit: Lange Nacht der Museen, Tag des offenen Denkmals, Astronomietag, Beobachtungsabende, Führungen, eine monatliche Vortragsreihe und Großveranstaltungen wie für Sonnen-, Mondfinsternisse oder den Venustransit.
19. Juli 2023
Dr. Martin Schmidt
(Förderverein Hamburger Sternwarte, Bad Schwartau)Parkplätze im All -- Die Lagrange-Punkte und was sich dort tut?
James Webb Space Telescope (ESA, C. Carreau) und Lagrangepunkte (Grafik: Martin Schmidt)
Auf oder nahe der Umlaufbahn der Erde um die Sonne gibt es fünf Lagrange-Punkte, auf denen Himmelskörper eine gleichbleibende Entfernung von der Erde behalten. Auf den erdnahen Punkten L1- und L2 wurden zahlreiche Satelliten geparkt für Messungen, die in einer Satellitenbahn um die Erde nicht möglich sind. Die Sonden und ihre Aufgaben werden vorgestellt, insbesondere das James Webb Weltraumteleskop. Auf den Punkten L4 und L5 können sich dauerhaft natürliche Objekte aufhalten wie Asteroiden, die man nicht gern in der Nähe hat. Der Punkt L3 ist von der Erde aus nicht direkt zu beobachten, weshalb sich um ihn absonderliche Mythen ranken.
16. August 2023
Dipl.-Phys. Rahlf Hansen & Christine Rink
(AG Geschichte der Naturwissenschaft und Technik (GNT), Universität Hamburg)Rekonstruktion der bronzezeitlichen Astronomie als wissenschaftliches Projekt in Europa
Bronzezeitliche Astronomie - international vernetzt in Europa
Ausgehend von unseren Interpretationen der Himmelsscheibe von Nebra, des Sonnenwagens von Trundholm und des Berliner Goldhutes rekonstruieren wir, dass der bronzezeitlichen Astronomie ein wissenschaftliches Vorgehen zugrunde lag. Ziel war über die Vorhersage von Mondfinsternissen den Kalender zu verbessern. Wir zeigen auf, dass weitere Objekte, wie italienische Eisenscheiben oder der Goldhut von Avanton sich in dieses Bild einfügen lassen. Unter Zugrundelegung solchen methodischen Vorgehens können wir erstmals konkret erklären, wie man mit bronzezeitlichem Wissen im Norden Europas die Sonnenfinsternis von Thales hätte vorhersagen können. Außerdem lässt sich so nachvollziehen, wie man einen sehr genauen Kalender vom Typ Coligny schon um 800 BC erhielt.
20. September 2023
Dipl.-Phys. Dieter Teichmann
(Förderverein Hamburger Sternwarte, FHS)Vom Mikro- zum Makrokosmos -
Wo und wie sich die Quantenphysik in der Astronomie bemerkbar macht
Schrödingers Katze - und was hat sie in der Kosmologie zu suchen? (CC3, Dhatfield)
Untersuchungen der Schwarzkörperstrahlung im Jahre 1900 führten Max Planck zu einer Formel, bei der die Energie der Strahlung gequantelt ist. Damit begründete er, ohne es zunächst zu wissen, die Quantenphysik, deren seltsame Phänomene uns heute noch beschäftigen. Ein Stern leuchtet, weil in seinem Inneren Atomkerne durch Kernfusion miteinander verschmelzen. Die Fusion lässt sich nur mit dem merkwürdigen Tunneleffekt erklären. Das mögliche Ende eines Sterns mit der Explosion als Supernova und der folgenden Entstehung eines Neutronensternes hängt quantenphysikalisch mit dem Entartungsdruck von Elektronen und Neutronen zusammen. Die Expansion des Universums hat mit der Heisenbergschen Unschärferelation zu tun und die Viele-Welten-Theorie beruht auf dem Kollaps der Wellenfunktionen von quantenphysikalischen Teilchen.
18. Oktober 2023
PD Dr. Wolfram Schmidt
(Hamburger Sternwarte, Universität Hamburg)Gezeiten: Vergessen Sie die Fliehkraft!
Nordfriesisches Wattenmeer (© www.unesco.de, CC-BY-SA-3.0, Ralf Roletscheck)
In Hamburg oder an der Nordsee sind die Gezeiten ein kaum zu übersehendes Phänomen. Ebbe und Flut wechseln sich ungefähr in einem Zwölfstundentakt ab. Der mondzugewandte Flutberg leuchtet dabei meist ein. In der Schule und in populärwissenschaftlichen Erklärungen wird für den intuitiv weniger gut verständlichen Flutberg auf der mondabgewandten Seite der Erde häufig "die Fliehkraft" herangezogen. Aber was heißt das genau und stimmt das so? Obwohl die korrekte Erklärung auf Newton zurückgeht, halten sich Missverständnisse rund um die Gezeiten hartnäckig. Ich werde die Gezeiten aus der Sicht eines Astrophysikers diskutieren und zeigen, dass zwei Gedanken von entscheidender Bedeutung sind: Der gewählte Bezugskörper sowie die Änderung der Anziehungskraft mit der Entfernung.
Siehe auch Link: Neutron Stars Rip Each Other Apart to Form Black Hole (NASA).
15. November 2023
Dr. David Walker
(Förderverein Hamburger Sternwarte, FHS)Pulsare
Schematische Darstellung eines Pulsars mit magnetischen Feldlinien und Lichtkegel (CC3, Mysid)
Pulsare pulsieren nicht. Tatsächlich handelt es sich um äußerst schnell rotierende Neutronensterne. Sie senden ihr Licht, wie ein Leuchtturm, in der Form zweier eng begrenzter, mitrotierender, Bündel aus, so daß der Eindruck des Blinkens entsteht. Wie das genau funktioniert, wissen bisher nur die Pulsare selbst. Äußerst starke Magnetfelder scheinen die beteiligten Neutronensterne zu umgeben. Dadurch, daß diese Felder an der Rotation teilnehmen, werden die Sterne zu Dynamos, die den Magnetfeldern elektrische Felder zur Seite stellen. Letztere wiederum können geladene Teilchen auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigen. Man hält diese Kombination aus Feldern und Materie für Ursache des Pulsarphänomens. Für die Entdeckung der Pulsare wurde der Nobel-Preis verliehen. Den aber erhielt nicht die Entdeckerin: Jocelyn Bell (*1943), sondern ihr Chef: Anthony Hewish (1924--2021).
20. Dezember 2023
Dr.cand. Carsten Busch
(FHS, AG Geschichte der Naturwissenschaft und Technik (GNT), Universität Hamburg) Wie Stephen Hawking zeigte,
dass Schwarze Löcher doch nicht so schwarz sind.
Eine kurze Geschichte der Thermodynamik Schwarzer Löcher
Stephen Hawking (1942--2018), 1980er Jahre (NASA)
Stephen Hawkings Gedenkstein im Westminster Abbey (CC BY-SA 4.0, JRennocks)Zu Beginn der 1970er Jahre stellt der Physiker John Wheeler (1911--2008) eine für den Laien unschuldig klingende Frage: Was passiert, wenn man eine heiße Tasse Tee in ein Schwarzes Loch wirft? Physikalisch birgt dieses auf den ersten Blick harmlose Gedankenexperiment allerdings Sprengstoff, scheint hier doch ein fundamentales Naturgesetz verletzt zu sein. Der israelische Doktorand Jacob Bekenstein (1947--2015) dachte intensiv über Wheelers Frage nach und fand dabei eine überraschende Lösung, die den Physiker Stephen Hawking (1942--2018) zunächst verärgerte, später jedoch zu einem der größten Triumphe seiner Karriere verhalf. Anfang der 1980er Jahre sponsert dann der umstrittene Persönlichkeitsentwicklungs-Guru Werner Erhard eine Konferenz für eine kleine Physikerelite, bei der ein unerbittlicher "Krieg um das Schwarze Loch" eröffnet wurde.
Erfahren Sie in diesem Vortrag allgemeinverständlich, welches eines der letzten großen Geheimnisse der Physik ist, was Schwarze Löcher und Dampfmaschinen gemeinsam haben und ob wir möglicherweise in einem Hologramm leben.
Prof. Dr. Marcus Brüggen
(Hamburger Sternwarte, Universität Hamburg)Die größten Teilchenbeschleuniger im Universum
Simulation (credit: Virginia Cuciti)
Beobachtungen mit Radioteleskopen erschließen uns eine relativ unbekannte Facette des Universums: die Welt weitgestreuter magnetischer Felder und geladener Teilchen, die sich mit fast Lichtgeschwindigkeit bewegen. Diese Teilchen werden in großen Ansammlungen von Galaxien auf wahnwitzige Energien beschleunigt.
Sowohl die Herkunft kosmischer Magnetfeldern, die den Raum zwischen den Galaxien füllen, als auch die Herkunft der relativistischen Teilchen sind in Rätsel gehüllt. Beobachtungen mit dem Low-Frequency Array bei niedrigen Radiofrequenzen konnten ein wenig Licht in die Angelegenheit bringen und haben die Mechanismen identifiziert, die für die Teilchenbeschleunigung verantwortlich sind. Zudem wurde eine neue Klasse von Radioquellen entdeckt sowie Wege, auf denen das Universum magnetisiert wird.
Rückschau: Frühere Vorträge und Aktivitäten des FHS
Chronik früherer Veranstaltungen
Link zur Webseite.
FHS Newsletter
(seit Feb. 2022) - Link zur Webseite.
FHS Mitgliederversammlung am 24.01.2023
Protokoll
Tagungs-Publikationen
Gudrun Wolfschmidt, Matthias Hünsch, Dieter Engels:
Sterne über Hamburg.
Die Geschichte der Astronomie in Hamburg.
Hamburg: Kultur- und Geschichtskontor 2010.
Zwei Bücher zum Jubiläum (2012):
Nuncius Hamburgensis - Beiträge zur Geschichte der Naturwissenschaften
Kometen, Sterne, Galaxien - Astronomie in der Hamburger Sternwarte.
Zum 100jährigen Jubiläum der Hamburger Sternwarte in Bergedorf.
Hamburg: tredition 2014.
Inhalt
Sonne, Mond und Sterne - Meilensteine der Astronomiegeschichte.
Zum 100jährigen Jubiläum der Hamburger Sternwarte in Bergedorf.
Hamburg: tredition 2013.
Inhalt
Cultural Heritage: Astronomical Observatories (around 1900) -
From Classcial Astronomy to Modern Astrophysics
Hamburg, 14.-17. October 2008,
edited by Gudrun Wolfschmidt.
Inhalt
Hinweis: Die historischen Gebäude der Sternwarte sind leider meist nicht behindertengerecht,
und eine behindertengerechte Toilette ist ebenfalls nicht vorhanden.
Der Hörsaal für die Vorträge und das Hauptgebäude ist mit Rollstuhl befahrbar.
S 21 bis Bergedorf und dann
- Bus 332 bis "Sternwarte (Besucherzentrum)" oder
- Bus 135 bis Justus-Brinckmann-Straße
Besucherzentrum Eingang: August-Bebel-Str. 196, 21029 Hamburg