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Schwerpunkt Geschichte der
Naturwissenschaften, Mathematik und Technik
hh-rot Universität Hamburg

Förderverein Hamburger Sternwarte e.V. (FHS)

Termine 2007

Hamburger Sternwarte in Bergedorf

Gojenbergsweg 112, D-21029 Hamburg, Seminarraum (Lageplan)

Astronomiepark Hamburger Sternwarte


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Mittwochs-Vorträge Sommer 2007
(20.00 Uhr)

Spende: 5 €

Inhaltsangabe der Vorträge

nach dem Vortrag:

Sternwarten-Führung und Beobachtung

PDF-Files, erstellt von Frau Anette Müller

Flyer Programm 2007


18. April 2007


16. Mai 2007


20. Juni 2007


18. Juli 2007


15. August 2007


19. September 2007


FERNSICHT - Sterne zum Greifen nah

Beobachtungsabende am jeweils 1. Mittwoch im Monat um 20 Uhr

Einteilung der Zuständigkeit

3. Januar 2007: Lars HjettingRüdiger Heins
7. Februar 2007: Matthias HünschOliver Zwörner
7. März 2007: Oliver ZwörnerRüdiger Heins

5. September 2007: Matthias HünschWolf-Dietrich Kollmann
3. Oktober 2007: Matthias HünschWolf-Dietrich Kollmann
7. November 2007: Wolf-Dietrich KollmannRüdiger Heins
5. Dezember 2007: Oliver ZwörnerRüdiger Heins

2. Januar 2008: Matthias HünschOliver Zwörner?
6. Februar 2008: ......
5. März 2008: ......


Frühere Vorträge und Aktivitäten:


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Sternwarten-Führung und Beobachtung

Verantwortliche und Mitwirkende vom Förderverein

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Inhaltsangabe der Vorträge

18. April 2007
Dr. Walter Puschert (FHS)
Monddistanzen - ein abgeschlossenes Kapitel der Längengradbestimmung







Die Geschichte der Monddistanzen begann Anfang des 16. Jahrhunderts, als Astronomen wie Peter Bienewitz (1495-1552), genannt Apian, diese Methode zur Lösung des Problems der Längengradbestimmung vorschlugen.
Ihren Höhepunkt erreichte sie Mitte des 18. Jahrhunderts, als sie von Leonhard Euler (1707-1783) und insbesondere Tobias Mayer (1723-1762) so weit entwickelt war, daß sie brauchbare Ergebnisse lieferte. Tobias Mayer wurde dafür vom englischen Board of Longitude mit einem beträchtlichen Preisgeld ausgezeichnet. Sein wissenschaftlicher Verdienst beruht insbesondere in der Entwicklung einer Mondtheorie ausreichender Genauigkeit und dem gleichzeitigen Vorschlag eines brauchbaren Meßinstrumentes, dem Repetitionskreis.
In der praktischen Navigation waren die Monddistanzen fester Bestandteil; die Vorausberechnungen waren in allen wichtigen Nautischen Jahrbüchern von 1763 bis 1925 tabelliert. Im Verlauf der Geschichte wurden beide Entwicklungen jedoch von ihren Konkurrenten, dem Chronometer und dem weiterentwickelten Sextanten, verdrängt.
Es verbleibt die Hochachtung vor den Menschen, die diese Entwicklung begründeten.



16. Mai 2007
StR Katrin Cura (Schwerpunkt Geschichte der Naturwissenschaften, Universität Hamburg)
Was hat Kautschuk mit Astronomie zu tun?


Im Auftrag der französischen Akademie der Wissenschaften führte der Astronom und Mathematiker Charles Marie de la Condamine (1701-1774) eine Gruppe nach Südamerika, um dort den Abstand zweier Breitenkreise längs eines Meridians zu bestimmen. Sie sollte mit ihren Messungen klären, ob die Erde zu den Polen hin oder zum Äquator hin abgeplattet ist. Die Exkursion dauerte von 1735-45 und führte durch die schwer zugänglichen Anden. Dabei entwarf Condamine vom Amazonas die erste Karte, die auf astronomischen Bestimmungen begründet war. Nebenbei lernte er bei den Ureinwohnern auch den Kautschuk kennen und schickte 1736 ein Packet mit Proben an die Akademie der Wissenschaften nach Paris. Die Europäer stauten über den elastischen und wasserabweisenden Stoff, der aber nicht dauerhaft abriebfest war. Dieses änderte die Entdeckung der Vulkanisation um 1840, die Kautschuk zu einer festen Masse umsetzte. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Hamburg und Umgebung ein europäisches Zentrum der Kautschukverarbeitung. Die Firma New York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie (NYH) stellte aus Hartgummi Kämme her. Die Vereinigte Gummiwaaren Fabriken Harburg-Wien (ab 1922 Phönix) produzierte aus Weichgummi Reifen oder Schläuche. Die Firma Beiersdorf stellte aus nichtvulkanisiertem Kautschuk eine Klebemasse für ihre Bänder Tesa und Leukoplast her. In Hamburg verarbeitete die Firma Rost & Co auch Guttapercha. Dieser Stoff war mit Kautschuk verwandt und wurde erst 1843 in Europa bekannt. Mit ihm wurden die Seekabel isoliert, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts Kontinente miteinander verbanden. Astronomische Mitteilungen konnten so schnell ausgetauscht werden, was auf dem Gebiet der Kometen- und Planetoidenkunde wichtig war.






20. Juni 2007
Holger Junker (Universität Hamburg, Vor- und Frühgeschichte)

Frühe Astronomie -
Prähistorische Heiligtümer im Kontext ihrer Zeiten


Die Anlage von Stonehenge und die Himmelsscheibe von Nebra gelten weitläufig als herausragende Belege einer hoch entwickelten frühen Astronomie in Europa. Dabei handelt es sich bei beiden Befunden nicht um isolierte Phänomene, sondern um Beispiele aus einer Vielzahl von archäologischen Entdeckungen, welche die astronomischen Kenntnisse prähistorischer Kulturen dokumentieren.
Die ältesten Belege lassen sich bereits in die Jungsteinzeit zu Beginn des 5. Jahrtausends v. Chr. datieren. Einige dieser Entdeckungen sollen in ihrem Bezug zu den entsprechenden kulturell-technologischen Kontexten diskutiert werden.




18. Juli 2007
Dipl.-Restauratorin Beatrix Alscher (Berlin, FHTW, Restaurierung/Konservierung von Technischem Kulturgut)
Mit dem 1m-Spiegelteleskop auf den Spuren der Astronomiegeschichte



Anhand der Technik-Komponenten des 1m-Spiegelteleskops wird der Blick auf die allgemeine Entwicklungsgeschichte der Reflektoren gerichtet. Begegnungen mit den alten Meistern - Newton, Herschel, Fraunhofer, Zeiss u.a. - vergegenwärtigen uns ihre z.T. abenteuerlichen Konstruktionen und Herstellungstechniken, verbunden mit den überragenden wissenschaftlichen Erkenntnissen der jeweiligen Zeitepoche. Im Speziellen wird der Übergang zur Astrophysik fokussiert und am Beispiel des Bergedorfer Instruments kommentiert.
Geschichte gestattet uns jedoch nicht nur den Blick zurück, sie animiert auch dazu vorwärts-zu-denken. Somit schließt der Vortrag mit einem ,,Denkanstoß'' zur Erhaltung des technik-historisch wertvollen 1m-Spiegelteleskops im Kontext des Astronomieparks Hamburger Sternwarte.




15. August 2007
Dipl.-Phys. Bernd Wolfram (Schwerpunkt Geschichte der Naturwissenschaften, Universität Hamburg)
Unser Bild der Sonne im Wandel der Zeit - Zur Geschichte der Modellvorstellungen


Athanasius Kircher S.J. (1602-1680): Mundus subterraneus (1664) und heutiges Modell der Sonne

Nach anfänglichen Spekulationen über den ideal hellen Körper (Aristoteles) und, nach Entdeckung der Sonnenflecken, über einen Vulkanismus auf der Sonne, brachten die ersten Licht- und Strahlungsmessungen neue Erkenntnisse. Die Untersuchungen von Wärmephänomenen und Verbrennungsreaktionen Ende des 18. Jahrhunderts, und Anfang des 19. Jahrhunderts führten zu Spekulationen über ein Sonnenfeuer und zu der alten Frage nach dem Alter der Welt. Wie lange kann das Feuer brennen? Welche Quelle speist das Sonnenfeuer? Erste brauchbare physikalische Modellvorstellungen entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und wurden immer detaillierter, heisse Flüssigkeitskugeln und konvektive Gaskugeln wurden betrachtet. Jedoch die wahre Energiequelle wurde erst im 20. Jahrhundert entdeckt ( H. Bethe und C.F. von Weizsäcker). Vor etwa 10 Jahren gelang mit dem Nachweis der Sonnenneutrinos ein meßtechnischer Nachweis dieser Theorie.





Links: Universität Altdorf mit Sternwarte - Mitte: Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) -
Rechts: Sternwarte der Akademie der Wissenschaften zu Berlin auf dem Turm des Marstall-Gebäudes

19. September 2007
Dipl.-Ing. Jürgen Gottschalk
(Schwerpunkt Geschichte der Naturwissenschaften, Universität Hamburg)
Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) und seine Wirkung in der Astronomie

Leibniz als Universalgelehrter wirkte als Mathematiker, Philosoph, Jurist, Theologe, Historiker und Techniker. Im Vortrag soll Leben und Werk dargestellt werden. Seine Promotion erfolgte 1667 an der Universität Altdorf bei Nürnberg, wo heute noch die Astronomie am Gebäude ablesbar ist (Sonnenuhren, Observatorium).

Ferner ist der von ihm entwickelte mathematische Formalismus (Infinitesimalrechnung) von Bedeutung bei der Durchsetzung der Newtonschen Himmelsmechanik. Hier sollte auch an Leibniz' Engagement bei der Entwicklung von Rechenmaschinen erinnert werden - Astronomen waren immer besonders interessiert an der Erleichterung ihrer umfangreichen Rechenaufgaben.

Leibniz wirkte aber auch auf dem Gebiet der Astronomie. Insbesondere im Zusammenhang mit der Gründung der Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1700 lassen sich seine Spuren finden. Er regte aufgrund seiner Verbindung zu der späteren Königin Sophie Charlotte die Errichtung einer Sternwarte auf dem Turm des Marstall-Gebäudes an.



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Die Sternwarte kann folgendermaßen erreicht werden:
Lageplan


Gudrun Wolfschmidt an-email briefkas20. November 2007 go home Schwerpunkt - Uni Hamburg

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