18. Juli 2007
Dipl.-Restauratorin Beatrix Alscher (Berlin, FHTW, Restaurierung/Konservierung
von Technischem Kulturgut)
Mit dem 1m-Spiegelteleskop auf den Spuren der Astronomiegeschichte
Anhand der Technik-Komponenten des 1m-Spiegelteleskops wird der Blick auf die allgemeine Entwicklungsgeschichte der Reflektoren gerichtet. Begegnungen mit den alten Meistern - Newton, Herschel, Fraunhofer, Zeiss u.a. - vergegenwärtigen uns ihre z.T. abenteuerlichen Konstruktionen und Herstellungstechniken, verbunden mit den überragenden wissenschaftlichen Erkenntnissen der jeweiligen Zeitepoche. Im Speziellen wird der Übergang zur Astrophysik fokussiert und am Beispiel des Bergedorfer Instruments kommentiert.
Geschichte gestattet uns jedoch nicht nur den Blick zurück, sie animiert auch dazu vorwärts-zu-denken. Somit schließt der Vortrag mit einem ,,Denkanstoß'' zur Erhaltung des technik-historisch wertvollen 1m-Spiegelteleskops im Kontext des Astronomieparks Hamburger Sternwarte.
15. August 2007
Dipl.-Phys. Bernd Wolfram (Schwerpunkt Geschichte der Naturwissenschaften, Universität Hamburg)
Unser Bild der Sonne im Wandel der Zeit -
Zur Geschichte der Modellvorstellungen
Athanasius Kircher S.J. (1602-1680): Mundus subterraneus (1664) und heutiges Modell der Sonne
Nach anfänglichen Spekulationen über den ideal hellen Körper (Aristoteles) und, nach Entdeckung der Sonnenflecken, über einen Vulkanismus auf der Sonne, brachten die ersten Licht- und Strahlungsmessungen neue Erkenntnisse. Die Untersuchungen von Wärmephänomenen und Verbrennungsreaktionen Ende des 18. Jahrhunderts, und Anfang des 19. Jahrhunderts führten zu Spekulationen über ein Sonnenfeuer und zu der alten Frage nach dem Alter der Welt. Wie lange kann das Feuer brennen? Welche Quelle speist das Sonnenfeuer?
Erste brauchbare physikalische Modellvorstellungen entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und wurden immer detaillierter, heisse Flüssigkeitskugeln und konvektive Gaskugeln wurden betrachtet. Jedoch die wahre Energiequelle wurde erst im 20. Jahrhundert entdeckt ( H. Bethe und C.F. von Weizsäcker). Vor etwa 10 Jahren gelang mit dem Nachweis der Sonnenneutrinos ein meßtechnischer Nachweis dieser Theorie.
Links: Universität Altdorf mit Sternwarte - Mitte: Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) -
Rechts: Sternwarte der Akademie der Wissenschaften zu Berlin auf dem Turm des Marstall-Gebäudes
19. September 2007
Dipl.-Ing. Jürgen Gottschalk
(Schwerpunkt Geschichte der Naturwissenschaften, Universität Hamburg)
Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) und seine Wirkung in der Astronomie
Leibniz als Universalgelehrter wirkte als Mathematiker, Philosoph, Jurist, Theologe, Historiker und Techniker. Im Vortrag soll Leben und Werk dargestellt werden. Seine Promotion erfolgte 1667 an der Universität Altdorf bei Nürnberg, wo heute noch die Astronomie am Gebäude ablesbar ist (Sonnenuhren, Observatorium).
Ferner ist der von ihm entwickelte mathematische Formalismus (Infinitesimalrechnung) von Bedeutung bei der Durchsetzung der Newtonschen Himmelsmechanik. Hier sollte auch an Leibniz' Engagement bei der Entwicklung von Rechenmaschinen erinnert werden - Astronomen waren immer besonders interessiert an der Erleichterung ihrer umfangreichen Rechenaufgaben.
Leibniz wirkte aber auch auf dem Gebiet der Astronomie. Insbesondere im Zusammenhang mit der Gründung der Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1700 lassen sich seine Spuren finden. Er regte aufgrund seiner Verbindung zu der späteren Königin Sophie Charlotte die Errichtung einer Sternwarte auf dem Turm des Marstall-Gebäudes an.
Die Sternwarte kann folgendermaßen erreicht werden:
Lageplan
Gudrun Wolfschmidt
20. November 2007
Schwerpunkt - Uni Hamburg
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Förderverein Hamburger Sternwarte (FHS)