Institut für Geschichte der
Naturwissenschaften, Mathematik und Technik
hh-rot Universität Hamburg

Förderverein Hamburger Sternwarte e.V. (FHS) links

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Mittwochs-Vorträge Sommer 2001
(20.00 Uhr)

Hamburger Sternwarte in Bergedorf

Gojenbergsweg 112, D-21029 Hamburg
Komet

Tel. 42891-2919 (Anrufbeantworter mit Terminen)
e-mail: webmaster@FHS.de

Es wird um eine Spende von 10.-DM zur Erhaltung der Sternwarte gebeten.


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Inhaltsangabe der Vorträge

(mit Sternwarten-Führung und Beobachtung)



16. Mai 2001


09. Juni 2001

Tag der offenen Tür in der Hamburger Sternwarte

ab 11 Uhr: spezielles Programm,
dazu geplante Beiträge des Fördervereins Hamburger Sternwarte


20. Juni 2001


18. Juli 2001


15. August 2001


19. September 2001


vgl. EXPO 2000-Vorträge (FHS, IGN und HS)


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Sternwarten-Führung und Beobachtung

Verantwortliche und Mitwirkende vom Förderverein

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Inhaltsangabe der Vorträge

16. Mai 2001
Dr. Ulf Borgeest:
Die Schöpfung aus Sicht der Astronomen.

''Aus Staub sind wir geboren, zu Staub werden wir zerfallen.'' Dieser Satz könnte aus der Bibel stammen, beschreibt aber einen komplexen astrophysikalischen Sachverhalt. Denn die interstellaren Staubschwaden stellen sowohl den Ausgangsstoff für die Geburt von Planeten als auch die Asche sterbender Himmelskörper dar. Ulf Borgeest beschreibt in seinem Vortrag den Zyklus des kosmischen Staubes, darunter auch die wichtige Rolle der Kometen, welche die bereits im All vorhandenen organischen Stoffe zur Entstehung des Lebens auf die Erde gebracht haben.

09. Juni 2001, 12 Uhr, Salvador-Teleskop
Dipl.-Ing. Henry Schlepegrell

Vorstellung des Projekts: Sanierung Salvador-Teleskop

Ziel der Sanierungsmaßnahme ist es, unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes, die Standsicherheit und Benutzbarkeit des Gebäudes für Schulzwecke wiederherzustellen und somit den dauerhaften Erhalt des Gebäudes und Teleskops sicherzustellen. Diese Sanierungsmaßnahme soll, gemäß der Satzung des FHS, mit ABM - Projekten durchgeführt werden. Diese anspruchsvollen Arbeiten bieten eine gute Möglichkeit arbeitslose Handwerker im Sanierungshandwerk zu qualifizieren und so ihre Vermittlungschancen nachhaltig zu erhöhen.


09. Juni 2001, Lippert-Gebäude
Dr. Ulf Borgeest

Vorstellung des Projekts Seh-Stern

Seit September 2000 führt Dr. Ulf Borgeest im Auftrag des Amtes für Schule im Lippert-Gebäude an vier Abenden pro Woche astronomische Schulpraktika für Schüler ab 12 Jahren durch (vgl. Schulprojekt Seh-Stern, heute AstronomieWerkstatt genannt).
Wenn der Himmel bewölkt ist und die Schüler nicht beobachten können, dürfen sie zu astronomischen Aufgaben im Internet recherchieren. Bisher waren alle Termine ausgebucht.


09. Juni 2001, 13 Uhr, Großer Refraktor
Dr. Sybil Gräfin Schönfeldt
Sonne, Mond und Sterne oder erzähl von Sonne, Mond und Sterne''
Märchen und Macht der Mythen.

Solange es die Erde gibt,
wird alles auf ihr von den Himmelslichtern bestimmt.
Nur die Natur oder auch wir?

Märchen und Mythen erzählen,
wie sich Menschen seit Ewigkeiten als Gesellen
von Sonne, Mond und Sterne sehen.


09. Juni 2001, 14 Uhr, Bibliothek
Dr. Agnes Seemann:
Die Hamburger Sternwarte als Kulturdenkmal.

Armillarsphäre am Eingang des Hauptgebäudes der Hamburger Sternwarte

Als die Hamburger Sternwarte Ende des vorigen Jahrhunderts an ihrem alten, seit 1825 bestehenden Standort auf dem Wall beim Millerntor (heutiger Standort des Museums für Hamburgische Geschichte am Holstenwall) keine sinnvollen Messungen mehr durchführen konnte, weil die Behinderungen durch Streulicht, Rauch, Erschütterungen und Lärm von Hafen, Industrie und Stadt zu groß geworden waren, stimmten Senat und Bürgerschaft im Jahre 1901 einer Verlegung nach Bergedorf zu, wo die Stadt auf dem unbebauten Gelände des Gojenberges mehrere Hektar für den Bau einer Sternwartenanlage gekauft hatte. Der damalige Direktor der Sternwarte, Richard Schorr, verstand es, die Hamburger Behörden zu einer wirklich großzügigen Neuausstattung zu bewegen, so daß damals in Bergedorf eine der modernsten und größten zeitgenössischen Sternwarten Europas entstand.
Bis heute ist diese Sternwartenanlage nahezu komplett erhalten. Das gilt für das Sternwartengelände mitsamt der historischen Gebäude und ihrer Ausstattung ebenso wie für die optischen Geräte und die technischen Details. Damit nimmt die historische Hamburger Sternwarte in Deutschland eine Sonderstellung ein.
Der Vortrag informiert über die Entstehungsgeschichte der Sternwarte auf dem Gojenberg, ihre Architektur, ihre Instrumente sowie ihre wissenschafts- und kulturhistorische Bedeutung.


20. Juni 2001
Dr. Jochen Schramm:
``Zwischen Horizont und Unendlichkeit'' Eine Geschichte der Himmels-Beobachtungen mit immer mehr `Weitblick'.

In der Astronomie gibt es viele Horizonte: Die Lichtstärke des Fernrohres, der Blick wissenschaftlicher Sonden über fremde Planetenoberflächen, die Grenze des sichtbaren Universums und ganz besonders: Die Grenze der Erkenntnis. Alle diese Horizonte verschieben sich ständig, so wie sich unser Wissenstand oder es die technologischen Möglichkeiten zulassen. Diese Mixtur der Veränderungen in der astronomischen Wissenschaft ist Thema des Diavortrages von Dr. Jochen Schramm.

Gerade jetzt ist die Astronomie in einem Rausch der Horizonterweiterung. Immer neue Riesenteleskope - ob erdgebunden oder im Weltraum - lassen immer neue Welten auf den Aufnahmen aufleuchten. Das sichtbare Licht ist dabei schon lange nicht mehr der einzige Bereich in dem Bilder gewonnen werden. Satelliten und Riesenantennen haben das elektromagnetische Spektrum vom Radiobereich bis weit über den Röntgenbereich erobert. All die sichtbar gewordenen vielfältigen und bizarren Strukturen haben sich zu Vorstellungen und Modellen der Funktionsweise des Weltalls zusammengefügt. Diese Modelle reichen über die Horizonte hinaus und geben Raum für neue Untersuchungen, für neue Detektoren und neue Teleskope, die den Horizont ein kleines Stück weiter hinaus schieben werden.

18. Juli 2001
Dipl.-Phys. Jürgen Koch:
Der Münchner Instrumentenbauer und Mechaniker Georg von Reichenbach, der süddeutsche Gegenpol zu Johann Georg Repsold aus Hamburg.

Im August 2000 wurde im Rahmen der EXPO-Vorträge der Hamburger Mechaniker und Spritzenmeister Johann Georg Repsold (1770-1830), einer der Wegbereiter der industriellen Revolution in Deutschland, vorgestellt.
Zur gleichen Zeit gab es im süddeutschen Raum ähnliche Entwicklungen, deren herausragender Vertreter der Mechaniker Georg von Reichenbach (1771-1826) war, der unter sehr viel günstigeren Randbedingungen seine Ideen, gemeinsam mit Joseph von Fraunhofer (1787-1826) und Joseph von Utzschneider (1763-1840), kommerziell verwirklichen konnte und damit den Keim für eine blühende feinmechanische Industrie in München legte.
Im Vortrag wird zunächst der Werdegang Reichenbachs dargestellt, der von dem Repsolds nicht sehr verschieden war, und auf seine vielseitigen Interessen eingegangen.
Dann wird diskutiert, warum sich später beide Männer so verschieden entwickelt haben, der eine, Repsold, zu einem kreativen, aber wirtschaftlich recht erfolglosen Instrumentenhersteller, der andere, Reichenbach, zu einem führenden, richtungsweisenden Unternehmer für astronomische und geodätische Geräte.

15. August 2001
Prof. Dr. Karin Reich:
Wie die Mathematik die Astronomie beflügelte.

Astronomische Weltbilder spiegelten und spiegeln nicht nur den jeweiligen Beobachtungsbefund wider, sondern auch den Stand der zur Verfügung stehenden Mathematik. In diesem Zusammenhang spielte die Geometrie eine besondere Rolle. Geometrische Weltbilder waren erst möglich, als die Geometrie einen entsprechenden Entwicklungsstand erreicht hatte, was nicht vor der griechischen Antike der Fall war. So stellte Empedokles im 5. Jahrhundert vor Chr. erstmals eine geometrische Erklärung für die Entstehung von Sonnenfinsternissen vor. Die von Apollonius im 3. Jahrhundert vor Chr. entwickelte Epizykeltheorie sowie seine Theorie der Kegelschnitte bestimmten das astronomische Weltbild für viele Jahrhunderte.

Nur auf der Basis der Differential- und Integralrechnung bekam Newtons Gravitationsgesetz eine zentrale Bedeutung. Die Beispiele lassen sich bis in die Gegenwart fortsetzen. Erst der Tensorkalkül, den der Mathematiker Gregorio Ricci in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts entwickelt hatte, ermöglichte es Einstein 1915, seine Relativitätstheorie auf der Grundlage der nichteuklidischen Geometrie zu formulieren. Auf dieser Basis gelang es dem russischen theoretischen Astronomen Aleksander Friedman erstmals, ein dynamisches Bild des Universums zu entwickeln. Und dies geschah noch bevor Edwin P. Hubble seine epochemachenden Beoboachtungen über die Rotverschiebung veröffentlichte.

19. September 2001
Dipl.-Phys. Barbara Dufner:
Das Leben und die Arbeit von Bernhard Schmidt - dem Erfinder des fehlerfreien Weitwinkel-Teleskops.

Er war einer der perfektesten Spiegel- und Linsenschleifer der Welt - und er hat etwas erfunden, das die astronomische Beobachtung revolutionierte. 1930 dachte sich Bernhard Schmidt an der Hamburger Sternwarte ein Weitwinkelteleskop aus. Heute steht der ''Schmidtspiegel'' praktisch in jedem Observatorium; über das Leben des einarmigen Esten weiß man dagegen nur wenig. Interessant waren nicht nur seine geschickten Schleifkünste, die er mit einfachsten Hilfsmitteln vollbrachte. Der dreifache Patentträger versuchte sich auch an einem ''Gegen-Wind-Schiff''. Der Vortrag soll das Leben und die Ideen des Astrooptikers Bernhard Schmidt (1879-1935) näher bringen.


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Die Sternwarte kann folgendermaßen mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden:

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Gudrun Wolfschmidt an-email briefkas7. Juni 2001 go home IGN - Uni Hamburg

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