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Zentrum für Geschichte der Naturwissenschaft und Technik (GNT)

Das mathematische Seminar der Universität Hamburg

(gegründet 1919)

Rothenbaumchaussee 21 (Bildquelle: Literatur 1)
Literatur



Überblick Zum Seitenanfang
  • Liste für das erste Ordinariat:
      Blaschke (Tübingen)
      Hessenberg (Breslau)
      Perron (Heidelberg)
  • Erstes Ordinariat:
      1919-1953 Wilhelm Blaschke (1885-1962), vorher in Tübingen
  • Liste für das zweite Ordinariat:
      Hecke (Göttingen)
      Bieberbach (Frankfurt)
      Perron (Heidelberg)
  • Zweites Ordinariat:
      1919-1947 Erich Hecke (1887-1947) vorher in Göttingen
  • Liste für den dritten Lehrstuhl (Extraordinariat):
      Radon (Wien)
      Grammel (Halle)
      Happel (Tübingen)
  • Extraordinariat:
      1919-1922 Johann Radon (1887-1956), vorher in Wien, danach in Greifswald
      1922-1925 Hans Rademacher (1892-1969), vorher in Berlin, danach in Breslau
      1925-1937 Emil Artin (1898-1962), vorher PD in Hamburg, 1926 o. Prof., 1937 Emigration in die USA
      1938-1979 Ernst Witt (1911-1991), vorher in Göttingen
Die Anfangsjahre des mathematischen Seminars Zum Seitenanfang
Am 3. Mai 1919, bereits wenige Monate nach dem Beschluß des Parlamentes, in Hamburg eine Universität zu gründen, wurde die mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät gegründet. Von den drei oben stehenden Mathematikern für das erste Ordinariat nahm der damals 33 Jahre alte Wilhelm Blaschke den Ruf nach Hamburg an. Noch im Gründungsjahr der Universität erhielt Erich Hecke den Ruf und zog von Göttingen, wo er seit 1918 gelehrt hatte, nach Hamburg. Bereits im November 1919 begannen Blaschke und Hecke mit ihren Vorlesungen. Jacob Nielsen wurde Assistent bei Hecke, und Bernard Baule, ein Schüler Hilberts aus Göttingen, fing bei Blaschke als Assistent an. Zum Jahreswechsel 1919 / 1920 kam Radon als Extraordinarius nach Hamburg, verließ das Seminar jedoch schon im Herbst 1921, um nach Greifswald zu gehen. Hans Rademacher wurde sein Nachfolger. Auch Nielsen folgte kurz nach seiner Habilitation im März 1920 auf dem Gebiet der Topologie einem Ruf nach Greifswald. Im Oktober desselben Jahres wurde Alexander Ostrowski, der zuvor bei Kurt Hensel in Magdeburg und bei Felix Klein in Göttingen tätig gewesen war, Nachfolger Nielsens. Desweiteren stießen Kurt Reidemeister sowie Robert Furch in jenem Jahr im mathematischen Seminar dazu. Im Jahre 1921 bezog das Seminar das Hochparterre der oben abgebildeten Villa in der Rothenbaumchaussee 21.
V.l.: Blaschke, Bauke, Frl. Linde, Hecke, Kneser, Behnke,

Ostrowski (Bildquelle: Literatur 1) V.l.: Radon, ?, Ostrowski, Frl. Linde, ?, Prüfer, Blaschke, 

Reidemeister? (Bildquelle: Literatur 1)
Im Oktober des darauffolgenden Jahres verließ Reidemeister die mathematische Fakultät, um als Extraordinarius nach Wien zu gehen. Seine Assistentenstelle übernahm 1923 Emil Artin, der zwei Jahre zuvor in Leipzig mit einer Arbeit über ζ-Funktionen für endliche Körper promoviert worden war. Am 1. Mai 1923 verließ Ostrowski nach zwei Jahren das Seminar, und Heinrich Behnke kam als sein Nachfolger in die Hansestadt. Ebenso stieß im Herbst Otto Schreier, ein Schüler Hans Hahns aus Wien, dazu. Im Sommer 1923 wurde Artin habilitiert, und im April 1925 trat er die Nachfolge Reidemeisters als Extraordinarius an. Ein Jahr später bekleidete Artin das dritte Ordinariat des mathematischen Seminars. Otto Schreier wurde sein erster Assistent, der schon am 2. Juni 1929 im Alter von 27 Jahren nach längerer Krankheit verstarb. Im Sommer 1926 besuchte B.L. van der Waerden Artins Vorlesung über Algebra, aus der später nach Modifikationen das bekannte Lehrbuch "Moderne Algebra (nach Vorlesungen von E. Artin und E. Noether)" hervorging.
Literatur Zum Seitenanfang
  1. Behnke, H.: Die goldenen ersten Jahre des Mathematischen Seminars der Universität Hamburg. In: Mitteilungen der Mathematischen Gesellschaft. Mitteilungen der Mathematischen Gesellschaft Hamburg Bd. X, Heft 4, 1976
  2. Scharlau, W. (Hrsg.): Mathematische Institute in Deutschland, 1800-1945. Braunschweig/Wiesbaden: Vieweg, 1989


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briefkas br-anim Gudrun Wolfschmidt plume Hamburg, (erstellt 2. Juni 2000) 26. April 2014


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