17. Dezember 2014
Dipl. Wiss-Hist., Dipl.Phys. Susanne M. Hoffmann (Humboldt-Universität Berlin)
Wie weit ist es zur Sonne? - Geschichten erlebter Astronomiegeschichte
Historisch ist diese Frage schwierig gewesen und im Gegensatz zur Mondentfernung wurden hier seit der Antike und bis in die Neuzeit zahlreiche verschiedene Werte angenommen, die sich um viele Größenordnungen unterschieden. Wichtig ist die Sonnenentfernung vor allem auch deshalb, weil sie für die Astronomie eine Grundgröße ist und mit ihr das gesamte Sonnensystem skaliert wird.
Erstmalig richtig und mit ausführlicher Fehleranalyse berechnet wurde die Sonnenentfernung erst im 19. Jahrhundert durch den Hamburger Astronomen und Mathematiker Joh. Franz Encke (1791-1865). Er wertete zahlreiche Beobachtungsdaten von den Venustransits der Jahre 1761 und 1769 aus, die vor seiner eigenen Geburt lagen und berechnete damit quasi unseren modernen Wert für die Größe des Sonnensystems.
Im Jahre 2012 fand wieder einmal so ein seltenes Ereignis statt, der letzte Venustransit, den wir Heutigen erleben werden, denn der nächste ist erst im Jahre 2117. Aus diesem Anlass stattete die Vortragende drei Expeditionen nach Norwegen und Sibirien aus und sammelte Beobachtungsdaten aus Deutschland, um das historische Ergebnis auf Schulniveau zu reproduzieren.
Der Vortrag berichtet kurz von den Expeditionen und den Beobachtungen von Venustransits mit Mitteln, die den historischen nachempfunden sind. Anschließend werden unsere eigenen Datenanalysen und Berechnungen vorgestellt, die mit den historischen Ergebnissen von Encke verglichen und eingeordnet werden.
2014/15
FERNSICHT - Sterne zum Greifen nah
Wollten Sie schon immer einmal durch ein starkes Teleskop einen tiefen
Blick in das Universum werfen? Wollen Sie Mondkrater, Planetendetails,
farbenprächtige Doppelsterne, chaotische Sternengeburtsstätten und Millionen Lichtjahre entfernte Galaxien mit eigenen Augen sehen?
Wollen Sie den echten Sternhimmel live und in Farbe erleben?
Dann kommen Sie zu ,,Fernsicht'', den öffentlichen Beobachtungsabenden auf der Hamburger Sternwarte. Je nach Verfügbarkeit und Objekten wird der Große Refraktor, der 1m-Spiegel, das Lippert-Teleskop oder das altehrwürdige Äquatorial eingesetzt.
Beobachtungsabende im Winterhalbjahr jeweils am 1. Mittwoch im Monat
19 Uhr: Führung durch die Sternwarte (auch bei schlechtem Wetter)
20 Uhr: Beobachtung an den Teleskopen (nur bei klarem Himmel)
Einteilung der Zuständigkeit