Universität Hamburg - Fachbereich 11: Mathematik

Schwerpunkt Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Technik



IGN-Info Nr. 71 (2005)

Lehrveranstaltungen

Wintersemester 2005/06

Siehe auch die Kurzübersicht über die Lehrveranstaltungen

Lectures and Seminars - English Version

A) HAUPTVORLESUNGEN

Vorlesungen für Hörerinnen und Hörer aller Fachbereiche


Karin Reich, N.N.
Nr. 11.901
Allgemeine Naturwissenschafts- und Technikgeschichte I
(Frühe Hochkulturen und Antike)

2st., Mo 16 - 18 Uhr
Beginn: 31.10.2005, Geom H 6
Erster Teil eines viersemestrigen Zyklus.

Inhalt:
Bereits aus der vorschriftlichen Zeit sind Zeugnisse über astronomische Beobachtungen bzw. Naturvorstellungen überliefert, daneben erlebte auch die Technik eine Blüte. Die Entwicklung der Schrift sowohl im Zweistromland als auch in Ägypten erlaubte die Fixierung von Erkenntnissen aus allen möglichen Bereichen. Darauf aufbauend erreichte man in der griechischen Antike neue Einblicke und gelangte erstmals zu einer naturwissenschaftlichen Betrachtungsweise und zu auf Wissenschaftlichkeit begründeten Erkenntnissen. Gewaltige Fortschritte erzielte man auch in der Technik, die vor allem in römischer Zeit besonders hoch entwickelt war. Die Epoche endet mit Völkerwanderungszeit, ferner schuf das Fortschreiten des Christentums völlig neue Voraussetzungen.
Vorkenntnisse:
Abiturkenntnisse
Literatur:
Krafft, F.: Geschichte der Naturwissenschaften I. Freiburg 1971.
Stückelberger, A.: Einführung in die antiken Naturwissenschaften. Darmstadt 1988.
Landels, J.G.: Die Technik in der antiken Welt. München 1979.
Goltz, A.; Luther A.; Schlange-Schöningen, H.: Gelehrte in der Antike. Köln u.a. 2002.
Fagan, B.: Die 70 grossen Erfindungen des Altertums. München 2004.


Karin Reich
Nr. 11.902
Geschichte der Mathematik III (Mittelalter und Frühe Neuzeit)
2st., Do 16 - 18 Uhr
Beginn: 03.11.2005, Geom Hörsaal H 6

Inhalt:
Im Mittelalter dominierten zunächst die alten römischen Traditionen (Quadrivium im Rahmen der artes liberales), gleichzeitig versuchte man, das antike, griechische Wissen so weit wie möglich zu rezipieren. Ab dem 10. Jahrhundert machen sich erste, aus dem islamischen Kulturkreis stammende Einflüsse bemerkbar, die dazu führen, daß sich schließlich die arabischen Ziffernformen durchsetzen. Erste große Erfolge in der europäischen Mathematik stellen sich aber erst im 16. Jahrhundert ein, wie z.B. die Lösung der allgemeinen kubischen Gleichung sowie die Einführung der Buchstabenrechnung. Diese ist die Voraussetzung für die Entwicklung neuer Disziplinen wie der analytischen Geometrie und der Differential- und Integralrechnung im 17. Jahrhundert.
Vorkenntnisse:
Grundkenntnisse in Mathematik.
Literatur:
Hay, C.: Mathematics from Manuscript to Print. 1300-1600. Oxford 1988.
Gericke, H.: Mathematik im Abendland Berlin u.a. 1990.
Field, J.: Invention of Infinity. Oxford u.a. 1997.
Calinger, R.: A Contextual History of Mathematics. New York 1999.
Jahnke, H.N.: Geschichte der Analysis. Heidelberg u.a. 1999.


Gudrun Wolfschmidt
Nr. 11.903
Geschichte der Physik und Chemie III (17. bis 19. Jahrhundert)
http://www.math.uni-hamburg.de/math/ign/seminar/05w-ph-v.htm
2st., Di 14 - 16 Uhr
Beginn: 01.11.2005, Geom Hörsaal H 6
Dritter Teil eines viersemestrigen Zyklus.

Inhalt:
Diskutiert wird zunächst der Wandel des Weltbildes im Rahmen der wissenschaftlichen Revolution des 16. und 17. Jahrhunderts. Galilei führte das physikalische Experiment in die Wissenschaft ein, die bis dahin kontemplativ und untechnisch war. Ein verstärktes naturwissenschaftliches Denken prägte die Zeit der Aufklärung. Die Anfänge der Elektrizitätslehre im 18. Jahrhundert sind ein Beispiel für empirisch-qualitative Forschung, während in der Mechanik die Mathematisierung begann. Ferner wird die Entwicklung der Chemie zu einer Wissenschaft gezeigt; folgende Themen werden diskutiert: Praktische Chemie, Chemiatrie, Elementenlehre und Materietheorie von Paracelsus bis Lavoisier, Phlogistontheorie, Entdeckung der Gase, Lavoisiers Oxidationstheorie, Affinität, chemische Nomenklatur und Periodensystem. Entdeckung neuer Elemente im 19. Jahrhundert. Ferner wird in der Vorlesung die heute als klassisch bezeichnete Physik des 19. Jahrhunderts in ihrer Entwicklung dargestellt. Zu den Schwerpunkten gehört die Optik (Welle-Teilchen-Theorie, Photometrie und Spektroskopie), Thermodynamik (Energieerhaltungssatz bis zur statistischen Deutung des 2. Hauptsatzes durch Boltzmann) und Elektrodynamik (Faraday bis Maxwell).
Vorkenntnisse:
Abiturwissen - für Studenten der Natur- und Geisteswissenschaften ab 1. Semester.
Literatur:
Cohen, I.B.: Revolutionen in der Naturwissenschaft. Frankfurt am Main 1994.
Brock, William H.: Viewegs Geschichte der Chemie. Braunschweig/Wiesbaden: Vieweg 1997.
Heilbron, J.L.: Elements of Modern Physics. Berkeley: University of California Press 1982.
Simonyi, K.: Kulturgeschichte der Physik. Leipzig: Urania 1990.
Fraunberger, F.: Elektrizität im Barock. Köln 1964.
Hankins, T.: Science and the Enlightenment. Cambridge/Mass. 1985.
Meya, J.; Sibum, O.: Das fünfte Element. Wirkungen und Deutungen der Elektrizität. Reinbek: Rowohlt 1987.
Cardwell, D.S.L.: From Watt to Clausius. The Rise of Thermodynamics in the Early Industrial Age. Ames: Iowa State University Press 1971/1989.
Buchwald, Jed Z.: The Rise of the Wave Theory of Light. University of Chicago Press 1989.


N.N.
Nr. 11.904
Geschichte der Chemie IV (19./20. Jahrhundert)
2st., Fr 14 - 16 Uhr
Beginn: 28.10.2005, Geom H 5
Vierter Teil eines viersemestrigen Zyklus.

Inhalt:
In der Vorlesung ,,Chemie der Moderne'' stehen vor allem Themen aus dem Alltag des Benutzers chemischer Produkte im Vordergrund: Die Geschichte berühmter, im 19. und 20. Jahrhundert erfundener pharmazeutischer Präparate (Salvarsan, Anti-Malariamittel, Antibiotika, Cortison, Anti-Baby-Pille), im Krieg verwendeter Chemikalien (Explosivstoffe, Giftgase), Kunststoffe und Synthesefasern (von den abgewandelten Naturstoffen zu den vollsynthetischen Kunststoffen wie Synthesekautschuk, PVC, Polyamide, Polystyrol, Polyethylen etc.), Pestizide (DDT, 2,4-D, Wachstumsregulatoren, Pheromone, biologische Schädlingsbekämpfung), Nahrungsmittelchemie (Aromastoffe, Lebensmittelfarbstoffe).
Vorkenntnisse:
Grundkenntnisse in der Chemie
Literatur:
Haynes, W.: American Chemical Industry. A History. 6 Bände, New York 1945-1954.
Ihde, A.J.: The Development of Modern Chemistry. New York 1964.
Weitere Literatur wird in der Vorlesung bekannt gegeben.


Stefan Kirschner
Nr. 11.905
Geschichte der Biologie III (17. und 18. Jahrhundert)
2st., Di 16 - 18 Uhr
Beginn: 01.11.2005, Geom H 5
Dritter Teil eines viersemestrigen Zyklus.

Inhalt:
Gegenstand der Vorlesung ist die historische Entwicklung der botanischen, zoologischen und anthropologischen Vorstellungen, Theorien und Forschungen im 17. Jahrhundert und in der Epoche der Aufklärung (18. Jh.) im Zusammenhang mit dem jeweiligen kulturhistorischen Kontext. Dabei werden auch die inhaltlichen Verbindungen mit verwandten Disziplinen, wie der Medizin, Pharmazie und (Al-)Chemie, aufgezeigt. An Schwerpunkten können genannt werden: das Eindringen experimenteller und quantitativer Forschungsmethoden in die Biologie am Beispiel der Pflanzen- und Tierphysiologie; die Entwicklung der Mikroskopie und ihre Auswirkungen auf Forschungspraxis und Theorien in der Biologie; mechanistische und vitalistische Organismustheorien; Theorien zur Individualentwicklung (Ontogenese); der Einfluß der "`Chemischen Revolution"' im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts auf die Pflanzenphysiologie; botanische und zoologische Klassifikationssysteme und der Streit um "`natürliche"' und "`künstliche"' Taxonomien; wirtschaftliche Einflüsse auf die biologische Forschung (Holzmangel, kolonialer Nutzpflanzenanbau); die Rolle der Akademien.
Für Studierende der Natur- und Geisteswissenschaften ab 1. Semester.
Vorkenntnisse:
Es sind keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur:
Bäumer, Ä.: Geschichte der Biologie. Bd. 3. 17. und 18. Jahrhundert. Frankfurt a.M. u.a.: Peter Lang, 1996.
Fournier, M.: The Fabric of Life. Microscopy in the Seventeenth Century. Baltimore, London: The Johns Hopkins University Press, 1996.
Jahn, I. (Hrsg.): Geschichte der Biologie. 3. Aufl. Berlin: Spektrum 2000, Kap. 5 und 6.
Roe, Shirley A.: Matter, Life and Generation. Eighteenth-century embryology and the Haller-Wolff debate. Cambridge u.a.: Cambridge University Press, 1981.


B) Spezialvorlesungen


Cornelia Lüdecke
Nr. 11.921
Geschichte der Polarforschung
(Blockveranstaltung jeweils 11-17 Uhr)

Beginn: 9.-13.01.2006, Geom E 11/13

Inhalt:
Ausgehend von den frühen Bezeichnungen ,,Ultima Thule'' im Norden und ,,Terra ingognita'' im Süden wird in mehreren Schritten die Entwicklung der Polarforschung vorgestellt. Forscher, Walfänger, Abenteurer sind hierbei die Hauptakteure. Schwerpunktmäßig wird auf die unterschiedlichen Expeditionsperioden in der Arktis und der Antarktis eingegangen sowie auf die Internationalen Polarjahre (1882/83, 1932/33, 1957/58 und (2007/08). Exkursionen ergänzen die Darstellung.
Vorkenntnisse:
Keine speziellen Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur:
Hassert, K.: Die Polarforschung. Geschichte der Entdeckungsreisen zum Nord- und Südpol. München, 1956.
Lüdecke, C.: Die deutsche Polarforschung seit der Jahrhundertwende und der Einfluß Erich von Drygalskis. Berichte zur Polarforschung, Bremerhaven, Nr. 158/1995.
Reincke-Kunze, C.: Aufbruch in die weiße Wildnis. Die Geschichte der deutschen Polarforschung. Hamburg, 1999.


Andrea Blunck
Nr. 11.922
Frauen in der Geschichte der Mathematik
2st., Mo 14 - 16 Uhr
Beginn: 11.04.2005, Geom Hörsaal H 4

Inhalt:
Leben und Werk ausgewählter Mathematikerinnen von der Antike bis zur Gegenwart werden vorgestellt und eingeordnet. Dies liefert einen speziellen Blick auf die Geschichte der Mathematik und die Wissenschaftsgeschichte allgemein. Insbesondere wird die Stellung der Frau in Forschung und Lehre in den verschiedenen Epochen thematisiert und in den historischen Zusammenhang gestellt.
Vorkenntnisse:
Keine
Literatur:
Wird in der Vorlesung bekannt gegeben. Siehe auch
http://www.math.uni-hamburg.de/home/blunck/Frauen.html
Scheinerwerb:
Lehramtsstudierende können den Schein,,Geschichte der Mathematik'' erwerben. Die Vorlesung ist geöffnet als Lehrveranstaltung im hochschulübergreifenden Studienprogramm Gender Studies; hier kann ein Grundstudiumsschein erworben werden. Scheinerwerb durch Bestehen einer 60min. Klausur.


Brita Werner (Fachbereich Chemie), Elena Roussanova
Nr. 11.923
Frauen in der chemischen Wissenschaft und Industrie:
Geschichtliche Entwicklung und aktueller Stand
(Blockveranstaltung jeweils 10-16 Uhr)

Beginn: 10.-13.10.2005, Seminarraum AC S1

Inhalt:
Im Rahmen dieser interdisziplinären Lehrveranstaltung des Faches Chemie und der Geschichte der Naturwissenschaften soll das Phänomen der Beschäftigung von Frauen mit der Chemie in der Zeitspanne von der Antike bis zum 20. Jahrhundert in Vorlesungen dargestellt werden. Ein besonderer Akzent wird dabei auf Leben, Werk sowie die fachliche Leistung ausgewählter Chemikerinnen gesetzt. Einige Fragestellungen sowohl aus der Geschichte als auch aus der gegenwärtigen Entwicklung werden vertieft, nämlich der Anfang des Frauenstudiums in der Chemie, Frauen in den Spitzenpositionen in der Chemie, weibliche und männliche Leitbilder in der Chemie, Work-Life-Balance. Persönliche Berichte von Chemikerinnen und Chemikern sollen einen Überblick über die unterschiedlichen Interessen und Lebenssituationen beider Geschlechter vermitteln. Abweichende Tendenzen in der chemischen Wissenschaft und Industrie werden verdeutlicht. Aktuelle Themen der Geschlechterforschung einschließlich das Problem der Chancengleichheit in der Chemie werden in Diskussionen behandelt.
Vorkenntnisse:
Spezielle Kenntnisse sind nicht erforderlich. Elementare Kenntnisse in der Chemie sind erwünscht, aber nicht unbedingt Voraussetzung. Diese Lehrveranstaltung eignet sich sowohl für die Studierenden in Gender-Studiengängen als auch für Studentinnen und Studenten der Chemie, Geschichte der Naturwissenschaften sowie Lehramtstudenten der naturwissenschaftlichen Fächer und ist für alle Interessierenden offen.
Literatur:
Literatur wird während der Veranstaltung bekannt gegeben.
Anmeldung:
Eine Voranmeldung ist nicht unbedingt erforderlich, jedoch erwünscht. Elena.Roussanova@math.uni-hamburg.de
Anmerkung:
Diese interdisziplinäre Veranstaltung wird durch den Frauenförderfonds der Universität Hamburg gefördert.


C) SEMINARE


Interessentinnen und Interessenten für Seminare werden gebeten, sich bereits vor Semesterbeginn im Geschäftszimmer in die ausliegenden Teilnehmerlisten einzutragen und für die ersten Sitzungen Referate nach Themenabsprache mit den Veranstaltern vorzubereiten.

N.N.
Nr. 11.941 - Seminar zur Vorlesung 11.901:
Seminar zur Vorlesung 11.901:
Allgemeine Naturwissenschafts- und Technikgeschichte I
(Frühe Hochkulturen und Antike)

2st., Di 18.00 - 19.30 Uhr
Beginn: 01.11.2005, Geom 434

Inhalt:
Einzelne Themen sollen gründlich recherchiert vorgestellt werden.
Von allen Teilnehmern wird erwartet, daß sie sich an der Diskussion beteiligen.
Vorkenntnisse:
Abiturwissen.
Literatur:
Siehe Vorlesung.


Karin Reich
Nr. 11.942
Seminar zur Vorlesung 11.902:
Geschichte der Mathematik III (Mittelalter und Frühe Neuzeit)

2st., Do 18.00 --19.30 Uhr
Beginn: 03.11.2005, Geom 434

Inhalt:
Hier sollen einzelne Themen gründlich und detailliert vorgestellt und erörtert werden.
Von allen Teilnehmern wird erwartet, daß sie sich an der Diskussion beteiligen.
Vorkenntnisse:
Grundkenntnisse in Mathematik.
Literatur:
Siehe Vorlesung.


Gudrun Wolfschmidt
Nr. 11.943:
Seminar zur Vorlesung 11.903:
Geschichte der Physik und Chemie III (17. bis 19. Jahrhundert)
2st., Di 16.00 - 17.30 Uhr
Beginn: 1.11.2005, Geom 432

Inhalt:
Hier sollen einzelne Themen gründlich und detailliert vorgestellt und erörtert werden. Von allen Teilnehmern wird erwartet, daß sie sich an der Diskussion beteiligen.
Vorkenntnisse:
Grundkenntnisse in der Chemie.
Literatur:
Siehe Vorlesung.


N.N.
Nr. 11.944:
Seminar zur Vorlesung 11.904:
Geschichte der Chemie IV (19./20. Jahrhundert)
2st., Di 16.00 - 17.30 Uhr
Beginn: 01.11.2005, Geom 432

Inhalt:
Als Ergänzung zur Vorlesung werden ausgewählte, mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern abzustimmende Themen aus dem Bereich der Geschichte der Physik und Chemie Referaten und anschließenden Diskussionen näher behandelt. Die Themen der Referate finden sich unter:
http://www.math.uni-hamburg.de/math/ign/seminar/05w-ph-s.htm
Vorkenntnisse:
Für Studenten der Natur- und Geisteswissenschaften ab 1. Semester Elementares physikalisches Verständnis ist erwünscht; spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Der gleichzeitige Besuch der Vorlesung Geschichte der Physik und Chemie IV wird empfohlen, aber nicht vorausgesetzt.
Literatur:
Vergleiche die Literatur-Hinweise bei der Vorlesung Geschichte der Physik und Chemie. Eine ausführliche Literaturliste ist unter der angegebenen Web-Adresse zu finden.


Stefan Kirschner
Nr. 11.945
Seminar zur Vorlesung 11.905:
Geschichte der Biologie IIII (17. und 18. Jahrhundert)

2st., Do 18.00 - 19.30 Uhr
Beginn: 03.11.2005, Geom 430

Inhalt:
Das Seminar dient dazu, durch Referate sowie gemeinsame Lektüre und Interpretation von Quellentexten den Vorlesungsstoff zu vertiefen.
Vorkenntnisse:
Der gleichzeitige Besuch der Vorlesung wird empfohlen.
Literatur:
Wird im Seminar genannt.


Gudrun Wolfschmidt
Nr. 11.946:
Seminar über Naturwissenschaftsgeschichte:
Die Verantwortung des Naturwissenschaftlers

2st., Mi 14 - 16 Uhr
Beginn: 02.11.2005, Geom 430

Inhalt:
In diesem Seminar soll anhand von historischen Beispielen die Rolle des Naturwissenschaftlers und seiner Forschung besonders im Bereich Physik und Chemie untersucht werden. Vorgeschlagen werden folgende Themen: `Griechisches Feuer' und Schießpulver im Mittelalter. Die Rechtfertigung von Kriegsforschung seitens der Ingenieure in Antike, Mittelalter und Renaissance. Die Rolle der Naturwissenschaftler in der französischen Revolution. Göttinger Achtzehn. Stellung deutscher Naturwissenschaftler zum Ersten Weltkieg. Fritz Haber und der Einsatz von chemischen Kampfstoffen im Ersten Weltkrieg. Chemische Kampfstoffe bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Rolle der Naturwissenschaftler im deutschen Uranprojekt. Das Manhattan Project in den USA. Geschichte der biologischen Waffen. Zur Verantwortung der chemischen Industrie für die chemische Kriegsführung - das Beispiel der Chemischen Fabrik Stoltzenberg in Hamburg. Proteste von Naturwissenschaftlern gegen Kernwaffen in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Informatik und militärische Anwendungen. Weitere Themen sind möglich soweit es die Quellenlage zuläßt. Das Seminar soll ein Beitrag zur heutigen Friedensdiskussion sein.
Vorkenntnisse:
Für: Studenten der Natur- und Geisteswissenschaften ab 1. Semester.
Keine speziellen Vorkenntnise erforderlich. Laufende Mitarbeit und die Übernahme eines Referates werden erwartet.
Literatur:
Dürr, H.-P.; Harjes, H.-P.; Kreck, M.; Starlinger, P. (Hrsg.): Verantwortung für den Frieden. Naturwissenschaftler gegen Atomrüstung. Reinbek bei Hamburg 1983.
Weizenbaum, J.: Kurs auf den Eisberg. München/Zürich 1987.
Kaufmann, A.: Gerechtigkeit-der vergessene Weg zum Frieden. München 1986.
Jonas, H.: Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation. Frankfurt am Main 1979, 4. Aufl. 1983.
Hermann, A.: Wie die Wissenschaft ihre Unschuld verlor. Macht und Mißbrauch der Forscher. Stuttgart 1982.
Reid, R.W.: Wissenschaft und Gewissen. Forscher im Dienste der Rüstung. München 1972.
Szczesny, G.: Das Leben des Galilei und der Fall Bertold Brecht. Frankfurt am Main/Berlin 1966.
Wagner, F.: Die Wissenschaft und die gefährdete Welt. Eine Wissenschaftssoziologie der Atomphysik. München 1964.
Spezielle Literatur zu den einzelnen Themen wird im Seminar bekanntgegeben.


Dirk Siebers, Gudrun Wolfschmidt
Nr. 11.947:
Seminar über den Ersten Weltkrieg: Seine wissenschaftlichen / technischen Aspekte
2st., Mi 16 - 18 Uhr
Beginn: 02.11.2005, Geom 430

Inhalt:
Der erste große kriegerische Zusammenprall voll entwickelter industrieller Gesellschaften am Beginn des 20. Jahrhunderts machte Gebrauch von allen neuen wissenschaftlich/technischen Errungenschaften:

um einige anzuführen. Auch wenn sich Aspekte des Ersten Weltkriegs schon im amerikanischen Bürgerkrieg 1861--1865 abzeichneten und vom europäischen Militär antizipiert wurden (Eisenbahntransporte, Telegraphie, erster Einsatz von Maschinenwaffen, Panzerschiffen und U-Booten sowie Luftaufklärung und Artilleriebeobachtung mit Heißluft- und Fesselballons), beruhten die Kriegsplanungen jedoch noch auf den ,,Kabinettskriegen'' vergangener Jahrhunderte. Doch das Industriezeitalter gebar den industrialisierten Krieg (zumindest an der Westfront). In diesem Seminar sollen die wissenschaftlichen und technischen Aspekte dieses großen europäischen Konfliktes und ihre Aus- und Nachwirkungen untersucht werden.
Vorkenntnisse:
Für: Studenten der Natur- und Geisteswissenschaften ab 1. Semester.
Grundkenntnisse der Methoden und Arbeitsweisen der historischen Wissenschaften sind erwünscht, jedoch keine Voraussetzung.
Literatur:
Siehe: http://www.dirksiebers.de/, Tel. 040-218685


Elena Roussanova
Nr. 11.948
Seminar über die Universität Göttingen: Geschichte, Entwicklung, Persönlichkeiten
2st., Mo 14 - 16 Uhr
Beginn: 31.10.2005, Geom 837

Inhalt:
Die Universität Göttingen wurde als Reformuniversität gegründet. Sie nahm sowohl was die finanzielle als auch die personelle Ausstattung anbelangt, von Anfang an eine Spitzenstellung ein. Nicht nur Mathematik und Naturwissenschaften waren über lange Epochen hervorragend vertreten. Ende des 19. Jahrhunderts stellte sich eine Konkurrenzsituation mit der Universität Berlin ein. Bis 1933 war Göttingen eine herausragende Universität.
Vorkenntnisse:
Abiturkenntnisse.
Literatur:
Von Selle, G.: Die Georg-August-Universität zu Göttingen, 1737-1937. Göttingen 1937.
Mittler, E.: Das Göttinger Nobelpreiswunder. Göttingen 2002.
Rupke, N.A.: Göttingen and the development of natural sciences. Göttingen 2002.
Becker, H.: Die Universität Göttingen unter dem Nationalsozialismus. München 1987.


Stefan Kirschner
Nr. 11.949
Seminar über Galileo Galilei - Lektüre und Interpretation seiner Werke
2st., Mo 14 - 16 Uhr
Beginn: 31.10.2005, Geom 432

Inhalt:
Galileo Galilei (1564-1642) ist einer der wichtigsten Repräsentanten, wenn nicht die zentrale Figur des Überganges vom antik-mittelalterlichen zum klassischen naturwissenschaftlichen Denken. Dieser Übergang spiegelt sich auch in seiner eigenen persönlichen Entwicklung wider, wie sich an Hand seiner Werke gut verfolgen läßt. So erweist er sich in seiner frühen Schrift über Bewegung ("`De motu"') anfangs noch als Anhänger der aristotelisch-scholastischen Bewegungslehre, und erst in weiteren Bearbeitungen des Werkes löst er sich vom traditionellen Denken. Es werden vor allem ausgewählte Kapitel aus den "`Discorsi"' (1638) und dem "`Dialogo"' (1632) gelesen werden (s. Literaturliste). Die Lektüre und Interpretation der Texte dient dazu, die galileische mathematisch-experimentelle Methode an Hand konkreter naturwissenschaftlicher Problemstellungen der Zeit aufzuzeigen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die zur Zeit Galileis auf das heftigste geführten und nicht zuletzt durch seine Schriften angeheizten Auseinandersetzungen zwischen Anhängern des aristotelisch-ptolemäischen, geozentrischen Weltsystems und des copernicanischen, heliozentrischen Weltsystems. Es gibt kaum ein geeigneteres Werk als Galileis "`Dialog über die beiden hauptsächlichen Weltsysteme"', um einen anschaulichen Einblick in diese Kontroversen zu erhalten.
Vorkenntnisse:
Für: Studierende der Natur- und Geisteswissenschaften ab 1. Semester.
Es sind keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur:
Galileo Galilei: Dialog über die beiden hauptsächlichsten Weltsysteme, das ptolemäische und das kopernikanische. [Dt. Übersetzung des "`Dialogo"'.] Darmstadt: Wiss. Buchges., 1982 (Nachdr. der Ausgabe Leipzig 1891).
Galileo Galilei: Unterredungen und mathematische Demonstrationen über zwei neue Wissenszweige, die Mechanik und die Fallgesetze betreffend. [Dt. Übersetzung der "`Discorsi"'.] Frankfurt am Main: Deutsch, 2004 (Nachdr. der Bände 11, 24 und 25 von "`Ostwalds Klassikern der exakten Wissenschaften"').
Drake, Stillman: Galileo: Pioneer Scientist. Toronto u.a.: University of Toronto Press, 1990.


Torsten Rüting; Hans zur Oeveste, Ralph Brückner
Nr. 11.950
Interfakultatives Seminar: Denken im Spannungsfeld von Körper und Geist -- Geschichte und Aktualität der Embodiment-Konzepte
2st., Do 18 - 20 Uhr
Beginn: 27.10.2005, Phil 1052

Inhalt:
,,Embodiments of Mind'' - ,,Philosophy in the Flesh'' sind aktuelle Titel des erwachten Interesses an interdisziplinären Zugängen zur Erforschung der körperlichen Korrelate unseres Geistes. Diese aktuellen Konzepte und das Forschungsprogramm der Kognitiven Neurowissenschaft sollen in ihrer historischen Entwicklung untersucht werden. Besonderes Gewicht legen wir dabei auf die feldtheoretischen Ansätze von Benjamin Libet und Kurt Lewin und auf die Hamburger Vordenker einer interdisziplinären Kognitionsforschung: Ernst Cassirer, William Stern, Heinz Werner und Jakob von Uexküll. Neuere Konzepte, die die evolutionäre Entwicklung des Gehirns und der Psyche berücksichtigen, werden ebenfalls vorgestellt. Zum Ende des Semesters lernen wir etwas über Nutritional Neuroscience und erfrischen unseren Geist in der Kantine des Nachrichtenmagazins ,,Der Spiegel'' mit schmackhaften Brain-Food-Gerichten, die wir nach Rezepten des Küchen-Chefs gemeinsam mit ihm zubereiten.
Vorkenntnisse:
Für: Naturwissenschaftler und Geisteswissenschaftler.
Keine, aber die Bereitschaft, ein Referat als Poster zu präsentieren.
Literatur:
Damasio, A.: Ich fühle also bin ich. München 2000.
Kandel, E.; Squire, L.: Cognitive Neuroscience. In: Current Opinion in Neurobiology 2, 1992, S. 143-145.
McCulloch, W.: Embodiments of Mind. Cambridge (Mass.) 1965.
Solms, M.; Turnbull, O.: Das Gehirn und die innere Welt. Neurowissenschaft und Psychoanalyse. Düsseldorf, Zürich 2004.
Uexküll, J. v.: Theoretische Biologie. 2. Auflage. Berlin 1928.


Andrea Blunck
Nr. 11.952
Seminar zu Gender und Technik - eine Einführung
2st., Fr 10 - 12 Uhr
Beginn: 28.10.2005, Geom 344

Inhalt:
Auf mathematischen Grundlagen beruhende Informations- und Kommunikations-, Medizin-, Bio- und Reproduktionstechnologien sind heute in vielfältigste Arbeitsfelder integriert. Geschlechterverhältnisse haben Einfluss auf die Entwicklung und Nutzung dieser Technologien und werden umgekehrt von Technologien geprägt. In diesem Seminar werden die wechselseitigen Konstruktionen von Geschlecht und Technik analysiert. Im Bereich der Technik halten sich Geschlechterstereotype besonders hartnäckig. Das Bild von Frauen als Technikmuffel und Männern als Technikfreaks findet sich allerdings nicht ungebrochen im beobachtbaren Handeln der Geschlechter wieder. Offen bleibt, ob Frauen als Technikerinnen Hard- und Software tatsächlich anders gestalten als Männer. Ferner ist unklar, welche Differenzen es unter Männern in ihren Technikhaltungen gibt. Im Seminar werden wir uns anhand theoretischer Konzepte und empirischer Forschungsergebnisse mit diesen Themen auseinandersetzen.
Vorkenntnisse:
Keine
Literatur:
Wird im Seminar bekannt gegeben.
Vorbesprechnung:
In der ersten Sitzung. Vorherige Anmeldung direkt bei der Veranstalterin in Raum Geom 234 oder per email an andrea.blunck@math.uni-hamburg.de wünschenswert.
Scheinerwerb:
Mathematikstudierende können den Schein ,,Mathematik und Gesellschaft'' erwerben. Das Seminar ist geöffnet als Lehrveranstaltung im hochschulübergreifenden Studienprogramm Gender Studies; hier kann ein Grund- oder Hauptstudiumsschein erworben werden. Studierende des Master-Studiengangs ,,Gender und Arbeit'' können den Schein,,Gender und Technik-Eine Einführung'' erwerben. Scheinerwerb jeweils durch Vortrag und schriftliche Ausarbeitung.


Günther Oestmann
Nr. 11.954:
Seminar über Leben und Werk von Christiaan Huygens (1629-1695)
Blockveranstaltung jeweils Mi 11 - 17 Uhr
02.-30.11.2005, Geom E 11/13

Inhalt:
Das Schaffen des niederländischen Physikers und Astronomen Christiaan Huygens (1629-1695) ist durch die enge Verbindung von mathematischer Theorie und ihrer Anwendungen in der Physik, Astronomie und Technik gekennzeichnet. Wie bei Descartes, so war auch für Huygens die mechanistische Erklärung der Naturphänomene maßgebend (Mechanische Studien, Wellentheorie des Lichtes). Das Seminar wird als Blockveranstaltung abgehalten und die verschiedenen Tätigkeitsfelder von Huygens vor dem Hintergrund der Entwicklung der Wissenschaften im 17. Jahrhundert behandeln.
Vorkenntnisse:
Keine speziellen Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur:
Bell, A.E.: Christiaan Huygens and the Development of Science in the 17th Century. London 1947.
Henk, J.M.; Bos, u.s. (Hrsg.): Studies on Christiaan Huygens. Lisse 1980.


Stefan Kirschner
Nr. 11.958
Seminar zur Geschichte der Biologie:
Zwischen Wissenschaft und Pseudowissenschaft: Ursprünge und Schicksal der,,Biophotonentheorie''

2st., Do 16 - 18 Uhr
Beginn: 03.11.2005, Geom 430

Inhalt:
Der Ursprung der "`Biophotonentheorie"' liegt in den Forschungsarbeiten des russischen Entwicklungsbiologen Alexander Gurwitsch (1874--1954). Gurwitsch beobachtete 1922, daß die Wurzelzellen einer Zwiebel zu vermehrter Zellteilung angeregt werden können, wenn man die Spitze einer zweiten Zwiebelwurzel, deren Zellen sich gerade in Teilung befinden, in einigem Abstand auf sie richtet. Er sprach von mitogenetischen Strahlen auf UV-Basis, die von den sich teilenden Zellen ausgesandt und andere Zellen zur Teilung anregen würden. Während im Westen durch kritische Studien Ende der 1930er Jahre das Forschungsinteresse an der mitogenetischen Strahlung stark abnahm, wurden die Ansätze Gurwitschs in der Sowjetunion weiterverfolgt und zu einer Theorie der biologischen Informationsvermittlung auf Lichtbasis ausgebaut. In Deutschland ist seit den 1970er Jahren der Biophysiker Fritz-Albert Popp der Hauptvertreter der Biophotonentheorie.
Inzwischen wird die Biophotonentheorie von ihren Anhängern auf eine Vielzahl biologischer und medizinischer Fragestellungen angewandt (z.B. Steuerung der Entwicklung des Embryos durch ein "`Biophotonenfeld"', biochemische Regulation mit Hilfe von Biophotonen, Krebsentstehung). Aufgrund ihrer unsicheren empirischen Basis blieb der Biophotonentheorie bisher eine Anerkennung von seiten der scientific community versagt.
An Hand von Referaten sollen die wichtigsten Entwicklungsstränge der Biophotonentheorie vorgestellt werden. Besonderes Augenmerk soll dabei auf die Frage gelegt werden, von welchen wissenschaftsexternen und -internen Faktoren es abhängt, ob eine Theorie als wissenschaftlich gilt oder nicht.
Vorkenntnisse:
Für: Studierende der Natur- und Geisteswissenschaften ab 1. Semester.
Es sind keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur:
Bischof, M.: Biophotonen. Das Licht in unseren Zellen. Frankfurt a.M.: Zweitausendeins, 1995 (12. Aufl. 2002).
Stern, K.H.: Mitogenetic radiation: A study of authority in science. In: Journal of the Washington Academy of Science 65 (1975), S. 83-90.


Torsten Rüting
Nr. 11.959
Seminar zur Geschichte der Biologie:
Ethik, Erkenntnis, Naturwissenschaft. Geschichte und post-moderne Rezeption der Umweltkonzeption Jakob von Uexkülls

2st., Di 14 - 16 Uhr
Beginn: 01.11.2005, Geom 435

Inhalt:
Der Baltendeutsche Jakob von Uexküll (1864 -1944) entwickelte zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Umweltforschung als Gegenentwurf zu den modernen Tendenzen in der Biologie. Die Wechselbeziehungen und Anpassungsleistungen in der Natur könnten erst sinnvoll gedeutet werden, wenn man Organismen als aktive Subjekte begreift, die nur eine ihren Sinnesleistungen, Bedürfnissen und Fähigkeiten entsprechende Umwelt wahrnehmen und gestalten. Uexküll machte die Anerkennung der Subjektivität jeder Wahrnehmung zum kategorischen Imperativ der naturwissenschaftlichen Erkenntnis. Uexkülls Konzepte wurden von zeitgenössischen Psychologen und Künstlern eher angenommen als von Biologen und Uexküll beeinflusste die post-moderne Philosophie. In neuerer Zeit wird Uexküll auch international wahrgenommen und als Pionier einer umfassenden biosemiotischen Epistemologie anerkannt. Umweltethische und umweltpädagogische Konzepte berufen sich auf ihn. Im Seminar sollen Schlüsseltexte Uexkülls und neueste Ergebnisse der Uexküllrezeption bearbeitet werden.
Vorkenntnisse:
Für: Natur und Geisteswissenschaftler, insbes. Biologen.
Keine besonderen Vorkenntnisse.
Literatur:
Toennessen, M.: Umwelt ethics. Sign Systems Studies 31, 1, 2003.
von Uexküll, J.: Kompositionslehre der Natur. Biologie als undogmatische -Naturwissenschaft. Ausgewählte Schriften. Ullstein 1980.
Kalevi; K.; Rüting, T. (eds.): Signs and the Desin of Life. Uexkülls Significance Today. Sonderband der Zeitschrift Sign Systems Studies, 2005.


Igor Abdrakhmanov
Nr. 11.960
Seminar: Zur Geschichte der Biologie: Der Fall Lyssenko
2st., Fr 14 - 16 Uhr
Beginn: 28.10.2005, Geom 344

Inhalt: Die Lyssenko-Debatte dient als ein Paradebeispiel für politischen Einfluss auf die Wissenschaft. Die kontroversen Interpretationen des Lyssenkoschen Phänomens bieten vielfältige Analysen von sekundären sowie primären Quellen. Im Seminar werden Diskussionen und Referate über die Entwicklung der Wissenschaft im politisch-ideologischen Spannungsfeld der Sowjetunion von 1920-1970 durchgeführt.
Vorkenntnisse: Jeden der Interesse am Thema hat.
Es sind keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur: Adams, M.B.: Biology After Stalin. A Case Study. In: Survey, Nr. 102, S. 53-80, Winter 1977-1978.
Joravsky D.: The Lyssenko affair. Cambridge, Mass. Harvard Univ. Pr., 1970.
Graham, L.R. [u.a.]: Science and the Soviet social order. Cambridge, Mass.: Harvard Univ. Press 1990.
Graham, L.R.: Science in Russia and the Soviet Union. A short history. Cambridge Univ. Press, 1993.
Rossianov, K.O.: Editing Nature: Joseph Stalin and the ,,New'' Soviet Biology. In: Isis 82 (1993), S. 728-745.
Soyfer, V.N.: Lyssenko and the Tragedy of Soviet Science. New Brunswick (N.J.): Rutgers University Press, 1994.


Philip Beeley
Arbeitskreis: Schimank-Nachlass
14tägl., Mo 10.15 - 13.15 Uhr
Beginn: 24.10.2005
Bodenstedtstr. 16, Raum 316

Inhalt:
In diesem Seminar sollen die Probleme und Methoden der Erschließung und Veröffentlichung wissenschaftlicher Nachlässe am Beispiel des im IGN befindlichen Nachlasses des Naturwissenschafts- und Technikhistorikers Hans Schimank (1888-1979) erörtert werden. Schimank, Honorarprofessor an der Universität Hamburg ab 1942, leistete einen wichtigen Beitrag zur Etablierung der Wissenschafts- und Technikgeschichte. Zentraler Bestandteil seines Nachlasses ist eine umfangreiche Korrespondenz, u.a. mit Naturwissenschaftlern wie Otto Hahn, Walther Nernst und Max Planck, Philologen wie Otto Regenbogen und Bruno Snell, führenden Persönlichkeiten im Verein Deutscher Ingenieure sowie mit zahlreichen Wissenschafts- und Technikhistorikern seiner Zeit.
Vorkenntnisse:
Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit bei der Nachlaßbearbeitung.
Literatur:
Hermann, A.: Die Funktion und Bedeutung von Briefen. In: Pauli, Wolfgang: Wissenschaftlicher Briefwechsel. Bd. I, hrsg. von A. Hermann, K. von Meyenn und V.F. Weisskopf. New York, Heidelberg, Berlin 1979, S. XI-XLVII.
Mommsen, W.A.: Die Nachlässe in deutschen Archiven. Boppard 1971, S. VI-XXVI.
Dort sind weitere Literaturhinweise zu finden.


Karin Reich
Nr. 11.961
Kolloquium über neuere Forschungen
zur Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Technik

2st., Mo 18.00 - 19.30 Uhr
Beginn: 10.10.2005, Geom H 6

Inhalt:
In diesem Kolloquium geben Promovierende und andere Referenten und Referentinnen Arbeitsberichte über den augenblicklichen Stand ihrer Forschungen. Dabei liegt der Akzent weniger auf den Ergebnissen als vielmehr auf der Vielfalt ihrer Ansätze. Soweit die finanziellen Mittel es erlauben, werden auch auswärtige Vortragende eingeladen. Allen denen, die im Fach Geschichte der Naturwissenschaften arbeiten wollen, ist die Teilnahme dringend anzuraten.
Vorkenntnisse:
Spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Eine Liste mit den Namen der Vortragenden und den Themen der Referate ist im Geschäftszimmer erhältlich oder zum Ausdrucken unter:
Kolloquium Druckversion. Man achte auch auf einen entsprechenden Aushang im Schaukasten des SPGN!

Im Internet findet sich die jeweils aktuelle Version mit den Abstracts der Vorträge:
http://www.math.uni-hamburg.de/spag/ign/kolloq/koll.htm


D) EXKURSION


D) KONTAKTSTUDIUM FÜR ÄLTERE ERWACHSENE


Elena Roussanova
Seminar: Wegbereiter und Meilensteine in der Chemie
2st., Mi 14 - 16 Uhr
Beginn: Siehe Vorlesungsverzeichnis, Geom E 11/13

Inhalt:
Inhalt dieses Seminars ist die Entwicklung der Chemie und ihrer fundamentalen Ideen auf Anstoß der von,,großen Köpfen'' ausgegangenen Impulse. Die Themen beziehen sich auf historische Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Epochen und ihre Beiträge zur Entwicklung der Chemie: Platon (427-347 v. Chr.), Aristoteles (384-322 v. Chr.), Theophrastus von Hohenheim, genannt Paracelsus (1493/94-1541), Georg Agricola (1494-1555), Antoine Laurent Lavoisier (1743-1794), Johann Wolfgang Goethe (1749-1832), Alexander Humboldt (1769-1859) und August Kekulé (1829-1896). Ein besonderer Akzent wird auf die Vorstellung der Phänomene in ihren kulturhistorischen und gesellschaftlichen Zusammenhängen gesetzt.
Arbeitsweisen:
Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung wird die Lektüre in deutscher Sprache vorhandener Werke übersichtlichen Umfangs als Vorbereitung zum Seminar vorausgesetzt. Die Arbeit im Seminar soll aus einer Vorlesung und anschließender Diskussion bestehen.
Vorkenntnisse:
Spezielle Kenntnisse sind nicht erforderlich. Die Lektüre liegt in Deutscher Übersetzung vor.
Literatur:
Eine ausführliche Literaturliste wird während der Veranstaltung bekannt gegeben.
Brock, W.H.: Viewegs Geschichte der Chemie. Braunschweig [u.a.] 1997.
Fierz-David, H.E.: Die Entwicklungsgeschichte der Chemie. Eine Studie. Basel 1945. - 2. Aufl. Basel 1952.
Ströker, E.: Denkwege der Chemie. Elemente ihrer Wissenschaftstheorie. Freiburg und München 1967.
Strube, W.: Der historische Weg der Chemie: von der Urzeit bis zur wissenschaftlich-technischen Revolution. Köln. 1989.
Anmeldung:
Eine Voranmeldung ist nicht unbedingt erforderlich, jedoch erwünscht. Elena.Roussanova@math.uni-hamburg.de


Elena Roussanova
Ringvorlesung im Rahmen des Kontaktstudiums für ältere Erwachsene:
Spektrum der Wissenschaftsgeschichte

2st., Fr 14 - 16 Uhr
Beginn: 18.11.2005, ESA C

Inhalt:
18.11.05 Ulrich Eckhardt: Wie kam Einstein auf die Relativitätstheorie?
25.11.05 Felix Lühning: Der Gottorfer Riesenglobus und die,,Sphaera Copernicana'': Mechanische Manifeste des barocken Universums
02.12.05 Jürgen Koch: Der Hamburger Spritzenmeister und Mechaniker Johann Georg Repsold (1770--1830), ein Beispiel für die Feinmechanik im norddeutschen Raum zu Beginn des 19. Jahrhunderts
09.12.05 Karin Reich: Der Weg von Gauß' Flächentheorie zu Einsteins Relativitätstheorie
13.01.06 Cornelia Lüdecke: ,,Der Südpol ist nur ein astronomischer Punkt''. Über die Forschung der ersten deutschen Antarktisexpedition (1901-1903)
20.01.06 Elena Roussanova: Friedrich Konrad Beilstein (1838-1906): sein Leben und Werk
27.01.06 Matthias Bock: Caesar, Herzog Rudolf und die Enigma: Ein Streifzug durch die Geschichte der Kryptographie.



Wir möchten ferner auf folgende medizin- und technikhistorische
Vorlesungen und Seminare hinweisen:


1. Lehrveranstaltungen des Instituts für Geschichte der Medizin

Fachbereich Medizin der Universität Hamburg
Universitätskrankenhaus-Eppendorf, Martinistraße 52, Tel. 42803-2140

Veranstaltungen nach der Approbationsordnung


Heinz-Peter Schmiedebach


2. Lehrveranstaltungen des
Instituts für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte

Fachbereich Philosophie und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg
Allendeplatz 1, Tel. 040-42838-4363


Vorlesung

Franklin Kopitzsch
Nr. 08.171
Vorlesung: Grundzüge der Sozial-und Wirtschaftsgeschichte IV:
(Gesellschaft und Wirtschaft im 20. Jahrhundert)

2st., Fr 12 - 14 Uhr
Beginn: 28.10.2005, ESA J


Seminare

Ursula Büttner
Nr. 08.113
Proseminar: Die deutsche Gesellschaft und der Alltag der Judenverfolgung II: 1938-1945
2st. Mo 12 - 14 Uhr
Beginn: 27.10.2005, Phil 972


Klaus Schlottau
Nr. 08.214
Proseminar: Einführung in die Geschichtswissenschaft Teil I
Die Mühle in der frühneuzeitlichen Gesellschaft und Wirtschaft Europas

2st. Do 10 - 12 Uhr
Beginn: 27.10.2005, Phil 972


Marion Kobelt-Groch
Nr. 08.121
Proseminar: Einführung in die Geschichtswissenschaft Teil II
Reisen in Europa in der Frühen Neuzeit

2st. Di 11 - 13 Uhr
Beginn: 25.10.2005, Phil 1370


3. Lehrveranstaltungen des
Philosophischen Seminars

http://www.phil-gesch.uni-hamburg.de/philsem.html
Von-Melle-Park 6, Tel. 42838-4718


Vorlesung

Ian Hacking
Nr. 08.001
Carl Friedrich von Weizsäcker - Vorlesung 2005
The New World of Laboratories: Outer Space, Inside the Mind, and the Deep Freeze

2st., ... Uhr
Beginn: 28.11-02.12.2005, Phil ...


Dorothea Frede
Nr. 08.002
Die Philosophie des Hellenismus: Stoa, Epikureer und Skeptiker (P,T)
2st., Mo 16 -18 Uhr
Beginn: 11.04.2005, Phil D


Rolf W. Puster
Nr. 08.004
John Locke. An essay concerning human understandig (Teil 2: Bücher III und IV) (T)
2st., Do 10 -12 Uhr
Beginn: 27.10.2005, Phil F


Ulrich Gähde
Nr. 08.021
Einführung in die theoretische Philosophie: Erkenntnistheorie (T)
4st., (inkl. Tutorien) Di 10 - 12 Uhr
Beginn: 25.10.2005, Phil 1009


Benjamin Schnieder
Nr. 08.022
Einführung in die Logik und Argumentationstheorie
Modul I (Einführungsmodul L&A)

4st., (inkl. Tutorien) Do 12 - 14 Uhr
Beginn: 27.10.2005, Phil D


Ulrich Steinvorth
Nr. 08.023
Einführung in die praktische Philosophie: Ethik (P)
Modul 3 (Einführungsmodul P)

4st., (inkl. Tutorien) Do 14 - 16 Uhr
Beginn: 27.10.2005, Phil D



Siehe auch:


Gudrun Wolfschmidt

Letzte Änderung: 17. Oktober 2005.

Institut für Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Technik