Universität Hamburg - Fachbereich 11: Mathematik

Schwerpunkt Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Technik



IGN-Info Nr. 70 (2005)

Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2005

Siehe auch die Kurzübersicht über die Lehrveranstaltungen

Lectures and Seminars - English Version

A) HAUPTVORLESUNGEN

Vorlesungen für Hörerinnen und Hörer aller Fachbereiche


Gudrun Wolfschmidt, Stefan Kirschner
Nr. 11.901
Allgemeine Naturwissenschafts- und Technikgeschichte IV
(19. und 20. Jahrhundert)

http://www.math.uni-hamburg.de/math/ign/seminar/05s-wt-v.htm
2st., Mo 16 - 18 Uhr
Beginn: 11.04.2005, Geom H 6
Vierter Teil eines viersemestrigen Zyklus.

Inhalt:
Die Ausweitung der experimentellen und der mathematisch-theoretischen Naturwissenschaften seit dem Zeitalter der Aufklärung, die ,,Industrielle Revolution'' und das Vordringen von Wissenschaft und Technik zu einer beherrschenden Stellung in der modernen Welt. Mit der erfolgreichen Mathematisierung der Mechanik und Himmelsmechanik durch Newton, Euler, Lagrange u.a. war die mechanistische Welterklärung zum Ideal der Naturwissenschaften geworden, die seit dem Beginn der Industrialisierung in England in immer engere Wechselwirkung mit der Technik traten. Die grundlegenden neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnisse und Theorien (z.B. Evolution) einschließlich ihrer Beziehungen zu allgemeinen Zeitströmungen (z.B. Naturphilosophie, Energetik, Eindringen der historischen Denkweise in Geologie, Astronomie, Biologie usw.), der Aufstieg der Technik sowie die Auswirkungen auf Bildungswesen und Wissenschaftsorganisation (Schul- und Hochschulreformen, Gründungen von Technischen Hochschulen sowie außer-universitäre Forschung und Big Science) sind Gegenstand dieser Vorlesung. Insbesondere soll die Abhängigkeit der Wissenschaft von den äußeren Gegebenheiten und den politischen Verhältnissen aufgezeigt werden.
Vorkenntnisse:
Spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Teilnahme an den früheren Teilen des Zyklus ist erwünscht, aber nicht Voraussetzung.
Empfohlene Literatur:
Mason, Stephen F. : Geschichte der Naturwissenschaft in der Entwicklung ihrer Denkweisen. Stuttgart: Kröner 1974, Neudruck: Stuttgart: GNT-Verlag 1991.
Knight, D. : The Age of Science. The Scientific World-View in the Nineteenth Century. Oxford 1986.
Olby, R.C.; Cantor, G.N.; Christie, J.R.R. and M.J.S. Hodge: Companion to the History of Modern Science. London/New York: Routledge 1990.
Price, Derek J. de Solla : Little science, big science ... and beyond. New York: Columbia University Press 1986.
Meinel, C.; Voswinckel, P. (Hrsg.) : Medizin, Naturwissenschaft, Technik und Nationalsozialismus - Kontinuitäten und Diskontinuitäten. Stuttgart: GNT-Verlag 1994.


Karin Reich
Nr. 11.902
Geschichte der Mathematik II (Orient)
2st., Do 16 - 18 Uhr
Beginn: 14.04.2005, Geom Hörsaal H 6

Inhalt:
Ex oriente lux, die Einflüsse auf die europäische Mathematik sind mannigfach. Hier soll anhand ausgewählter Beispiele ein Eindruck von der Mathematik in China (vor allem 1. Jh. v. Chr. bis 14. Jh. n. Chr.), Indien (vor allem 5. - 12. Jh.) und in den islamischen Ländern (vor allem 8. - 15. Jh.) vermittelt werden. In letzteren verfügte man über weit über die eigenen Grenzen hinausreichende Kenntnisse, die wiederum über Süditalien und Spanien dem christlichen Europa zugute kamen.
Vorkenntnisse:
Grundkenntnisse in Mathematik.
Literatur:
Martzloff, J.Cl.: A History of Chinese Mathematics. Berlin u.a. 1997.
Bréard, A.: Re-Kreation eines mathematischen Konzeptes im chinesischen Diskurs. Stuttgart 1999.
Needham, J.: Science and Civilisation in China. Bd. 3: Mathematics ... Cambridge 1959.
Bose, D.M.; Sen, S.N.; Subarayappa, B.V.: A Concise History of Science in India. New Dehly 1971.
Sezgin, F.: Geschichte des arabischen Schrifttums. Bd. 5, Mathematik bis ca. 430 H. Leiden 1964.
Berggren, J.L.: Episodes in the Mathematics of Medieval Islam. New York 1986.
Rebstock, U.: Rechnen im islamischen Orient. Darmstadt 1992.
Rashed, R.: The development of Arabic Mathematics. Doordrecht u.a. 1994.
Juschkewitsch, A.P.: Geschichte der Mathematik im Mittelalter: Leipzig 1964.


Gudrun Wolfschmidt
Nr. 11.903
Geschichte der Physik und Chemie II (Mittelalter und Frühe Neuzeit)
http://www.math.uni-hamburg.de/math/ign/seminar/05s-ph-v.htm
2st., Di 14 - 16 Uhr
Beginn: 12.04.2005, Geom Hörsaal H 6
Zweiter Teil eines viersemestrigen Zyklus.

Inhalt:
Die Vorlesung überdeckt die Zeitspanne vom Mittelalter bis zur Renaissance. Im christlichen Mittelalter lebte die antike Tradition fort; bereits im Frühmittelalter begann die Übersetzung und Kommentierung antiker Schriften. Eine große Rolle für die Überlieferung spielte der islamische Kulturkreis. Im Spätmittelalter begann Kritik - besonders an Aristoteles. Nach der Zeit des Umbruchs um 1500 liegt der Schwerpunkt im Wandel des Weltbildes im Rahmen der wissenschaftlichen Revolution des 16. und beginnenden 17. Jahrhunderts. Galilei führte das physikalische Experiment in die Wissenschaft ein, die bis dahin kontemplativ und untechnisch war.
Vorkenntnisse:
Grundkenntnisse in Physik sind erwünscht.
Literatur:
Pedersen, O.: Early Physics and Astronomy. Cambridge: Cambridge University Press 1993. Krafft, F.: Geschichte der Naturwissenschaften I. Freiburg 1971.
Nasr, S.H.: Islamic Science. An Illustrated Study. London: World of Islam Festival Publishing Company 1976.
Sambursky, S.: Der Weg der Physik. München: dtv 1978.
Grant, E.: Das physikalische Weltbild des Mittelalters. Zürich/München 1980.
Grant, E. (Hrsg.): A Source Book in Medieval Science. Cambridge, Mass.: Harvard University Press 1974.
Kuhn, T.: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen. Frankfurt am Main 2.~Aufl. 1976.
Cohen, I.B.: Revolutionen in der Naturwissenschaft. Frankfurt a.M. 1994.
Crombie, A.C.: Von Augustinus bis Galilei. Die Emanzipation der Naturwissenschaft. Köln 1959, München 1977.


Stefan Kirschner
Nr. 11.905
Geschichte der Biologie II (Mittelalter und Frühe Neuzeit)
2st., Di 16 - 18 Uhr
Beginn: 12.04.2005, Geom H 5
Zweiter Teil eines viersemestrigen Zyklus.

Inhalt:
Gegenstand der Vorlesung ist die historische Entwicklung der botanischen, zoologischen und anthropologischen Vorstellungen, Theorien und Forschungen im Mittelalter und in der Renaissance im Zusammenhang mit dem jeweiligen kulturhistorischen Kontext. Die landwirtschaftliche und gartenbauliche Praxis sowie Schriften zur Tierzucht, Tierheilkunde und Jagd werden ebenfalls berücksichtigt. Darüber hinaus werden die inhaltlichen Verbindungen mit verwandten Disziplinen, wie der Medizin, Pharmazie und Alchemie, aufgezeigt. Generell werden auch problemgeschichtliche und zeitübergreifende Aspekte behandelt, wie z.B. der Wandel der Einstellungen des Menschen gegenüber den Tieren oder der Wandel von der frühmittelalterlichen allegorischen Deutung der Lebewesen hin zu einer Betrachtung der Tiere, Pflanzen und übrigen Naturgegenstände als eigenständige Erkenntnisobjekte. Neben der christlichen Tradition wird auch der islamische Kulturkreis berücksichtigt. Neben den fachspezifischen Gesichtspunkten stehen allgemeine Aspekte der Naturerkenntnis und Wissenspflege im Vordergrund. Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über die verschiedenen Stufen der Tradierung antiken wissenschaftlichen Gedankengutes (Bildungsreform unter Karl dem Großen, Übersetzungen antiker wissenschaftlicher Texte aus dem Griechischen bzw. Arabischen vom Ende des 11. bis in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts, Humanismus). Auf die Herausentwicklung der Universitäten als Zentren der Wissenspflege und Wissenschaftsorganisation wird besonders eingegangen. Daneben bietet die Vorlesung einen grundlegenden Einblick in das Weltbild der aristotelisch-scholastischen Naturphilosophie und die wesentlichen Unterschiede in Methodik und Erkenntniszielen zwischen dem Mittelalter und der Renaissance.
Vorkenntnisse:
Es sind keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur:
Bäumer, Ä: Geschichte der Biologie. Band 1. Biologie von der Antike bis zur Renaissance. Frankfurt a.M.: Peter Lang 1991. Kap. 8-13.
Crombie, A.C.: Von Augustinus bis Galilei. Versch. unveränd. Aufl. Köln 1959, 1964, 1965; München 1977 (dtv).
Jahn, I. (Hrsg.): Geschichte der Biologie. 3. Aufl. Berlin: Spektrum 2000. Kap. 3 u. 4.


B) Spezialvorlesungen


Stefan Kirschner
Nr. 11.921
Geschichte der Naturwissenschaften unter Berücksichtigung der Pharmazie
1st., Mo 11 - 12 Uhr
Beginn: 04.04.2005, Pharm. kl. Hörs.

Inhalt:
Die Vorlesung behandelt die Entwicklung der abendländischen Pharmazie und des Apothekenwesens von der Antike bis in das 20. Jahrhundert. Dies geschieht vor dem Hintergrund der für die Geschichte der Pharmazie relevanten wesentlichen Entwicklungslinien der Biologie, Chemie und Medizin. Schwerpunktmäßig werden behandelt: Hippokrates und Galen (Humoralpathologie und Viersäftelehre); Materia medica (Arzneimittellehre) von der Antike bis zur Renaissance; Alchemie im lateinischen Mittelalter; Paracelsus und die Chemiatrie; mechanistische und vitalistische Organismuskonzepte des 17. und 18. Jahrhunderts; Anorganische, Organische und Biochemie im 19. und 20. Jahrhundert; die Auswirkungen des naturwissenschaftlich-technischen Fortschritts auf die Medizin in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts; Großherstellung von Arzneimitteln und pharmazeutische Industrie. Neben den theoretischen Grundlagen umfaßt die Vorlesung auch die Entwicklung des pharmazeutischen Instrumentariums sowie Werdegang und Stellung des Apothekerberufs.
Vorkenntnisse:
Elementare naturwissenschaftliche Kenntnisse sind erforderlich.
Literatur:
Dann, G.E.: Einführung in die Pharmaziegeschichte. Stuttgart 1975.
Helmstädter, A.; Hermann, J.; Wolf, E.: Leitfaden der Pharmaziegeschichte. Eschborn 2001.
Mägdefrau, K.: Geschichte der Botanik. Stuttgart 1973. 2. Aufl. 1992.
Schmitz, R.: Geschichte der Pharmazie. Bd. I. Von den Anfängen bis zum Ausgang des Mittelalters. Eschborn 1998.
Schneider, W.: Geschichte der pharmazeutischen Chemie. Weinheim 1972.


Karin Reich
Nr. 11.922
Geschichte der Mathematik im Überblick
(insbesondere für Studierende der Lehrämter)

2st., Mo 14 - 16 Uhr
Beginn: 11.04.2005, Geom Hörsaal H 4

Inhalt:
Es sollen speziell für Lehramtskandidaten die wichtigsten Meilensteine aus der ca. 5000 Jahre zurückreichenden Geschichte der Mathematik charakterisiert werden.
Vorkenntnisse:
Grundkenntnisse in Mathematik.
Literatur:
Pfeiffer, J.; Dahan-Dalmedico, A.: Wege und Irrwege. Eine Geschichte der Mathematik. Basel u.a. 1994.
Historical Connections in Mathematics. 3 Bde, 1992-1995.
Grattan-Guinness, I.: The fontana history of mathematical sciences. ... 1997.
History of Mathematics. Histories of Problems. IREM 1997.
Gazalé, M.: Number. From Ahmes to Cantor. Princeton 2000.
Mankiewicz, R.: The Story of Mathematics. London 2000.


C) SEMINARE


Interessentinnen und Interessenten für Seminare werden gebeten, sich bereits vor Semesterbeginn im Geschäftszimmer in die ausliegenden Teilnehmerlisten einzutragen und für die ersten Sitzungen Referate nach Themenabsprache mit den Veranstaltern vorzubereiten.

Stefan Kirschner, Gudrun Wolfschmidt
Nr. 11.941 - Seminar zur Vorlesung 11.901:
Seminar zur Vorlesung 11.901:
Allgemeine Naturwissenschafts- und Technikgeschichte IV
(19. und 20. Jahrhundert)

2st., Di 18.00 - 19.30 Uhr
Beginn: 12.04.2005, Geom 434

Inhalt:
Als Ergänzung zur Vorlesung werden ausgewählte, mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern abzustimmende Themen aus dem Bereich der Naturwissenschaft und Technik des 19. und 20. Jahrhunderts in Referaten und anschließenden Diskussionen näher behandelt. Die Themen der Referate finden sich unter:
http://www.math.uni-hamburg.de/math/ign/seminar/05s-wt-s.htm
Vorkenntnisse:
Spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich; der gleichzeitige Besuch der Vorlesung Allgemeine Wissenschafts- und Technikgeschichte IV wird empfohlen. Aktive Mitarbeit und Übernahme eines Referates werden erwartet.
Literatur:
Vergleiche die Hinweise bei der Vorlesung Allgemeine Naturwissenschafts- und Technikgeschichte III. Eine ausführliche Literaturliste ist unter der angegebenen Web-Adresse zu finden.


Karin Reich
Nr. 11.942
Seminar zur Vorlesung 11.902:
Geschichte der Mathematik II (Orient)

2st., Do 18.00 --19.30 Uhr
Beginn: 14.04.2005, Geom 434

Inhalt:
Anhand ausgewählter Themen soll der Stoff der Vorlesung ergänzt und vertieft werden.
Vorkenntnisse:
Grundkenntnisse in Mathematik.
Literatur:
Vgl. Hinweise zur Vorlesung 11.002.


Gudrun Wolfschmidt
Nr. 11.943:
Seminar zur Vorlesung 11.903:
Geschichte der Physik und Chemie II (Mittelalter und Frühe Neuzeit)
2st., Di 16.00 - 17.30 Uhr
Beginn: 12.04.2005, Geom 432

Inhalt:
Als Ergänzung zur Vorlesung werden ausgewählte, mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern abzustimmende Themen aus dem Bereich der Geschichte der Physik und Chemie Referaten und anschließenden Diskussionen näher behandelt. Die Themen der Referate finden sich unter:
http://www.math.uni-hamburg.de/math/ign/seminar/05s-ph-s.htm
Vorkenntnisse:
Elementares physikalisches Verständnis ist erwünscht; spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Der gleichzeitige Besuch der Vorlesung Geschichte der Physik und Chemie II wird empfohlen, aber nicht vorausgesetzt.
Literatur:
Vergleiche die Literatur-Hinweise bei der Vorlesung Geschichte der Physik und Chemie. Eine ausführliche Literaturliste ist unter der angegebenen Web-Adresse zu finden.


Stefan Kirschner
Nr. 11.945
Seminar zur Vorlesung 11.905:
Geschichte der Biologie II (Mittelalter und Frühe Neuzeit)

2st., Do 18.00 - 19.30 Uhr
Beginn: 14.04.2005, Geom 430

Inhalt:
Das Seminar dient dazu, durch Referate sowie gemeinsame Lektüre und Interpretation von Quellentexten den Vorlesungsstoff zu vertiefen. An möglichen Referatethemen bzw. Texten bieten sich an: Physiologus (lateinische und deutsche Tradition) und Bestiarien; das Werk Friedrichs II. von Hohenstaufen über die Falkenjagd ("`De arte venandi cum avibus"'); Albertus Magnus und seine tier- und pflanzenkundlichen Schriften; Petrus de Cres-centiis, "`Ruralia commoda"' (Landwirtschaftslehre); das "`Pelzbuch"' des Gottfried von Franken; das "`Buch der Natur"' des Konrad von Megenberg; "`Kräuterbücher"' (z.B. Hieronymus Bock, Leonhart Fuchs) und tierkundliche Schriften der Renaissance (Conrad Gesner, Pierre Belon).
Vorkenntnisse:
Der gleichzeitige Besuch der Vorlesung wird empfohlen.
Literatur:
Wird im Seminar genannt.


Günther Oestmann
Nr. 11.954:
Einführung in die naturwissenschaftshistorische Arbeitsmethodik
Blockveranstaltung jeweils 11 - 17 Uhr
06., 13., 20., 27.04. und 04.05.2005, Geom 242

Inhalt:
Wer auf dem Gebiet der Naturwissenschaftsgeschichte arbeiten will, muß sowohl mit einer naturwissenschaftlichen Disziplin als auch mit historischer Arbeitsweise vertraut sein. Da die Studierenden, die Geschichte der Naturwissenschaften als Hauptfach (Diplom oder Promotion) gewählt haben, gemäß der Studien- und Prüfungsordnung von einer naturwissenschaftlichen Disziplin her kommen, sind ihnen historische Methoden, Arbeitstechniken und Fragestellungen in der Regel zunächst fremd. Entsprechend soll das Seminar in Wesen und Methoden der der Wissenschaftsgeschichte einführen und mit den wichtigsten Hilfsmitteln des Faches bekannt machen.
Vorkenntnisse:
Keine speziellen Vorkenntnisse erforderlich.
Zur Erlangung eines Scheins ist die durchgehende Teilnahme zwingend erforderlich.
Literatur:
Brandt, A. v.: Werkzeug des Historikers. 10. Auflage, Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1983.
Kragh, H.: An Introduction to the Historiography of Science. Cambridge 1990.
Weiss, B.: Wie finde ich Literatur zur Geschichte der Naturwissenschaft und Technik? Berlin 1990.
Beck, F. Henning, E.: Die archivalischen Quellen . Eine Einführung in ihre Benutzung. Weimar 1994.
Boshof, E. Düwell, K. Kloft, H.: Grundlagen des Studiums der Geschichte. Eine Einführung. 4. Aufl. Köln/Weimar/Wien 1994.
Löffler, K. Milde, W.: Einführung in die Handschriftenkunde (= Bibliothek des Buchwesens, 11). Stuttgart 1997.
Standop, E. Meyer, M.L.G.: Die Form der wissenschaftlichen Arbeit (= UTB, 272). 15. Aufl. Wiesbaden 1998.
Rückriem, G. Stary, J. Franck, N.: Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens. Eine praktische Anleitung (= UTB, 274). 10. Aufl. Paderborn/München/Wien/Zürich 1997.
Sesink, W.: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten ohne und mit PC. 5. Auflage, München/Wien 2000.
Howell, M. Prevenier, W.: Werkstatt des Historikers. Eine Einführung in die historischen Methoden (= UTB, 2524). Köln/Weimar/Wien 2004.


Dirk Siebers, Gudrun Wolfschmidt
Nr. 11.947:
Seminar über Überreste, Spuren und Abbildungen -
Sach- und Bildquellen in der Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Technik

2st., Mi 14-16 Uhr
Beginn: 13.04.2005, Geom 430

Inhalt:
Sach- und Bildquellen geben uns in den historischen Wissenschaften wichtige Informationen zu unseren Fragestellungen, häufig lassen sie Aussagen zu Sachverhalten zu, welche durch Schriftquellen nur mangelhaft oder gar nicht erfasst wurden oder uns zumindest nicht überliefert sind, z.B.:
- Zur Umwelt und Technologie früherer Gesellschaften (der Mensch akkumuliert Rohstoffe aus der Umgebung seines Wohnortes und bearbeitet sie mit seiner jeweiligen Technologie, anhand der Überreste selbst [z.B. Knochen, Horn, Holz- und Gesteinsarten sog. Ökofakte] lassen sich Aussagen zur jeweiligen Umwelt machen; anhand von Formmerkmalen, der Bearbeitungs- und Gebrauchsspuren der Objekte [z.B. Keramikgefäße, Werkzeuge sog. Artefakte] sowie der Abfälle bei der Produktion lassen sich Aussagen zu angewandten Techniken bzw. zur ehemaligen Funktion machen).
- Ein wichtiger ,,Überrest'' ist auch der Ort eines historischen Ereignisses und seine geographischen Gegebenheiten, die häufig Einfluss auf mögliches menschliches Handeln hatten. Die Abbildung von Orten, sei es in Ansichten oder historischen und modernen Karten, soll darum ebenfalls in diesem Seminar behandelt werden.
Vorkenntnisse:
Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Eine kontinuierliche und fleißige Mitarbeit ist durch die spezielle Ausrichtung des Seminars unabdingbar.
Literatur:
Siehe: http://www.dirksiebers.de/, Tel. 040-218685


Karin Reich
Nr. 11.948
Seminar über Enzyklopädien und Enzyklopädismus: Von Isidorus von Sevilla bis zu Brockhaus
2st., Fr 14 - 16 Uhr
Beginn: 11.04.2005, Geom 434

Inhalt:
Isidorus von Sevilla gelang es, den antiken enzyklopädischen Gedanken und das enzyklopädische Wissen des Altertums in das Mittelalter hinüberzuführen. An ausgewählten Beispielen soll die Weiterentwicklung vorgestellt werden. Besondere Aufmerksamkeit wird der ,,Encyclopédie raisonné des arts et des métiers'' und der ,,Enzyklopädie der mathematischen Wissenschaften'' zu widmen sein.
Vorkenntnisse:
Keine.
Literatur:
Wird im Seminar bekannt gegeben.


Cornelia Lüdecke
Nr. 11.949
Seminar über Wissenschaft ohne Grenzen -
Internationale Kooperation in den Geowissenschaften seit dem 17. Jahrhundert

Blockveranstaltung 04.bis 08.04.2005
tägl. 11 - 17, Geom E 11/13

Inhalt:
Ausgehend vom ersten internationalen meteorologischen Meßnetz Mitte des 17. Jahrhunderts werden in der Vorlesung länderübergreifende Programme zur Erfassung der weltweiten Wetterbedingungen an Land und auf den Weltmeeren, zur Bestimmung des Erdgeoids, der Astronomischen Einheit und der Erforschung der Polarregionen behandelt.
Vorkenntnisse:
Keine speziellen Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur:
Hassert, K.: Die Polarforschung. Geschichte der Entdeckungsreisen zum Nord- und Südpol. München 1956.
Körber, H.-G.: Vom Wetteraberglauben zur Wetterforschung. Innsbruck 1987.
Störig, H. J.: Kleine Weltgeschichte der Wissenschaft. Bd. 1-2, Köln 2004.


Andrea Blunck, Helene Götschel
Nr. 11.950
Seminar zu Gender in Mathematik und Naturwissenschaften - Eine Einführung
2st. Mo 14 - 16
Beginn: 04.04.2005, Geom 432

Inhalt:
Einführend lernen wir im Seminar das Wissenschaftsverständnis der Naturwissenschaften kennen und beschäftigen uns mit zentralen Begriffen der Genderforschung (biologische und soziale Geschlechter, Geschlechterrollen, Doing Gender, Geschlechterkonstruktionen).
Den Schwerpunkt bildet die Auseinandersetzung mit wichtigen Forschungsergebnissen aus dem Bereich ,,Gender Studies zu Mathematik und Naturwissenschaften'', die sich aus einer reflektierenden Perspektive mit Biologie und Technologie, aber auch mit Mathematik, Physik und Chemie befassen. Dabei werden wir Ansätze kennen lernen, die auf unterschiedlichen Ebenen den Zusammenhang von Naturwissenschaften und Geschlechterverhältnissen analysieren: mit Frauen in den Wissenschaften, mit der Herstellung von Geschlecht durch Naturwissenschaften, mit den in naturwissenschaftliches Wissen eingeschriebenen Geschlechterverhältnissen und mit der Vorstellung von objektivem Wissen. Die Systematisierung dieser Forschungsansätze ist ebenfalls Gegenstand des Seminars.
Vorkenntnisse:
Es sind keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur:
Einführender Text:
Heinsohn, D.: Feministische Naturwissenschaftskritik. Eine Einführung in: Petersen, B.; Muss, B.: Feministische Naturwissenschaftsforschung. Mössingen-Talheim 1998, S. 14-32.
Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.
Scheinerwerb:
Das einführende interdisziplinäre Seminar richtet sich an Lehramts- und Diplomstudierende sowie an Studierende des hochschulübergreifenden Studienprogramms Gender Studies. Erwartet werden regelmäßige, aktive Mitarbeit und inhaltliche Vorbereitung. Scheinkriterien werden im Seminar besprochen; grundsätzlich ist der Scheinerwerb durch ein Referat und eine Hausarbeit möglich.


Torsten Rüting
Nr. 11.951
Seminar: Geschichten über die Natur männlichen und weiblichen Verhaltens -
Biologie und die Konstruktion von Unterschieden in Geschichte und Gegenwart

2st., Mi 16 - 18 Uhr
Beginn: 06.04.2005, Geom 434

Inhalt:
In den Medien sind wir mit einer Flut von Büchern, Artikeln und Sendungen konfrontiert, die uns mit der Autorität naturwissenschaftlicher Objektivität erklären, warum wir so und nicht anders handeln (können). Evolutionstheorie, Soziobiologie, Hirn, Gen, und Hormonforschung klären uns über unser Schicksal auf.
Ausgehend von Erkenntnissen der Wissenschaftstheorie und der Genderforschung die zeigen, dass unsere Konzepte von Weiblichkeit und Männlichkeit konstruiert sind, soll untersucht werden, welchen Anteil die Biologie des 20. Jahrhunderts bei der Entstehung der Wahrnehmung des eigenen und des anderen Geschlechts hat. Die naturwissenschaftshistorische Betrachtung verdeutlicht, wie die biologische Wissenschaft und ihre Aussagen von sozialen Vorannahmen geprägt wurde und wird.
Vorkenntnisse:
Keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur:
Fausto Sterling, A.: Sexing the Body. Gender Politics and the Construction of Sexuality. New York: Basic Books, 1999.
Fausto-Sterling, A.: Gefangene des Geschlechts? Was biologische Theorien über Mann und Frau sagen. München; Zürich: Piper, 1988.
Moser, S.: Geschlecht als Konstruktion. Eine Annäherung aus der Sicht des Radikalen Konstruktivismus und der soziologischen Systemtheorie. Produktive Differenzen 2003 (Veröffentlicht im Internet).
Pasero, U. & Braun, F. (Hrsg.): Konstruktion von Geschlecht. Centaurus: Pfaffenweiler 1995.
Pease, A. & Pease, B.: Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken. Ganz natürliche Erklärungen für eigentlich unerklärliche Schwächen. München, Ullstein 2000.


Igor Abdrakhmanov
Nr. 11.952
Seminar zu Politik, Ideologien, Kriege und die sowjetische Wissenschaft
2st., Fr 14 - 16 Uhr
Beginn: 08.04.2005, Geom 430

Inahlt: Diskussion und Referate über die Entwicklung der Wissenschaft im politisch-ideologischen Spannungfeld Sowjetunion 1920-1970. Die Auswahl der Themen richtet sich nach den Interessen und Vorkenntnissen der Teilnehmer/innen.
Vorkenntnisse: Es sind keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur: Adams, M. B.: Biology After Stalin. A Case Study. In: Survey, Nr. 102, S. 53-80, Winter 1977-1978.
Graham, L.R. [u.a.]: Science and the Soviet social order. Cambridge, Mass.: Harvard Univ. Press 1990.
Graham, L. R.: Science in Russia and the Soviet Union. A short history. Cambridge: Cambridge Univ. Press, 1993.
Rossianov, K.O.: Editing Nature: Joseph Stalin and the ,,New'' Soviet Biology. In: Isis 82 (1993), S. 728-745.
Soyfer, V.N.: Lysenko and the Tragedy of Soviet Science. New Brunswick (N. J.): Rutgers University Press, 1994.


Elena Roussanova
Nr. 11.956
Seminar zur Geschichte der Chemie: Zeitreise durch die chemischen Laboratorien
2st., Mi 16 - 18 Uhr
Beginn: 13.04.2005, Geom 430

Inhalt:
Die Arbeitsräume der praktisch arbeitenden, forschenden sowie lehrenden Chemiker bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts stehen im Mittelpunkt dieses Seminars. Es werden ihre Orte, Funktionen, Einrichtungen, Architektur und räumliche Struktur während verschiedener Epochen behandelt. Auch auf die in jener Zeit gebräuchlichen chemischen Operationen, Apparate, Geräte und Stoffe wird eingegangen. Die wichtigen Probleme der Chemie, die Personen der Chemiker werden ebenfalls berücksichtigt. Für die Darstellung der chemischen Laboratorien sollen Handschriften, gedruckte Fach- und Lehrbücher, Kunstwerke und Rekonstruktionen auf Grund archäologischer Ausgrabungen und Auswertungen von Archivmaterial herangezogen werden.
Vorkenntnisse:
Elementare chemische Vorkenntnisse sind erwünscht, aber nicht unbedingt Voraussetzung. Das Seminar eignet sich auch für Studierende der Lehrämter. Es ist keine Voranmeldung erforderlich.
Literatur:
Schmauderer, E. (Hrsg.): Der Chemiker im Wandel der Zeiten. Skizzen zur geschichtlichen Entwicklung des Berufsbildes. Weinheim 1973.
Hill, C. R.: The iconography of the laboratory. Ambix 22 (1975), S. 102-110.
Krätz, O.: Zur Geschichte des chemischen Laboratoriums. In: Historia Scientiae Naturalis. Beiträge zur Geschichte der Laboratoriumstechnik und deren Randgebieten. Hrsg. von E. H. Giebeler und K. A. Rosenbauer. Darmstadt 1982, S. 1-24.
Meinel, Ch.: Chemische Laboratorien: Funktion und Disposition. Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 23 (2000), S. 287-302.
Die Literaturliste wird im Seminar ergänzt.


Elena Roussanova
Nr. 11.957
Seminar zur Geschichte der Chemie: Auf den Spuren der Chemie in Hamburg
2st., Fr 14 - 16 Uhr
Beginn: 08.04.2005, Geom 342

Inhalt:
In diesem Seminar wird ein detaillierter Überblick zur Geschichte der Chemie in Hamburg vermittelt. Schwerpunkt sollen die Exkursionen zu Objekten in Hamburg sein, die mit der Geschichte der praktischen bzw. industriellen Chemie sowie der chemischen Forschung und Lehre in Verbindung stehen. Es sind die Besichtigungen von Firmen bzw. Firmenmuseen (z. B. Beiersdorf AG, Norddeutsche Affinerie AG, Hamburgische Münze), sowie von Museen, der Handelskammer, von Bibliotheken und des Staatsarchivs vorgesehen. Die geschichtliche Entwicklung der chemischen Forschung und Lehre in Hamburg wird eingehend behandelt. Auch Treffen und Diskussionen mit Zeitzeugen und Chemiehistorikern sind geplant. Spezielle Interessen der Seminarteilnehmer/innen können berücksichtigt werden.
Eine Voranmeldung ist nicht unbedingt erforderlich, jedoch erwünscht.
Vorkenntnisse:
Es sind keine speziellen Vorkenntnisse erforderlich. Dieses Seminar ist für alle offen, die sich für Chemie und ihre Geschichte in Hamburg interessieren.
Literatur:
Walter, W.; Harke, H.-P.; Randau, G.; Trautwein, W.-P.; Maerten, G.: Geschichte des öffentlichen chemischen Unterrichts und des Chemischen Staatsinstitutes in Hamburg. In: Abhandlungen und Verhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Hamburg. N. F. Bd. XI. Hamburg 1967, S. 5-28.
Loose, H.-D.; Jochmann, W. (Hrsg.): Hamburg. Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner. 2 Bde. Hamburg 1982.
Walter, W.: Vorgeschichte und Entwicklung des Fachbereiches Chemie der Universität Hamburg (1613-1994). In: Fachbereich Chemie der Universität Hamburg: Aus Anlaß des 75. Jubiläums der Universitätsgründung 1919. Hamburg 1994, S. 1-41.
Kopitzsch, F.; Tilgner, D.: Hamburg Lexikon. Hamburg 1998.
Die Literaturliste wird im Seminar ergänzt.


Stefan Kirschner
Nr. 11.958
Seminar zur Geschichte der Biologie: Geschichte der Biowaffen
2st., Do 16 -- 18 Uhr
Beginn: 28.10.2005, Geom 430

Inhalt:
"`Biowaffen"' sind Kampfstoffe biologischer Natur oder Herkunft. Hierzu zählen Krankheitserreger von Mensch und Tier, von Lebewesen produzierte Gifte (Toxine) sowie Phytopathogene (erntevernichtende Biowaffen). Hinweise auf den Einsatz biologischer Waffen reichen bis in die Antike zurück, doch erst im 20. Jahrhundert ermöglichte es der naturwissenschaftlich-technische Fortschritt, die Wirkung sowie die Einsatzbedingungen und Produktionsmöglichkeiten biologischer Waffen gezielt zu erforschen. Durch die moderne Gentechnik ist es sogar möglich geworden, die Virulenz biologischer Waffen gezielt zu verändern und auf diese Weise sog. biologische Waffen der zweiten Generation zu erzeugen.
Das Seminar dient dazu, nicht nur dieser historischen Entwicklung nachzugehen, sondern insbesondere die Motive der Akteure und die Wechselwirkungen zwischen dem politisch-militärischen Umfeld und der Biowaffenforschung herauszuarbeiten. Dabei sollen folgende Schwerpunkte gesetzt werden:
1. Die verhängnisvolle Rolle, die Unwissen und Fehlinformationen (auch von nachrichtendienstlicher Seite) in der Entwicklung der Biowaffen-Rüstungsdynamik seit den 1920er Jahren spielten.
2. Die Biowaffenproblematik in der Bundesrepublik Deutschland, insbesondere die Hintergründe der Anschuldigungen, die 1968/69 von seiten der DDR gegen die Bundesrepublik vorgebracht wurden.
3. Die Rolle von Gesellschaft und Naturwissenschaft in den Bemühungen um eine Kontrolle und ein Verbot offensiver Biowaffenforschung.
Vorkenntnisse:
Es sind keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur:
Geißler, E.: Biologische Waffen - nicht in Hitlers Arsenalen. Biologische und Toxin-Kampfmittel in Deutschland von 1915 bis 1945. Münster 1999.
Geißler, E.: Anthrax und das Versagen der Geheimdienste. Berlin 2003.
Emerging Technologies. Genetic Engineering and Biological Weapons. A Report by the Sunshine Project. Austin, Penang 2004. (Elektronisch unter http://www.sunshine-project.org/publications/bk/bk12.html)


Torsten Rüting
Seminar zur Geschichte der Biologie: Darwinismus und moderne Theorien über Konflikt, Kooperation, Symbiose und Kommunikation
Nr. 11.959:
2st., Mo 14 - 16 Uhr
Beginn: 11.04.2005, Geom 430

Inhalt:
Es heißt, Darwins Theorie bestimmte unser Weltbild wesentlich. Darwin wurde u.a. für die Weltkriege, Genozide und den Holocaust verantwortlich gemacht. Wissenschaftshistorische Analysen zeigen, dass Darwin unterschiedlichste Konzepte verarbeitete und sehr unterschiedlich interpretiert wurde - es gab und gibt unterschiedliche ,,Darwinismen''. Je nach Epoche, Kultur oder Autor wurde in die Evolutionstheorie hinein interpretiert, was man suchte und ausgeblendet, was nicht gefiel. Die blinden Flecken der Wissenschaftler werden besonders deutlich bei den entgegengesetzten Bemühungen, die Notwendigkeit oder Ursachen von Krieg oder von Frieden wissenschaftlich zu begründen. Welche Traditionen der Darwininterpretation bestimmen die Debatten um die Ursachen von Kriegen und Konflikten bis heute? Im Seminar soll die Problematik der Rezeption der Evolutionstheorie vor allem als Wahrnehmungsphänomen begriffen werden. Es soll deutlich werden, wie historische und psychologische Kontexte die Wahrnehmung der Wissenschaftler prägten. Ausgehend von Darwins eigenen blinden Flecken und Vorlieben sollen wissenschaftliche Diskurse, die gesellschaftliche Konflikte darwinistisch erklären, untersucht werden. Außerdem sollen moderne alternative biologische Theorien, die Kommunikation und Symbiose anstelle des Konflikts als Grundlage der Evolution ansehen, behandelt werden.
Vorkenntnisse:
Keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur:
Crook, P.: Darwinism, War and History. The debate over the biology of war from the `Origin of Species' to the First World War. Cambridge Univ. Press (A 1995/6195) 1994.
Glick, T. F. (ed.) (1974): The Comparative Reception of Darwinism. Chicago und London. 2nd ed. 1988.
Kohn, D. (Hg.) (1983): The Darwinian Heritage. Princeton.
Richards, R. J. (1987): Darwin and the Emergence of Evolutionary Theories of Mind and Behavior. Chicago & London. (A 1989/1373) Ryan, F.: Darwin's Blind Spot: Evolution Beyond Natural Selection. Houghton Mifflin. 2002.


Philip Beeley
Arbeitskreis: Schimank-Nachlass
14tägl., Fr. 10.15 - 13.00 Uhr
Beginn: 08.04.2005
Bodenstedtstr. 16, Raum 316

Inhalt:
In diesem Seminar sollen die Probleme und Methoden der Erschließung und Veröffentlichung wissenschaftlicher Nachlässe am Beispiel des im IGN befindlichen Nachlasses des Naturwissenschafts- und Technikhistorikers Hans Schimank (1888-1979) erörtert werden. Schimank, Honorarprofessor an der Universität Hamburg ab 1942, leistete einen wichtigen Beitrag zur Etablierung der Wissenschafts- und Technikgeschichte. Zentraler Bestandteil seines Nachlasses ist eine umfangreiche Korrespondenz, u.a. mit Naturwissenschaftlern wie Otto Hahn, Walther Nernst und Max Planck, Philologen wie Otto Regenbogen und Bruno Snell, führenden Persönlichkeiten im Verein Deutscher Ingenieure sowie mit zahlreichen Wissenschafts- und Technikhistorikern seiner Zeit.
Vorkenntnisse:
Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit bei der Nachlaßbearbeitung.
Literatur:
Hermann, A.: Die Funktion und Bedeutung von Briefen. In: Pauli, Wolfgang: Wissenschaftlicher Briefwechsel. Bd. I, hrsg. von A. Hermann, K. von Meyenn und V.F. Weisskopf. New York, Heidelberg, Berlin 1979, S. XI-XLVII.
Mommsen, W.A.: Die Nachlässe in deutschen Archiven. Boppard 1971, S. VI-XXVI.
Dort sind weitere Literaturhinweise zu finden.


Gudrun Wolfschmidt, Stefan Kirschner
Nr. 11.961
Kolloquium über neuere Forschungen
zur Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Technik

2st., Mo 18.00 - 19.30 Uhr
Beginn: 04.04.2005, Geom H 6

Inhalt:
In diesem Kolloquium geben Promovierende und andere Referenten und Referentinnen Arbeitsberichte über den augenblicklichen Stand ihrer Forschungen. Dabei liegt der Akzent weniger auf den Ergebnissen als vielmehr auf der Vielfalt ihrer Ansätze. Soweit die finanziellen Mittel es erlauben, werden auch auswärtige Vortragende eingeladen. Allen denen, die im Fach Geschichte der Naturwissenschaften arbeiten wollen, ist die Teilnahme dringend anzuraten.
Vorkenntnisse:
Spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Eine Liste mit den Namen der Vortragenden und den Themen der Referate ist im Geschäftszimmer erhältlich oder zum Ausdrucken unter:
Kolloquium Druckversion. Man achte auch auf einen entsprechenden Aushang im Schaukasten des SPGN!

Im Internet findet sich die jeweils aktuelle Version mit den Abstracts der Vorträge:
http://www.math.uni-hamburg.de/spag/ign/kolloq/koll.htm


D) EXKURSION



Wir möchten ferner auf folgende medizin- und technikhistorische
Vorlesungen und Seminare hinweisen:


1. Lehrveranstaltungen des Instituts für Geschichte der Medizin

Fachbereich Medizin der Universität Hamburg
Universitätskrankenhaus-Eppendorf, Martinistraße 52, Tel. 42803-2140

Veranstaltungen nach der Approbationsordnung


Heinz-Peter Schmiedebach
Nr. 41.012
Geschichte der Medizin (Vorlesung)
2st., Mi 14.15 - 15.45 Uhr
Beginn: 13.04.2005 - UKE, HS Psychiatrie, Gebäude S15


2. Lehrveranstaltungen des
Instituts für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte

Fachbereich Philosophie und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg
Allendeplatz 1, Tel. 040-42838-4363


Vorlesung

Franklin Kopitzsch
Nr. 08.163
Vorlesung: Grundzüge der Sozial-und Wirtschaftsgeschichte III:
(19. Jahrhundert)

2st., Fr 12 - 14 Uhr
Beginn: 08.05.2005, ESA J


Seminare

Klaus Schlottau
Nr. 08.214
Proseminar: Einführung in die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
am Beispiel der Unternehmer und Unternehmen als Idealtypen der modernen Wirtschaftsgeschichte

2st. Do 10 - 12 Uhr
Beginn: 07.04.2005, Allende-Platz 1, Raum 108


Klaus Schlottau
Nr. 05.283
Mittelseminar: Die Herrschaft der Mechanisierung:
Technik und Rationalität als Vorbilder moderner Gesellschaftsentwicklungen

2st., Mi 14 - 16 Uhr
Beginn: 05.04.2005, Allende-Platz 1, Raum 108


Ursula Stephan-Kopitzsch
Nr. 08.284
Kaffee, Tee und Schokolade - Zur Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte neuer Genussmittel im 18. Jahrhundert
2st., Mi 12 - 14 Uhr
Beginn: 06.04.2005, Allende-Platz 1, Raum 108


Sabine Todt
Nr. 08.285
,,Newe Zeytung von einem seltzamen Meerwunder'' Die Vermittlung einer neuen Welt im frühneuzeitlichen Reich
2st., Mi 10 - 12 Uhr
Beginn: 06.04.2005, Allende-Platz 1, Raum 109


3. Lehrveranstaltungen des
Philosophischen Seminars

http://www.phil-gesch.uni-hamburg.de/philsem.html
Von-Melle-Park 6, Tel. 42838-4718


Vorlesung

Wolfgang Beßner
Nr. 08.001
Geschichte der Philosophie: Mittelalter
2st., Mi 14 -16 Uhr
Beginn: 13.04.2005, Phil B


Dorothea Frede
Nr. 08.002
Platon, Der Staat
2st., Mo 16 -18 Uhr
Beginn: 11.04.2005, Phil D


John Michael Krois
Nr. 08.003
Basis und Kultur: Probleme der Philosophie Ernst Cassirers
2st., Di 13 - 15 Uhr
Beginn: 12.04.2005, Phil A


Rolf W. Puster
Nr. 08.004
John Locke, An essay concerning human understandig
2st., Do 10 -12 Uhr
Beginn: 14.04.2005, ESA K



Siehe auch:


Gudrun Wolfschmidt

Letzte Änderung: 19. März 2005.

Institut für Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Technik