18. Juli 2012
Ansgar Korte (Essen, Walter-Hohmann-Sternwarte)
Mit Walter Baade (1893-1960) durch das Weltall -
ein Westfale verdoppelt die Größe des Weltalls
Walter Baade (1893-1960) - rechts Walter Baade am 1m-Teleskop der Hamburger Sternwarte
Walter Baade erhielt nach seiner Promotion in Göttingen (1919) eine Anstellung an der Hamburger Sternwarte (1919-1931). 1920 entdeckte er den Kleinplaneten Hidalgo mit dem 1m-Spiegel. 1926/27 war er Stipendiat in den USA und untersuchte Sternhaufen und Galaxien. 1931 wurde er an die damals größte Sternwarte der Welt nach Mt. Wilson in Kalifornien berufen. Dort entdeckte er den Zentralstern im Crabnebel (Baades Stern) und ein staubfreies Gebiet im Zentrum der Milchstraße (Baades Fenster). Mit Fritz Zwicky prägte er den Begriff "Supernova". 1944 konnte er als Erster das Kerngebiet der Andromeda-Galaxie in Einzelsterne auflösen. 1947 wechselte er nach Mt. Palomar. Er erkannte 1952 die unterschiedlichen Leuchtkräfte der Cepheiden, teilte sie in zwei Populationen ein und verdoppelte damit die Entfernungen im Universum.
Im Vortrag werden die Arbeiten von Walter Baade besonders in den Blickpunkt gerückt. Das Sonnensystem wird kurz gestreift. Die Objekte der Milchstraße werden näher betrachtet, Größen und Entfernungen werden in vorstellbaren Beispielen erahnt, um danach die Objekte des extragalaktischen Raumes hervorzuheben. Zum Schluss stellt sich die Frage nach der Unendlichkeit oder Endlichkeit des Universums.
Neuere Forschungen/Kolloquium seit 1995