Zentrum für
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Naturwissenschaft und Technik
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Sommersemester 2008

Kolloquium zur Geschichte der
Naturwissenschaften, Mathematik und Technik

Hamburger Jahr der Mathematik 2008

Gesamt-Programm zum Ausdrucken

Montags 18.00 - 19.30 Uhr,
Geomatikum (Bundesstr. 55),
Hörsaal 6 (Erdgeschoß)


Inhaltsangabe der Vorträge


Vor dem Kolloquium um 17.30 Uhr wird Kaffee und Tee in E 11/13 angeboten.



07. April 2008

14. April 2008

- Termin wird ersetzt durch Freitag, 18. April 2008

Freitag 18. April 2008, 18 Uhr - nicht-öffentlich!

  • Dr. Daniela Wünsch (Göttingen):
    Die Geschichte der höherdimensionalen vereinheitlichten Theorien

21. April 2008

- Termin wird ersetzt durch Samstag, 26. April 2008
Lange Nacht der Museen in der Hamburger Sternwarte

28. April 2008



Pfingstferien

19. Mai 2008

26. Mai 2008

Mittwoch, 28. Mai 2008 - DESY

  • Gudrun Wolfschmidt und PD Dr. Karl Heinrich Wiederkehr
    (Universität Hamburg, SPGN):
    Eine Revolution in der Physik - Heinrich Hertz und die Entwicklung der Kommunikation - Vortrag zur Eröffnung der Ausstellung: ,,Von Hertz zum Handy - Entwicklung der Kommunikationstechnik''

02. Juni 2008

- Termin wird ersetzt durch Donnerstag, 28. Mai 2008

Mittwoch, 4. Juni 2008 - DESY

  • Gudrun Wolfschmidt und PD Dr. Karl Heinrich Wiederkehr
    (Universität Hamburg, SPGN):
    Von Hertz zum Handy - Entwicklung der Kommunikation
    Vortrag zur Ausstellung

09. Juni 2008

- Termin wird ersetzt durch Donnerstag, 4. Juni 2008

16. Juni 2008

23. Juni 2008

30. Juni 2008

07. Juli 2008

14. Juli 2008

  • Semester-Abschluß-Veranstaltung


Gudrun Wolfschmidt


Planung - WS 2008/09

  • Hans-Joachim Höppner (Universität Hamburg, SPGN)
    Morse-Theorie
  • Klaus Barthelmess (Köln)
    Zoologische / walkundliche Bildpublizistik der frühen Neuzeit (Flugblätter)
  • Dr. Gerd Hoffmann-Wieck (Universität Kiel, Leibniz-Institut für Meereswissenschaften, IFM-Geomar)
    Echolot
  • Dr. Reinhard Witzlau (Gransee) Anfang Januar 2008
    Instrumenta Apiani - Messtechnik in vorteleskopischer Zeit in multimedialer Darstellung
    (Peter Apian - vielleicht in Zusammenhang mit Behaim oder Frisius)


Vgl. die Vorträge im Kolloquium über Reine Mathematik (im Mathematischen Seminar)
Vgl. die Vorträge im Mathematischen Kolloquium
Vgl. weitere Vorträge im Fachbereich Mathematik
Vgl. die Vorträge im Astronomischen Kolloquium der Hamburger Sternwarte
Vgl. die Vorträge im Vorträge bei DESY und die Vorträge in der Physik (Jungiusstr.)
Vorträge in der Hamburger Sternwarte (Förderverein)
Vorträge in der Mathematischen Gesellschaft Hamburg
Vgl. die Vorträge im Philosophischen Kolloquium
Vgl. die Vorträge im Zoologischen Kolloquium

Frühere Kolloquiumsvorträge



Inhaltsangabe der Vorträge

Ulrich Voigt (Hamburg)
Die Verankerung der Zahl Null in der spätantiken Komputistik.
Die argumenta paschalia des Dionysius Exiguus

Man nimmt allgemein an, dass ,,die Null'' aus Indien stammt und ,,uns'' als Element des ,,Dezimalsystems'' auf dem Wege über Arabien und Spanien irgendwann im Mittelalter erreicht hat. Aber das indische Dezimalsystem bestand nur aus neun Ziffern, denn der circulus (oder die figura) o bezeichnete nur das Nicht-Vorhandensein einer Zahl. Leonardo von Pisa (um 1200) kannte nur neun Ziffern und so war es auch noch bei John Wallis (1693).
Während man hier einfach zu viel in die Quellen hineinlegt, ist man dort, wo ein so hübsches Symbol wie der circulus o fehlt, sondern nur verbale Mathematik vorliegt, viel zu kritisch.
In meinem Vortrag werde ich nachweisen, dass in den argumenta paschalia des Dionysius Exiguus, einer römischen Quelle des 6. Jahrhunderts, die Zahl Null sowohl als Element des Rechnens wie auch des Zählens benutzt wird. Darüber hinaus werde ich versuchen, den historischen Rahmen zu skizzieren, aus dem verständlich wird, warum Dionysius Exiguus die Zahl Null in die christliche Komputistik einführte.

Dr. Daniela Wünsch (Göttingen):
Die Geschichte der höherdimensionalen vereinheitlichten Theorien

Charlotte Kerner (Lübeck)
,,Das Leben muss nicht leicht sein, wenn es nur inhaltsreich ist.''
Die Lebensgeschichte der Atomphysikerin, erzählt von ihrer ersten Biografin

Jubiläumsjahr Lise Meitner (1878-1968) - Kernspaltung 1938

Diese Bilanz zog Lise Meitner (1878-1968) selbst am Ende ihres langen Lebens, in dem sich drei große Themen des 20. Jahrhunderts bündeln: Die Frauenbildung, die Judenverfolgung und die militärische Nutzung der Kernenergie.
Im Meitner-Jubiläumsjahr blättert die Autorin Charlotte Kerner, die im Jahr 1986 die allererste Biografie der Atomphysikerin veröffentlich hat, Lise Meitners Lebensgeschichte noch einmal auf und zeigt dazu Fotos der ,,deutschen Madame Curie'', wie Albert Einstein die Kollegin respektvoll nannte. Trotzdem stand die in Wien geborene Naturwissenschaftlerin lange im Schatten von Otto Hahn, den sie erst zu den Versuchen angeregt hatte, die am Ende zur Kernspaltung führten.





Pfingstferien

Dr. Rajinder Singh (University of Oldenburg, Faculty V, Institute of Physics - Physics Education, History and Philosophy of Science):
Chandrasekhara Venkata Raman (1888-1970) - 80 Jahre Raman-Effekt:
CV Raman, Discovery of the Raman Effect and the Indian Association for the Cultivation of Science

In 1876, the Association was established by the homeopath Mahendra Lal Sircar (1833-1904) on the model of the Royal Institution in London. The primary objective of the Association was defined as Cultivation and Diffusion of the Physical Sciences. The Annual Reports of the Association leave no doubt that up to some extent the Association achieved it goals. However, the research, for which the founder longed for, only started after Raman's arrival in 1907. This relation influenced not only Raman's carrier but also the character of the Association. In my communication, I try to show how the character of the Association changed from a general educational institution to a research centre for physics, but at the same time the other subjects such as chemistry and biology almost vanished. However, my major goal is to show the facilities which Raman benefited from at the Association. Without them, it would have been difficult, if not impossible, to win the Nobel Prize. I give a scant review of the discovery, its reception by the western scientific community and, ultimately, the nomination for the Nobel Prize. My argumentation will be based on original documents such as the correspondence of physicists like Ernest Rutherford, Niels Bohr as well as the Reports of the Nobel Committee.

Prof. Dr. Dieter B. Herrmann (Berlin)
Quantitative Methoden in der Wissenschaftsgeschichte -
mit Beispielen aus der Geschichte der Astronomie und Astrophysik


Seit den Pionierarbeiten von D. de Solla Price, G.M. Dobrov, E. Garfield u.a. in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts hat sich die Anwendung quantitativer Methoden für die Klärung wissenschaftshistorischer Fragestellungen stark entwickelt und als eigenständige Disziplin mit dem Journal ,,Scientometrics'' (ab 1978) etabliert. Dennoch sind die meisten Wissenschaftshistoriker noch immer skeptisch, was den Aussagewert quantitativer Untersuchungen anbelangt.
Der Vortragende entwickelt anhand von Beispielen aus seinen eigenen Forschungen Aussagen über das Kennziffernproblem, die Wachstumsprozesse wissenschaftlicher Erkenntnisse und Institutionen, die Messung der Bedeutung von Forschern für die Entwicklung des jeweiligen Gebietes. Er kommt zu dem Schluss, dass quantitative Methoden von großer Bedeutung für die Bewertung und Gestaltung aktueller Wissenschaftsprozesse sein können, wenn die Möglichkeiten und Grenzen ihrer Anwendbarkeit sorgfältig analysiert werden.





Prof. Dr. Werner H. Schmidt (Rechentechnische Sammlung des Instituts für Mathematik und Informatik Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald)
Computerentwicklung in der BRD und der DDR
(Hardware, Software, Ausbildung)

Gab es auch in den Ostblockländern, speziell in der DDR, Computer, EDV-Anlagen; wo wurden sie entwickelt und gebaut? Welche technischen Besonderheiten besaßen sie? Was leisteten D4a, OPREMA, ZRA1, BESM6, MINSK, R300 und ESER? Welche Programmiersprachen und welche Software waren üblich?
Wie erfolgte die EDV-Ausbildung an Hochschulen und die Informatikausbildung an allgemeinbildenden Schulen und in der Abiturstufe? Auf diese Fragen versuchen wir aus Sicht der Universität Greifswald und anhand von Exponaten aus deren Rechentechnischen Sammlung Antworten zu geben.

Dr. Alexander Odefey, (SPGN, Universität Hamburg):
Carl Friedrich Gauß und die Musik

Im Rahmen der bisherigen Untersuchungen zur Biographie von Carl Friedrich Gauß ist sein Verhältnis zur Musik nur am Rande behandelt worden. Durch systematische Auswertung der bekannten Quellen sowie durch Heranziehung mehrerer zuvor nicht berücksichtigter Materialien läßt sich zeigen, daß die Beschäftigung mit Musik in Gauß' Leben einen erheblich breiteren Raum eingenommen haben muß, als bislang angenommen wurde. Es existieren etwa deutliche Hinweise darauf, daß er - zumindest zeitweise - Klavier gespielt hat. Der Vortrag führt diese Erkenntnisse näher aus und beleuchtet dabei unter anderem die musikalischen und musiktheoretischen Schriften, die Gauß nachweislich studierte, das Musikleben in Braunschweig und Göttingen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und insbesondere die Konzertveranstaltungen, für die Gauß' Teilnahme aufgrund der neuen Quellen belegt ist.

Ing.-grad. Klaus Badur und Maschinenbaumeister Wolfgang Rottstedt
(Garbsen bei Hannover)
Leibniz als Mathematiker und seine Rechenmaschine

Zu Recht wird Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) als das letzte Universalgenie der Neuzeit bezeichnet. Er hat großartiges als Philosoph, Jurist, Physiker, Mathematiker und Techniker geleistet. Seit ca. 1670, also seit seinem 24. Lebensjahr, bis zu seinem Tode beschäftigte er sich auch mit dem Entwurf und Bau einer 4spez. Rechenmaschine. Grundlegende Funktionselemente die er dabei erfunden hat, wurden bis ins 20.Jahrhundert in mechanischen Rechenmaschinen eingesetzt. Das einzige erhaltene Original befindet sich im Tresorraum der Leibniz Bibliothek in Hannover und ist leider nicht mehr funktionsfähig. Seit 300 Jahren wird in der Literatur auch behauptet dass die Maschine konstruktive Mängel aufweist und deshalb nicht richtig arbeiten kann. Anfang 2005 wurde von uns, nach ca. zweijähriger Bauzeit, ein originalgetreuer Nachbau dieser Maschine fertig gestellt. In unserem Vortrag möchten wir Leibniz als Mathematiker und Mechaniker, insbesondere am Aufbau und der Funktion seiner Rechenmaschine darstellen. Mit unserem Nachbau konnten wir erstmals nachweisen dass die Maschine bei korrekter Fertigung und richtiger Bedienung alle 4 Grundrechnungsarten richtig und vollständig rechnet und somit die genialen Entwürfe von Leibniz korrekt und funktionsfähig sind. Eine Vorführung der Maschine soll den Vortrag ergänzen.

Dipl.-Phys. Jan Gollwitzer (Universität Hamburg, SPGN)
NMR - Radiowellen in der Analytik

Die Geschichte der Kernresonanz nimmt unter anderem ihren Anfang in Hamburg mit dem Postulat des Kernspins durch Wolfgang Pauli.
Bereits kurze Zeit nach den ersten Experimenten, die die Existenz des Kernspins belegten, wurde die Anwendbarkeit dieser Technik als spektroskopisches Untersuchungsverfahren geprüft. Jedoch fanden sich zunächst aber keine analytischen Anforderungen, die sich ausschließlich mit der Kernresonanz hätten lösen lassen. So vermochte es die ,,Nuclear Magnetic Resonance Spectroscopy'' (NMR) anfangs noch nicht, sich gegen die etablierten spektroskopischen Methoden, die sich der ultravioletten, sichtbaren oder infraroten Strahlung bedienten, durchzusetzen. Erst als die herkömmlichen Verfahren bei bestimmten Analysen an die Grenzen ihrer Leitungsfähigkeit gelangten, sich aber mittels der Kernresonanz problemlos weitere Erkenntnisse gewinnen ließen, wurde die große Bedeutung der NMR für die instrumentelle Analytik und zahlreiche weitere Disziplinen offensichtlich.
Ausgehend von den frühen Postulaten und Gedanken, die zur Entwicklung der NMR führten, wird der Werdegang dieser nun interdisziplinären Analysemethode erläutert und skizziert.



Neuere Forschungen/Kolloquium seit 1995