Regenbogen

Schleiden, Matthias Jakob


Botaniker

Begründer der 'Zelltheorie'

geboren 5.4.1804 in Hamburg
gestorben 23.6.1881 Frankfurt/Main




Matthias Jakob Schleiden (1804-1881)

Matthias Jakob Schleiden (1804-1881)


BM


Bezug zu Hamburg




Bedeutende Leistungen

Schleidens wissenschaftliche Bedeutung beruht auf seiner Lehre von den Zellen als Formelement aller Pflanzen.
Zusammen mit Theodor Schwann ebnete er den Weg für Rudolf Virchows Zellularpathologie.


Lebenslauf

Schleiden wurde 1804 als Sohn eines Arztes in Hamburg geboren. Nach einem Jurastudium (1824-27) und der Promotion in Heidelberg ließ er sich bis 1831 als Rechtsanwalt in Hamburg nieder. Der geringe Erfog seiner Praxis und eine gewisse Lustlosigkeit zur Rechtswissenschaft veranlßten ihn sehr bald die Jurisprudenz aufzugeben.
So studierte Schleiden seit 1883 in Göttingen, zunächst Medizin, bald aber, unter Friedrich Gottloeb Bartling (Göttingen) und seinem Onkel Johann Horkel (Berlin), Naturwissenschaften, vor allem Botanik.
1809 wurde er - nach der Promotion zum Dr. phil. - in Jena zum a.o. Prof. und 1850 zum Ordinarius und Direktor des Botanischen Gartens ernannt. In Jena hielt erzudem Vorlesungen zu anthropologischen, philosophischen und kulturhistorischen Fragen. Mit seinem bewußt an das gebildete Bürgertum gerichteten Vortagsreihen förderte er, änlich wie Alexander von Humboldt, das allgemeine Interesse an den Naturwissenschaften in Deutschland.
Er führte zusammen mit dem Mineralogen E.E. Schmid ab 1843 als erste ein 'Physiologisches Praktikum' in den Hochschulunterricht ein. Unter anderem wurden hier
mikroskopische Untersuchungen durchgeführt.
Nach Niederlegung seiner Professur aufgrund innerer Spannungen im Institut in Jena und einem kurzen Aufenthalt in Dresden (1862) folgte er dem Ruf auf den Lehrstuhl für Pflanzenchemie in Dorpat, wo er auch anthropologische Vorlesungen hielt. Meinungsverschiedenheiten mit kirchlichen Institutionen veranlaßten ihn, als Privargelehrter, 1864 nach Dresden zurückzukehren. Darmstadt, Wiesbaden und Frankfurt, wo er 1881 siebenundsiebzigjährig starb, waren weitere Stationen seines Lebens.

Schleiden sah sich seit dem Studium in Jena - unter Einfluß des Philosophen und Psychologen Jacob Friedrich Fries als Vorkämpfer gegen spekulative Philosophien, die die Medizin und Naturwissenschaften der Romatik beeinflußten.
In der Einführung der 1842 in Jena abgeschlossenen 'Grundzüge der wissenschaftlichen Botanik nebst einer methodologischen Einleitung zum Studium der Pflanze' (1861) wird der Spekulation eine durch die Induktion bestimmte, positivistische Technik der Forschung gegenübergestellt.
Das Werk blieb bis zum Erscheinen des Lehrbuches von Julius Sachs (1869) das führende Fachlehrbuch der Botanik.

Schleidens wissenschaftliche Bedeutung beruht auf seiner Lehre von den Zellen als Formelement aller Pflanzen. Alle Pflanzen bestehen nach Schleidens Theorie aus Zellen, die sich durch Teilung des Zellkerns vermehren. Schleiden war nicht der Entdecker der Zelltheorie, aber er erkannte deren grundlegende Beeutung fü die gesamte Pfanzenwelt.
Zusammen mit Theodor Schwann ebnete er den Weg für Rudolf Virchows Zellularpathologie.
Neben einigen Fehlinterpretationen z.B. seiner Befruchtungstheorie und der Zellbildungslehre, erkannte Schleiden jedoch, daß der Zellkern (von Robert Brown erstmals beschrieben) bei der Zellteilung eine Rolle spielt.



Originalwerke/Publikationen - VERÖFFENTLICHUNGEN VON SCHLEIDEN


Literatur - VERÖFFENTLICHUNGEN ÜBER SCHLEIDEN


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