geboren 5.4.1804 in Hamburg
gestorben 23.6.1881 Frankfurt/Main
Schleiden sah sich seit dem Studium in Jena - unter Einfluß des
Philosophen und Psychologen Jacob Friedrich Fries als Vorkämpfer
gegen spekulative Philosophien, die die Medizin und
Naturwissenschaften der Romatik beeinflußten.
Schleidens wissenschaftliche Bedeutung beruht auf seiner Lehre von den
Zellen als Formelement aller Pflanzen. Alle Pflanzen bestehen nach
Schleidens Theorie aus Zellen, die sich durch Teilung des Zellkerns vermehren.
Schleiden war nicht der Entdecker der Zelltheorie, aber er erkannte
deren grundlegende Beeutung fü die gesamte Pfanzenwelt.
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Institut für Geschichte der Naturwissenschaften -
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Bedeutende Leistungen
Zusammen mit Theodor Schwann ebnete er den Weg für Rudolf
Virchows Zellularpathologie.
Lebenslauf
So studierte Schleiden seit 1883 in Göttingen,
zunächst Medizin, bald aber, unter Friedrich Gottloeb Bartling
(Göttingen) und seinem Onkel Johann Horkel (Berlin),
Naturwissenschaften, vor allem Botanik.
1809 wurde er - nach der Promotion zum Dr. phil. - in Jena zum a.o. Prof.
und 1850 zum Ordinarius und Direktor des Botanischen Gartens ernannt.
In Jena hielt erzudem Vorlesungen zu anthropologischen, philosophischen
und kulturhistorischen Fragen.
Mit seinem bewußt an das gebildete Bürgertum gerichteten
Vortagsreihen förderte er, änlich wie Alexander von
Humboldt, das allgemeine Interesse an den Naturwissenschaften in
Deutschland.
Er führte zusammen mit dem Mineralogen E.E. Schmid ab 1843 als
erste ein 'Physiologisches Praktikum' in den Hochschulunterricht ein.
Unter anderem wurden hier
mikroskopische Untersuchungen durchgeführt.
Nach Niederlegung seiner Professur aufgrund innerer Spannungen im
Institut in Jena und einem kurzen Aufenthalt in Dresden (1862)
folgte er dem Ruf auf den Lehrstuhl für Pflanzenchemie in Dorpat,
wo er auch anthropologische Vorlesungen hielt.
Meinungsverschiedenheiten mit kirchlichen Institutionen veranlaßten ihn,
als Privargelehrter, 1864 nach Dresden zurückzukehren.
Darmstadt, Wiesbaden und Frankfurt, wo er 1881
siebenundsiebzigjährig starb, waren weitere Stationen seines Lebens.
In der Einführung der 1842 in Jena abgeschlossenen
'Grundzüge der wissenschaftlichen Botanik nebst einer
methodologischen Einleitung zum Studium der Pflanze' (1861) wird der
Spekulation eine durch die Induktion bestimmte, positivistische
Technik der Forschung gegenübergestellt.
Das Werk blieb bis zum Erscheinen des Lehrbuches von Julius Sachs (1869)
das führende Fachlehrbuch der Botanik.
Zusammen mit Theodor Schwann ebnete er den Weg für Rudolf
Virchows Zellularpathologie.
Neben einigen Fehlinterpretationen z.B. seiner Befruchtungstheorie und
der Zellbildungslehre, erkannte Schleiden jedoch, daß der
Zellkern (von Robert Brown erstmals beschrieben) bei der Zellteilung
eine Rolle spielt.
Originalwerke/Publikationen - VERÖFFENTLICHUNGEN VON SCHLEIDEN
Literatur - VERÖFFENTLICHUNGEN ÜBER SCHLEIDEN
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