Repsold, Johann Georg
(1770-1830), Begründer der Repsoldschen
Werkstätte in Hamburg (u.a. astronomische Instrumente).
Repsolds Werkstätte wurde im wesentlichen errichtet, um das
Feuerwehr-Zubehör zu reparieren und instandzuhalten.
Erst danach wurde sie erweitert zu einer mechanischen
Präzisionswerkstatt.
Schon in den 1820er Jahren genoß die Repsoldsche Werkstätte
internationales Ansehen vergleichbar mit anderen berühmten
Instrumentenmachern der Zeit wie Carl Philipp Heinrich Pistor
(1778--1847) in Berlin, Friedrich Körner (1778--1847) in Jena und
Georg von Reichenbach (1771-1826) in München.
1830 starb Johann Georg Repsold während eines Feuerwehr-Einsatzes.
Liste von Johann Georg Repsolds eigenen Instrumenten
zusammengestellt von seinem Sohn Adolf Repsold am 12. März 1830:
- Großes 5 Fuß Transit-Instrument (1829), gemacht von Repsold -
5000.- MkCrt
- ein Äquatorial, gemacht von Ramsden in London - 1800.- MkCrt
- ein 6 Fuß Teleskop von Fraunhofer in München,
mit Stativ, Objektivdurchmesser 48 Linien - 1800.- MkCrt
- ein englisches 6 1/4 Fuß Teleskop mit Stativ - 1200.- MkCrt
- ein 4 Fuß 2'' Teleskop, Fraunhofer in München,
mit Stativ, Objektivdurchmesser 32 Linien - 520.- MkCrt
- ein 2 1/2 Fuß Teleskop, Fraunhofer in München,
mit Stativ, in einem polierten Kasten - 185.- MkCrt
- ein Kometensucher aus Messing mit Stativ - 245.- MkCrt
- ein Kometensucher ohne Stativ - 135.- MkCrt
- ein Kollimator in einer hölzernen Kiste - 98.- MkCrt
- ein Barometer, gemacht von Fortin - 130.- MkCrt
- vier Thermometer - 16.- MkCrt
- ein transportabler Schirm für das große
Transit-Instrument - 285.- MkCrt
- drei hölzerne Leitern - 12.- MkCrt
- zwei Pendeluhren mit Gehäuse - 2000.- MkCrt
- ein Chronometer, gemacht von Barraud in London - 1300.- MkCrt
- ein Chronometer, gemacht von Arnold - 1000.- MkCrt
- ein astronomisches Federpendel - 30.- MkCrt
- ein Zeitmessungs-Instrument zur Beobachtung - 135.- MkCrt
- Summe: 15,891.- MkCrt [Courantmark]
Repsolds neue Sternwarte auf der Bastion Henricus,
beim
Millerntor/Holstenwall, heute Museum für Hamburgische
Geschichte
Mit Hilfe der Stiftung von 32,000 CrtMk von seiten des Hamburger
'Vereins der nach Archangel(sk) handelnden Kaufleute' konnten diese
Instrumente schließlich für die Sternwarte gekauft werden.
Zusätzlich gab es Geld, um den laufenden Betrieb des Observatoriums zu
unterstützen.
Unter diesen Bedingungen akzeptierte die Freie und Hansestadt Hamburg
1833, die Sternwarte als staatliche Institution zu übernehmen.
Adolf & Georg Repsold, 1830-1867
1830 übernahmen Repsolds zwei Söhne die Werkstatt
unter dem Namen Adolf & Georg Repsold.
Diese Werkstatt existierte von 1830 bis 1867,
zuerst war sie im Herrengraben, seit 1854 in der
Böhmkenstraße nahe der Michaeliskirche.