20. November 2013
Rahlf Hansen (Hamburg, Planetarium)
Faszination Finsternisse - von der Ergriffenheit zum Begreifen
Links: Ablauf einer teilweisen Mondfinsternis (Komposit)
Rechts: Diamantring-Effekt bei einer Sonnenfinsternis
Beide Fotos: © Rahlf Hansen
Schon eine Mondfinsternis zu erleben ist beeindruckend. Das seltene Schauspiel einer totalen Sonnenfinsternis kann man nur als ergreifend bezeichnen. Fotos können davon nur einen schwachen Abglanz liefern, aber doch den Ablauf und die Phänomene veranschaulichen. Doch in der Geschichte haben Finsternisse über ihre Faszination hinaus auch eine bedeutende Rolle gespielt. Der erste griechische Philosoph, Thales von Milet, hat eine totale Sonnenfinsternis vorhergesagt und damit seine Zeitgenossen tief beeindruckt. Wie konnte Thales diese Vorhersage treffen? War es einfach Glück? Oder konnte er auf erstaunlich fortschrittliches astronomisches Wissen zurück greifen?
Hier soll nicht dem standardmäßigen Pfad - der babylonischen Astronomie - gefolgt werden, sondern einer Alternative. Ausgehend von dem Berliner Goldhut wird gezeigt, wie um 1000 v. Chr. in Mitteleuropa mit einfachen Mitteln, aber geschickten Methoden, den Rhythmen der Zeit nachgespürt wurde. Mit Hilfe der Beobachtung von Mondfinsternissen wurde der Kalender verbessert und die Möglichkeit geschaffen Mondfinsternisse zu prognostizieren. Wendet man dieses Wissen geschickt an, könnte man sogar - grob - den Ort von Sonnenfinsternissen vorhersagen. Es wird gezeigt wie eine Sonnenfinsternis in Nordeuropa gepaart mit dem Wissen der mitteleuropäischen Astronomen die Vorhersage der Thalesfinsternis ermöglicht haben könnte. So spannt sich ein Bogen von der bronzezeitlichen Astronomie in Mitteleuropa zu dem Beginn der Philosophie der Griechen - vom Staunen zum Begreifen.
18. Dezember 2013
Dipl. Wiss-Hist., Dipl.Phys. Susanne M. Hoffmann
(Berlin)
Die Weisen aus dem Morgenlande - Babylonische Astronomie
Die drei Weisen sind unterwegs
,,Als Jesus geboren wurde, kamen Weise aus dem Morgenlande und sprachen: ... wir haben einen Stern gesehen ..."
Solche Worte hören wir jedes Jahr in allen Kirchen weltweit in der Weihnachtsgeschichte. Ob das nun wahr ist oder eine frühe PR-Maßnahme fürs Christentum; der Satz regt seit alters her Astronomen zu Spekulationen an: Was mag dieser ,,Stern" gewesen sein? Welche Art von Omina und Zeichen kommt in Frage, um ,,Weise" auf den Weg nach Israel zu bringen? Wer waren überhaupt diese Weisen, also wie funktionierten Religion und Wissenschaft, Astrologie und Astronomie im so genannten Morgenlande? Wo ist das überhaupt und wo also waren damals die führenden Astrologen?
Anlässlich des alljährlichen Nachdenkens christlicher Astronomen über diese Geschichte unternimmt der Vortrag eine Reise in die alte babylonische Astronomie. So werden nicht nur mögliche Hintergründe für die Weihnachtsgeschichte diskutiert und mögliche Himmelserscheinungen in ihren alten, astrologischen Kontexten diskutiert, sondern auch die Wurzeln der modernen mathematischen Astronomie und ihre astrologischen Ursprünge vorgestellt.
2013/14
FERNSICHT - Sterne zum Greifen nah
Wollten Sie schon immer einmal durch ein starkes Teleskop einen tiefen
Blick in das Universum werfen? Wollen Sie Mondkrater, Planetendetails,
farbenprächtige Doppelsterne, chaotische Sternengeburtsstätten und Millionen Lichtjahre entfernte Galaxien mit eigenen Augen sehen?
Wollen Sie den echten Sternhimmel live und in Farbe erleben?
Dann kommen Sie zu ,,Fernsicht'', den öffentlichen Beobachtungsabenden auf der Hamburger Sternwarte. Je nach Verfügbarkeit und Objekten wird der Große Refraktor, der 1m-Spiegel, das Lippert-Teleskop oder das altehrwürdige Äquatorial eingesetzt.
Beobachtungsabende im Winterhalbjahr jeweils am 1. Mittwoch im Monat
19 Uhr: Führung durch die Sternwarte (auch bei schlechtem Wetter)
20 Uhr: Beobachtung an den Teleskopen (nur bei klarem Himmel)
Einteilung der Zuständigkeit