AG Geschichte der
Naturwissenschaft
und Technik
>UHH >MIN-Fakultät >FB Physik >Hamburger Sternwarte
>(GN, Kirschner, Biologie) >Wolfschmidt Sternwarte (Homepage Wolfschmidt)
>AG Geschichte der Naturwissenschaft und Technik (GNT - Wolfschmidt)
  Hilfe - Suche 

Wintersemester 2012/13

Kolloquium zur Geschichte
der Naturwissenschaften

Gesamt-Programm zum Ausdrucken

  • Mittwochs 19 Uhr, Vortrag 20 Uhr
    in der Hamburger Sternwarte,
    Gojenbergsweg 112, 21029 Hamburg-Bergedorf

Inhaltsangabe der Vorträge



19. September 2012 - Hamburger Sternwarte

23.-24. September 2012 - Hamburg, Geomatikum

Friday/Saturday 28.-29. September 2012, Hamburg

    Antique Telescope Society (ATS) Convention,
    Trip through Germany, Sunday 30. September - Tuesday 2. October 2012,
    organized by Gudrun Wolfschmidt and Walter Stephani
    in cooperation with Bart Fried

3. Oktober 2012 - Hamburger Sternwarte, 19 Uhr

  • Fernsicht - Sterne zum Greifen nah

17. Oktober 2012 - Hamburger Sternwarte, 19 Uhr

7. November 2012 - Hamburger Sternwarte, 19 Uhr

  • Fernsicht - Sterne zum Greifen nah

So 18. November 2012 - Duisburg, "Mercator-Matineen"

21. November 2012 - Hamburger Sternwarte, 19 Uhr

5. Dezember 2012 - Hamburger Sternwarte, 19 Uhr

  • Fernsicht - Sterne zum Greifen nah

19. Dezember 2012 - Hamburger Sternwarte, 19 Uhr



23.12.2012 bis 6.1.2012 - Weihnachten

2. Januar 2013 - Hamburger Sternwarte, 19 Uhr

  • Fernsicht - Sterne zum Greifen nah

16. Januar 2013 - Hamburger Sternwarte, 20 Uhr

30. Januar 2013

6. Februar 2013 - Hamburger Sternwarte, 19 Uhr

  • Fernsicht - Sterne zum Greifen nah

13. Februar 2013

  • Semester-Abschluß-Veranstaltung

20. Februar 2013 - Hamburger Sternwarte, 19 Uhr

6. März 2013 - Hamburger Sternwarte, 19 Uhr

  • Fernsicht - Sterne zum Greifen nah

20. März 2013


Gudrun Wolfschmidt


Planung - SS 2013 - WS 2013/14

  • Dr. Silke Ackermann (London, British Museum)
    Astronomie im Dienst der Religion - Islamische wissenschaftliche Instrumente in kulturellem Kontext

  • Dr. Reinhard Witzlau (Gransee)
    Instrumenta Apiani - Messtechnik in vorteleskopischer Zeit in multimedialer Darstellung

  • Ulrich Voigt (Hamburg):
    Ostertermin, Gregorianischer Kalender,
    - Carl Friedrich Gauss und die komputistische Tradition
    - Der jüdische Kalender als Herausforderung für Kopfrechner und Gedächtniskünstler


Vgl. die Vorträge im Kolloquium über Reine Mathematik (im Mathematischen Seminar)
Vgl. die Vorträge im Mathematischen Kolloquium
Vgl. weitere Vorträge im Fachbereich Mathematik
Vgl. die Vorträge im Astronomischen Kolloquium der Hamburger Sternwarte
Vgl. die Vorträge im Vorträge bei DESY und die Vorträge in der Physik (Jungiusstr.)
Vorträge in der Hamburger Sternwarte (Förderverein)
Vorträge in der Mathematischen Gesellschaft Hamburg
Vgl. die Vorträge im Philosophischen Kolloquium
Vgl. die Vorträge im Zoologischen Kolloquium

Frühere Kolloquiumsvorträge



Inhaltsangabe der Vorträge

17. Oktober 2012
Dr. Dieter Engels (Hamburger Sternwarte)
Der Hamburger Quasar-Survey

Links: Der Grosse Hamburger Schmidt-Spiegel auf dem Calar Alto bei Almeria / Spanien. Der Calar Alto beherbergt das Deutsch-Spanische Astronomische Zentrum (DSAZ), welches neben dem Schmidt-Teleskop, drei klassische Spiegelteleskope mit Spiegel-Durchmessern von 1,2m, 2,2m und 3,5m betreibt. Die auf den Schmidt-Aufnahmen entdeckten Quasar-Kandidaten wurden oft mit diesen für Detailuntersuchungen optimierten Teleskopen nachbeobachtet.

Rechts: Ausschnitt aus einer Objektivprismen-Fotoplatte. Der senkrechte Strich in der Mitte ist das Entdeckungspektrum eines der bekanntesten Hamburger Quasare: HS 1700+6416. (Plattenarchiv der Sternwarte)

Ende der 1970er Jahre wurde der Hamburger Schmidt-Spiegel zum Calar Alto ans Deutsch-Spanische Astronomische Zentrum in Spanien verlagert, um interessante Objekte zu finden, die mit den größeren Teleskopen an dem Observatorium nachbeobachtet werden sollten. Dies war die Geburtsstunde einer Durchmusterung des nördlichen Himmels außerhalb der Milchstraße. Für diese Durchmusterung wurde das Teleskop mit einem Prisma vor dem Objektiv ausgerüstet, um auf Photoplatten nicht die üblichen punktförmigen Sternbilder aufzunehmen, sondern kleine, niedrig aufgelöste Spektren. Aus den Spektren auf diesen Objektivprismen-Platten konnten die Astronomen während der Auswertung in Hamburg Informationen über die Natur des Objektes gewinnen. So zeichneten sich zum Beispiel die Quasare, sehr weit entfernte leuchtkräftige Galaxien, durch zum Teil starke Emissionslinien in diesen Spektren aus.
Die Durchmusterung erhielt den Namen "Hamburg Quasar Survey" (HQS). Zwischen 1989 und 1999 lieferte diese Durchmusterung viele der hellsten neu entdeckten Quasare, die heiß begehrt für Nachbeobachtungen mit Weltraumteleskopen waren. Mit ihnen ließen sich die physikalischen Prozesse im Galaxien-Kern besonders gut untersuchen, und später stellte sich heraus, dass sie auch als Hintergrundquellen für die Untersuchung der im Vordergrund liegenden und absorbierenden intergalaktischen Materie von großer Bedeutung waren. Neben den vergleichsweise seltenen Quasaren wurden aber auch viele andere Stern- und Galaxientypen entdeckt, die von anderen Wissenschaftlergruppen weiter untersucht wurden. Durch die Durchmusterung pflegte die Hamburg Sternwarte Ende der 90er Jahre einen regen wissenschaftlichen Austausch mit vielen Gruppen auf der ganzen Welt.

21. November 2012
Walter Stephani (Kiel)
Bernhard Schmidt und sein Wirken für die Hamburger Sternwarte


Im März 1916 - kurz nach seiner Entlassung aus der Internierung als "feindlicher Ausländer" in seiner Wahlheimat Mittweida - richtete Bernhard Schmidt seine erste Anfrage nach Beschäftigungsmöglichkeiten "An die Sternwarte, Bergedorf". Damit begann Schmidts immer intensiver werdende und bis zu seinem Lebensende bestehende Bindung an die Hamburger Sternwarte. Zahlreiche kleinere und einige große Bergedorfer Projekte sicherten dem freiheitsliebenden Schmidt das wirtschaftliche Überleben, und seine unabhängig-geachtete Stellung als "freiwilliger Mitarbeiter" ermöglichten ihm eine Vielzahl von optischen und mechanischen Experimenten. Vielleicht wäre Schmidts bahnbrechende Erfindung des "Lichtstarken Komafreien Spiegelsystems" außerhalb des Kreises der Bergedorfer Astronomen und ohne die Förderung und Forderung des Sternwartendirektors Richard Schorr nicht zustande gekommen.

19. Dezember 2012
Dipl.Phys. Rahlf Hansen (Geschichte der Naturwissenschaften - Universität Hamburg)
Der Stern von Bethlehem


War der Stern von Bethlehem ein Komet?
Können Finsternisse bei der Chronologie des Neuen Testamentes helfen?
Die Geschichte der Magier aus dem Morgenland und "ihr" Stern hat schon Generationen von Astronomen fasziniert. Doch geben die Quellen genügend Hinweise auf ein konkretes Himmelsphänomen? Und was hat ein solches astrologisches Motiv im Neuen Testament zu suchen? Ein Blick auf das damalige astronomische Weltbild hilft beim Verständnis. Auch andere zeitgenössisch besonders beachtete Himmelsereignisse, wie der "julische Stern" geben Hinweise auf das Motiv in der Bibel. Parallele Erzählungen, wie der Geburtsstern des Sonnengottes Mithra, verweisen auf den möglichen Einfluss anderer Kulturen.





22.12.2012 bis 6.01.2013 - Weihnachten

16. Januar 2013
Michael J. Sauter, PhD (Geschichte der Naturwissenschaften, Universität Hamburg,
División de Historia, Centro de Investigación y Docencia Económicas, México)
Uhrwächter und Sterngucker im 18. Jahrhundert


Uhr an der Michaeliskirche und an der Börse in Hamburg
Moderne Zeitdisziplin entstand während des 18. Jahrhunderts, mit einer Richtungsänderung in der öffentlichen Disziplin. Die frühneuzeitliche Stadt Berlin ist hier die Fallstudie für diese Diskussion, die argumentieren wird, dass vor 1800 die Menschen ihre Uhren disziplinierten, und nach 1800 die Uhren die Menschen. Diese Umkehrung war das Produkt von vier frühneuzeitliche Phänomene:
1) das Fortschreiten in der Technik der Uhrmacherei;
2) das Auftreten einer neuen Öffentlichkeit, die auf Publizistik basiert war;
3) die Schaffung von neuen öffentlichen Räumen innerhalb der Stadt, und
4) der erfolgreiche Anspruch von Astronomen auf Kontrolle über das natürliche Wissen in der Öffentlichkeit.
Dieser Vortrag schließt mit der Beobachtung, dass die Umstellung auf moderne Zeitdisziplin das Produkt einer komplizierten Reihe von Veränderungen im frühneuzeitlichen Wissen war.
Englischer Abstract:
Modern "time discipline" emerged during the eighteenth century with a change in discipline's direction. Using early-modern Berlin as a case study, this talk will argue that before 1800 people disciplined clocks, after 1800 clocks disciplined people. The reversal was the product of four eighteenth-century phenomena:
1) the advance of clock making techniques;
2) the appearance of a print public sphere;
3) the creation of urban public spaces; and
4) early-modern astronomy's successful claim to control over its area of natural knowledge.
This talk then concludes with the general observation that the shift to modern time discipline was the product of a complicated series of changes in early-modern Europe, including especially a change in how Europeans produced and ratified knowledge about the world.



30. Januar 2012 - Hamburger Sternwarte, 16 Uhr
Dr. Erik Høg (Niels Bohr Institute, Copenhagen University, Denmark)
Astrometry 1960-80: from Hamburg to Hipparcos


The photoelectric Hamburg meridian circle in 1966
(copyright Hamburg Observatory).
The instrument achieved unique accuracy and efficiency for its time. It was semi automatic with manual setting of the telescope and digital recording on 8-channel punched tape of star observation and circle readings. The five years 1967-72 in Perth, Western Australia, gave the Perth 70 catalogue of positions of 24900 stars based on over 400 nights with observations of typically 220 program stars and 40 FK4 reference stars, in addition to observations of nadir and meridian marks.
An astrometric experiment in Copenhagen in 1925 led to the Hipparcos and Gaia space astrometry missions. Astrophysicists need accurate positions, distances and motions of stars in order to understand the evolution of stars and the universe. Astrometry provides such information, but this old branch of astronomy was facing extinction during much of the 20th century in the competition with astrophysics. The direction forward was shown by observations at the Copenhagen Observatory in 1925 with a new technique: photoelectric astrometry. Digital techniques were introduced in photoelectric astrometry at the Hamburg Observatory in the 1960s by the present author. This development paved the way for space technology as pioneered in France and implemented in the European satellite Hipparcos approved in 1980.



20. Februar 2013 - Hamburger Sternwarte, 19 Uhr
Dr. Wolf-Dietrich Kollmann (Förderverein Hamburger Sternwarte - FHS)
Planetensystem - Ungeklärte Fragen und neue Erkenntnisse


Links: Sonne vom Planetenweg in der Hamburger Sternwarte (Foto: G. Wolfschmidt) -
Rechts: Position des transneptunischen Objekts Sedna innerhalb des Sonnensystems
(© NASA / JPL-Caltech / R. Hurt)
Der Planetenpfad, den der Förderverein Hamburger Sternwarte (FHS) auf dem Gelände der Sternwarte aufgestellt hat, gibt den Anlass, unser Sonnensystem zum Thema dieses Vortrages zu machen. Die Besonderheiten des Planetenpfades werden kurz vorgestellt.
Die Modelle, die herangezogen werden, um die Entstehung und Entwicklung des Sonnensystems zu erklären, werden besprochen. Die Energieerzeugung im Kern der Sonne ist gut verstanden, erfordert aber eine aufwändige Beachtung der "modernen Physik". Der Energietransport vom Kern zur Sonnenoberfläche ist weiterhin ein wichtiges Thema der modernen Astrophysik.
Ein Gang durch die Familie der Planeten liefert noch einige Überraschungen, besonders bei einigen der vielen Monde. Es wird vorgestellt, welche Experimente und Missionen unternommen worden sind, um eventuell die Anzahl der Planeten noch zu vergrößern, und zwar einerseits um einen Planeten innerhalb der Merkurbahn und andererseits um weitere Planeten oder Kleinplaneten jenseits von Pluto.

20. März 2013
André Wulff (Hamburg)
Kometenbeobachtung - damals und heute


Links: Komet Lovejoy (2011)
Rechts: Komet 73P/Schwassman-Wachmann 3 - IR-Aufnahme vom Zerfall (1995), Spitzer Space Telescope (NASA)
NASA/JPL-Caltech/W. Reach (SSC/Caltech)

Früher galten Kometen als Unglücksboten, heute sind sie hoch interessante Forschungsobjekte. Sie sind die Urmaterie unseres Sonnensystems und können daher helfen, die noch offenen Fragen zur Entstehung unseres Sonnensystems zu beantworten.
Auch an der Hamburger Sternwarte wurden früher Kometen entdeckt und beobachtet. In diesem Zusammenhang fallen einem Namen wie Schwassmann, Wachmann, Beyer und Kohoutek ein.
Aktuell werden Kometen mit lichtstarken automatisierten Teleskopen entdeckt und verfolgt. Heutzutage ist die Kometenforschung aber längst nicht mehr nur auf erdgebundene Beobachtungen angewiesen, sondern man besucht die Wanderer im Sonnensystem auch mit Raumsonden. Aktuell besteht für das Jahr 2013 die seltene Chance auf zwei mit dem bloßen Auge sichtbare Kometen. Im Alltag der Kometenbeobachtung hat man es sonst eher mit sehr lichtschwachen Objekten zu tun. Laien verwechseln oft Meteore mit Kometen. Trotzdem haben diese beiden Himmelserscheinungen mehr miteinander zu tun als man denkt. Tauchen Sie mit ein in die geheimnisvolle Welt der Schweifsterne und lassen Sie sich all diese Fakten näher bringen.

Neuere Forschungen/Kolloquium seit 1995



AG Geschichte der Naturwissenschaft und Technik GNT - Homepage Wolfschmidt - Impressum
Logo © Imagelabor Michaela Riemer
E-Mail: Gudrun Wolfschmidt
Letzte Änderung: 7. Januar 2013