Universität Hamburg - Fachbereich 11: Mathematik

Schwerpunkt Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Technik



IGN-Info Nr. 69 (2004)

Lehrveranstaltungen

Wintersemester 2004/05

Siehe auch die Kurzübersicht über die Lehrveranstaltungen

Lectures and Seminars - English Version

A) HAUPTVORLESUNGEN

Vorlesungen für Hörerinnen und Hörer aller Fachbereiche


Gudrun Wolfschmidt, Stefan Kirschner
Nr. 11.901
Allgemeine Naturwissenschafts- und Technikgeschichte III
(17. und 18. Jahrhundert)

http://www.math.uni-hamburg.de/math/ign/seminar/04w-wt-v.htm
2st., Mo 16 - 18 Uhr
Beginn: 25.10.2004, Geom H 6
Zweiter Teil eines viersemestrigen Zyklus.

Inhalt:
Neue Erfahrungen und neue Sichtweisen, die den Übergang vom Mittelalter zur Renaissance charakterisieren, führen im 16. und 17. Jahrhundert zur sogenannten ,,Wissenschaftlichen Revolution''. Naturwissenschaftliches Denken und beschleunigte technische Entwicklung (Manufakturwesen, Frühindustrialisierung) prägen die Anschauungen der Aufklärung. Dies soll anhand ausgewählter Themenkreise aufgezeigt werden: die Wandlungen im astronomischen, geographischen und biologischen Weltbild, die neue Mechanik, der Beitrag von Experiment und Mathematik zur Theoriebildung, die Rolle wissenschaftlicher Gesellschaften, die Bedeutung von Handwerk und Technik für die Wissenschaftsentwicklung, die Popularisierung der Naturwissenschaften im Zeitalter der Aufklärung, Manufakturwesen und Anfänge der Industrialisierung.
Vorkenntnisse:
Teilnahme am ersten und zweiten Teil dieses Vorlesungszyklus ist erwünscht, aber nicht unbedingt Voraussetzung. Spezielle Vorkenntnisse werden in dieser Einführungsvorlesung, die einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungslinien geben soll, nicht erwartet.
Empfohlene Literatur:
Boas, Marie: Die Renaissance der Naturwissenschaften 1450--1630. Das Zeitalter des Kopernikus. Nördlingen 1988.
Dijksterhuis, E.J.: Die Mechanisierung des Weltbildes. Berlin 1956.
Struik, D.J.: The Land of Stevin and Huygens. London 1981.
Im Hof, U.: Das gesellige Jahrhundert. Gesellschaft und Gesellschaften im Zeitalter der Aufklärung. München 1982.
Hankins, T.L.: Science and the Enlightenment. Cambridge/Mass. 1985.
Pauliny, A.: Industrielle Revolution. Reinbek 1989.


Karin Reich
Nr. 11.902
Geschichte der Mathematik I (Frühe Hochkulturen und Antike)
2st., Do 16 - 18 Uhr
Beginn: 04.11.2004, Geom Hörsaal H 6

Inhalt:
Zahldarstellungen sind älter als die Schrift. Mit der Erfindung der Schrift im Rahmen der großen Stromkulturen (Ägypten, Zweistromland) bekam die Mathematik eine neue Dimension: auch große Zahlen konnten dargestellt werden, es wurden mannigfache Aufgaben gelöst. Zu einer beweisenden Wissenschaft aber wurde die Mathematik erst unter den Griechen; ihr methodischer Zugang blieb bis in die Gegenwart aktuell.
Vorkenntnisse:
Es werden keine speziellen Vorkenntnisse erwartet.
Literatur:
Katz, V.: a History of Mathematics. 1993.
Gericke, H.: Mathematik in Antike und Orient. Berlin 1984 und öfter.
Gillings, R.: Mathematics in the time of the Pharaohs. Cambridge, Mass., London 1972.
Szabo, A.: Entfaltung der giechischen Mathematik. BI, Mannheim u.a. 1994.


Gudrun Wolfschmidt
Nr. 11.903
Geschichte der Physik und Chemie I (Frühe Hochkulturen und Antike)
http://www.math.uni-hamburg.de/math/ign/seminar/04w-ph-v.htm
2st., Di 14 - 16 Uhr
Beginn: 26.10.2004, Geom Hörsaal H 6
Vierter Teil eines viersemestrigen Zyklus.

Inhalt:
Die Vorlesung überdeckt die Zeitspanne von den frühen Hochkulturen zur griechisch-römische Antike. Die Themen reichen von der Archäoastronomie über die Naturvorstellungen der alten Kulturen. Beginnend mit den nichtschriftlichen Quellen der Stein- und Bronzezeit werden insbesondere die Kulturen im Zweistromland und in Ägypten einen ersten Schwerpunkt bilden.
Die Griechen legten die Grundlagen für die Entwicklung der Naturwissenschaften (Vorsokratiker, Athener Schule, hellenistische Zeit). In der römischen Zeit und im christlichen Mittelalter lebte die antike Tradition fort (Aristoteles, Archimedes).
Vorkenntnisse:
Grundkenntnisse in Physik sind erwünscht.
Literatur:
Aveni, A.F. (Hrsg.): World Archaeoastronomy. Cambridge: Cambridge University Press 1989.
Capelle, Wilhelm (Hrsg.): Die Vorsokratiker. Die Fragmente und Quellenberichte. Stuttgart (4. Aufl.) 1953.
Clagett, M.: Ancient Egyptian Science. Vol. 1,1 und Vol. 1,2. Philadelphia 1989.
Pedersen, O.: Early Physics and Astronomy. Cambridge: Cambridge University Press 1993.
Schürmann, Astrid: Griechische Mechanik und antike Gesellschaft. Stuttgart 1991.
Stückelberger, A. (Hrsg.): Antike Atomphysik. München 1979.
Waerden, van der, B.L.: Erwachende Wissenschaft. Band 2: Die Anfänge der Astronomie. Basel/Boston/Stuttgart: Birkhäuser 1968, 2. Aufl. 1980.


Stefan Kirschner
Nr. 11.905
Geschichte der Biologie I (Frühe Hochkulturen und Antike)
2st., Di 16 - 18 Uhr
Beginn: 26.10.2004, Geom H 5
Vierter Teil eines viersemestrigen Zyklus.

Inhalt:
Gegenstand der Vorlesung ist die historische Entwicklung der biologischen Vorstellungen, Theorien und Forschungen in den Frühen Hochkulturen und der griechisch-römischen Antike im Zusammenhang mit dem jeweiligen kulturhistorischen Kontext. Dabei werden auch die inhaltlichen Verbindungen mit verwandten Disziplinen, wie der Medizin und Pharmazie, aufgezeigt. An Schwerpunkten können genannt werden: Die Stellung von Tieren und Pflanzen in der Ur- und Frühgeschichte des Menschen; biologische Vorstellungen zur Zeit der ägyptischen und mesopotamischen Hochkulturen; die Begründung einer wissenschaftlichen Zoologie und Botanik durch Aristoteles und Theophrast; die ,,Naturgeschichte'' des Plinius; die ,,Arzneimittellehre'' des Dioskurides; das Verhältnis zwischen Mensch und Tier in der Antike.
Vorkenntnisse:
Es sind keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur:
Bäumer, Ä: Geschichte der Biologie. Band 1. Biologie von der Antike bis zur Renaissance. Frankfurt a.M.: Peter Lang, 1991. Kap. 1--7.
Jahn, I. (Hrsg.): Geschichte der Biologie. 3. Aufl. Berlin: Spektrum, 2000. Kap. 1.
Wöhrle, Georg (Hrsg.): Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften in der Antike. Band 1. Biologie. Stuttgart: Steiner, 1999.


Ringvorlesung Ringvorlesung im Rahmen des Allgemeinen Vorlesungswesens


Gudrun Wolfschmidt, Karin Reich, Stefan Kirschner
Nr. 11.923
Hamburgs Geschichte einmal anders -
Geschichte der Naturwissenschaften, Medizin und Technik in Hamburg

Beginn: 22.10.2004, Freitags 16 - 18 Uhr, Hauptgebäude Universität, ESA 1, Hörsaal B
Am 29.10.2004: ESA 1, Hörsaal C

Inhalt:

22. Oktober 2004

29. Oktober 2004, ESA 1, Hörsaal C

5. November 2004

12. November 2004

19. November 2004

26. November 2004

3. Dezember 2004

10. Dezember 2004

17. Dezember 2004

7. Januar 2005

14. Januar 2005

21. Januar 2005

28. Januar 2005

4. Februar 2005

Siehe auch:
Ringvorlesung


B) Spezialvorlesungen


Cornelia Lüdecke
Nr. 11.921
Die Entschleierung der Erde - Abenteuer versus Wissenschaft
Blockveranstaltung 10.01. bis 14.01.2005, tägl. 11 - 17

Inhalt:
Ausgehend von der Meteorologie des Aristoteles und der Astrometeorologie im 16. Jh. werden die Motive und Fortschritte in der Meteorologie beispielhaft im politischem und sozio-kulturellem Umfeld erläutert. Die Entwicklung der Meßgeräte der Accademia del Cimento schuf im 17. Jh. die Voraussetzung für erste meteorologische Meßnetze, die von der Societas Meteorologica Palatina (1780-1795) in Mannheim perfektioniert wurden. Die in der Ephemeriden der Societas veröffentlichten Daten von über 30 weltweit verteilten Stationen lieferten die Basis zur Konstruktion der ersten Isothermenkarte von A.v. Humboldt. Gegen Ende des 19. Jh. fand die Institutionalisierung der Meteorologie statt. Es entstanden nationale Gesellschaften und internationale Gremien. Bergstationen und aerologische Meßmethoden erschlossen die dritte Dimension. Der geplante transarktische Luftverkehr förderte die meteorologische Untersuchungen im Nordpolargebiet. Durch den zweiten Weltkrieg wurde die Entwicklung automatischer Meßstationen vorangetrieben, während Satelliten ab den 1960er Jahren hinzukamen. Weiteren Erkenntnisgewinn liefern meteorologische Großexperimente wie das Alpenexperiment ALPEX (1982). Der Besuch der Deutschen Seewarte in Hamburg (heute: Deutscher Wetterdienst) schließt die Darstellung ab.
Vorkenntnisse:
Keine speziellen Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur:
Frisinger, H.H.: The history of meteorology to 1800. New York 1977.
Hellmann, G.: Repertorium der deutschen Meteorologie. Leipzig 1883.
Körber, H.-G.: Vom Wetteraberglauben zur Wetterforschung. Innsbruck 1987.
Middleton, W.E.K.: The invention of meteorological instruments. Baltimore 1969.
Schneider-Carius, K.: Wetterkunde Wetterforschung. Freiburg/München 1955.


Harald Schumacher, Gudrun Wolfschmidt
Nr. 11.922
Geschichte der Quantenphysik
2st., Mi 14 - 16 Uhr
Beginn: 27.10.2004, SemRm 5, Gebäude 1b, DESY
Am 01.12.2004: Großer Gästespeiseraum, Gebäude 9, DESY

Inhalt:
In der Vorlesung werden die ersten drei Jahrzehnte der Entwicklung der Quantentheorie, von Planck, Bohr, Einstein, Heisenberg, Schrödinger, Pauli, Jordan bis Dirac behandelt. Insbesondere sind folgende Schwerpunkte vorgesehen: 1. Die Bildung des Quantenkonzeptes; 2. Frühe Anwendung der Quantenkonzepte auf die Linienspektren; 3. Die ältere Quantentheorie; 4. Der Zeemaneffekt und die Multiplettstruktur der Spektren; 5. Anwendung der Quantenkonzepte auf die Optik; 6. Die nichtklassische Interpretation der optischen Dispersion; 7. Die Schöpfung der Quantenmechanik; 8. Modifikationen der Matrixmechanik; 9. Die Schrödingersche Wellenmechanik; 10. Die Einführung der Wahrscheinlichkeitsinterpretation der Quantenmechanik; 11. Die Transformationstheorie nach Jordan und Dirac; 12. Die Heisenbergsche Unbestimmtheitsrelation; 13. Das Bohrsche Komplementaritätsprinzip; 14. Anwendung der QM am Beispiel der Heisenbergschen Theorie des Ferromagnetismus.
Aktuelle Änderungen finden Sie im Internet bei LV:
Info zur Vorlesung

Vorkenntnisse:
Elementare naturwissenschaftliche Kenntnisse sind erforderlich.
Literatur:
Pais, Abraham: Inward Bound. Oxford, New York 1986.
Jammer, Max: Conceptional development of the quantum physics. New York: McGraw-Hill Book Company 1966.
Sommerfeld, Arnold: Atombau und Spektrallinien. Braunschweig: Vieweg 1919.
Jordan, Pascual: Die Lichtquantenhypothese. Ergebnisse der exakten Naturwissenschaften, Bd. 7 (1928), S. 158--208.
Neumann, John von: Mathematische Grundlagen der Quantenmechanik. Berlin: Springer 1932.
Mehra, Jagdish; Rechenberg, Helmut: Historical Development of Quantum Theory. Vol. 3 und Vol. 6. New York: Springer 2001.


C) SEMINARE


Interessentinnen und Interessenten für Seminare werden gebeten, sich bereits vor Semesterbeginn im Geschäftszimmer in die ausliegenden Teilnehmerlisten einzutragen und für die ersten Sitzungen Referate nach Themenabsprache mit den Veranstaltern vorzubereiten.

Stefan Kirschner, Gudrun Wolfschmidt
Nr. 11.941 - Seminar zur Vorlesung 11.901:
Seminar zur Vorlesung 11.901:
Allgemeine Naturwissenschafts- und Technikgeschichte III
(17. und 18. Jahrhundert)

2st., Di 18.00 - 19.30 Uhr
Beginn: 26.10.2004, Geom 434

Inhalt:
Begleitend zur Vorlesung sollen ausgewählte, mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern abzustimmende Themen aus dem Bereich der Allgemeinen Naturwissenschafts- und Technikgeschichte III (17. und 18. Jahrhundert) in Referaten und anschließenden Diskussionen näher behandelt werden, vgl.:
http://www.math.uni-hamburg.de/math/ign/seminar/04w-wt-s.htm
Vorkenntnisse:
Spezielle Vorkenntnisse werden nicht erwartet. Der gleichzeitige Besuch der Vorlesung 11.901 ist wünschenswert.
Literatur:
Vergleiche die Hinweise bei der Vorlesung Allgemeine Naturwissenschafts- und Technikgeschichte III. Eine ausführliche Literaturliste wird im Seminar bekanntgegeben.


Karin Reich
Nr. 11.942
Seminar zur Vorlesung 11.902:
Geschichte der Mathematik I (Frühe Hochkulturen und Antike)

2st., Do 18.00 --19.30 Uhr
Beginn: 04.11.2004, Geom 434

Inhalt:
Als Ergänzung zur Vorlesung sollen ausgewählte Kapitel aus der babylonischen, ägyptischen und griechischen Mathematik in Referaten vertieft werden.
Vorkenntnisse:
Es werden keine speziellen Vorkenntnisse erwartet.
Literatur:
Wird im Seminar bekanntgegeben.


Gudrun Wolfschmidt
Nr. 11.943:
Seminar zur Vorlesung 11.903:
Geschichte der Physik und Chemie I (Frühe Hochkulturen und Antike)
2st., Di 16.00 - 17.30 Uhr
Beginn: 26.10.2004, Geom 432

Inhalt:
Als Ergänzung zur Vorlesung werden ausgewählte, mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern abzustimmende Themen aus dem Bereich der Geschichte der Physik und Chemie Referaten und anschließenden Diskussionen näher behandelt, vgl.:
http://www.math.uni-hamburg.de/math/ign/seminar/03w-ph-s.htm
Vorkenntnisse:
Elementares physikalisches Verständnis ist erwünscht; spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Der gleichzeitige Besuch der Vorlesung Geschichte der Physik und Chemie IV wird empfohlen, aber nicht vorausgesetzt.
Literatur:
Vergleiche die Literatur-Hinweise bei der Vorlesung Geschichte der Physik und Chemie. Eine ausführliche Literaturliste wird in der Vorlesung bekanntgegeben.


Stefan Kirschner
Nr. 11.945
Seminar zur Vorlesung 11.905:
Geschichte der Biologie I (Frühe Hochkulturen und Antike)

2st., Do 18.00 - 19.30 Uhr
Beginn: 28.10.2004, Geom 430

Inhalt:
Das Seminar dient dazu, durch Referate sowie gemeinsame Lektüre und Interpretation von Quellentexten den Vorlesungsstoff zu vertiefen.
Vorkenntnisse:
Der gleichzeitige Besuch der Vorlesung wird empfohlen.
Literatur:
Wird im Seminar genannt.


Dirk Siebers, Gudrun Wolfschmidt
Nr. 11.947:
Seminar: Der ,,Große Hamburger Brand von 1842'' und seine Auswirkungen aus technikgeschichtlicher Sicht
2st., Mi 12.00 - 13.30 Uhr
Beginn: 27.10.2004, Geom 432

Inhalt:
Der Brand vom 5. bis 8. Mai 1842 zerstörte große Teile der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bebauung der Innenstadt. In diesem Seminar soll untersucht werden, welche Konsequenzen aus dem Brand gezogen wurden und wie bei dem Neuaufbau die Möglichkeiten und neueren Erkenntnisse des Städtebaues und der Technik einflossen.
Fragestellungen wären etwa:


Vorkenntnisse:
Grundkenntnisse der Methoden und Arbeitsweisen der historischen Wissenschaften sind erwünscht, jedoch keine Voraussetzung. Die Teilnehmenden sollen nach ihren Interessen und Vorkenntnissen eigenständig eine historische Fragestellung aus einer vorgegebenen Themenliste bearbeiten. Eine kontinuierliche und fleißige Mitarbeit wird erwartet.
Literatur:
Im Internet findet man ebenfalls eine Fülle von Informationen zum Thema.
Weitere Informationen: http://www.dirksiebers.de/, Tel. 040-218685


Torsten Rüting
Nr. 11.948
Seminar zur Geschichte der Verhaltensforschung und der Tierpsychologie (Erklärungsmodell für Kooperation und Aggression)
2st., Do 18.00 - 19.30 Uhr
Beginn: 28.10.2004, 432

Inhalt:
Nicht erst von Konrad Lorenz wurden militärische Aggression und menschliche Konflikte mit der Übertragung von Beobachtung an Tieren zu einem "natürlichen" Tatbestand gemacht. Die Lehre Darwins und dessen Versuche, das Verhalten des Menschen aus dem der Tiere abzuleiten machten den Konflikt zum zentralen Thema, fanden in ihm den Antrieb der Evolution und verwurzelten ihn damit tief im Denken unserer Kultur. Mit diesem Erbe belastet bestimmten Tierpsychologie und moderne Verhaltensforschung Debatten um die Ursachen von Kriegen und Konflikten nachhaltig. Die Soziobiologie Wilsons und Dawkins setzt diese Tradition bis heute fort. Die Erklärung kooperativen Verhaltens machte dagegen Darwin und seinen Nachfolgern die größten Schwierigkeiten. Kooperation im Tierreich wurde zum Ausgangspunkt alternativer Evolutionstheorien und Gesellschaftsmodelle. Die historische Untersuchung der Hintergründe dieser Entwicklungen sowie deren Bedeutung in historischen Diskursen soll helfen, aktuelle Debatten kritisch einzuschätzen.
Vorkenntnisse:
Keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur:
Eibl-Eibesfeldt, Irenäus: Krieg und Frieden aus der Sicht der Verhaltensforschung. München 1984.
Markl, Hubert: ,,Evolutionsbiologie des Aggressionsverhaltens''. In: Reinhard Hilke und Wilhelm Kempf (Hg.): Aggression: Naturwissenschaftliche und kulturwissenschaftliche Perspektiven der Aggressionsforschung. Bern etc. 1982.
Richards, Robert J.: Darwin and the Emergence of Evolutionary Theories of Mind and Behavior. Chicago & London 1987.
Stamm, Roger Alfred (Hrsg.): Tierpsychologie: die biologische Erforschung tierischen u. menschl. Verhaltens. Kindler, Zürich, 1984.
Wilson, Edward O.: On Human Nature. Cambridge, MA, 1978. Darin v.a. ,,Aggression.'' (Kapitel 5, S. 99-120).


Torsten Rüting
Nr. 11.949
Seminar: Gehirn und Geschlecht - Biologie und die Konstruktion von Unterschieden in der Geschichte und heute
2st., Di 16 - 18 Uhr
Beginn: 26.10.2004, 434

Inhalt:
Lerne Dich und den großen Unterschied kennen - mit den Erkenntnissen der neuen Neurobiologie und Hirnforschung! Finde ,,natürliche'' Erklärungen, warum wir oder unsere Partner lügen, nicht zuhören, immer einkaufen, surfen oder reden wollen! Die populäre Vermarktung der Bio-Forschung findet reißenden Absatz. Wo liegt hier der Haken, wenn doch vielen angeblich geholfen wird? Was können wir aus der Geschichte lernen? Woran können wir uns im Umgang mit der Forschung und ihren Ergebnissen orientieren, um im ,,Kampf'' der natur- und geisteswissenschaftlichen Diskurse nicht verloren zu gehen? Diese Fragen bilden den Ausgangspunkt für unserer Seminar. Aufbauend auf kritischen Analysen der Vorgeschichte der heutigen Hirnforschung soll die Rolle und Bedeutung der Neurowissenschaften bei der Konstruktion von Geschlecht untersucht und typische Argumentationsmuster und Rhetoriken herausgearbeitet werden. Hintergründe und Kontexte verschiedener Entwicklungen und Aspekte sollen vorgestellt und an der Entwicklung eines eigenen Standpunktes gearbeitet werden. Dabei werden Theorien und Konzepte der aktuellen Genderforschung erprobt und diskutiert werden.
Vorkenntnisse:
Keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur:
Fausto Sterling, Anne: Sexing the Body. Gender Politics and the Construction of Sexuality. New York: Basic Books 1999.
Fausto-Sterling, Anne: Gefangene des Geschlechts? Was biolog. Theorien über Mann u. Frau sagen. München, Zürich: Piper 1988.
Schmitz, Sigrid: Hirnforschung und Geschlecht: Eine kritische Analyse im Rahmen der Genderforschung in den Naturwissenschaften. In: Bauer, Ingrid/Neissl, Julia (Hg.) Gender Studies - Denkachsen und Perspektiven der Geschlechterforschung. Innsbruck, Wien, München 2002, StudienVerlag, pp.109-125.
Wilson, Elizabeth Anne: Neural geographies: feminism and the microstructure of cognition New York. NY [u.a.]: Routledge 1998.


Igor Abdrakhmanov
Nr. 11.949
Seminar: Weißer Fleck auf der Weltkarte? Erforschung Zentralasiens
2st., Fr 14 - 16 Uhr
Beginn: 22.10.2004, Geom 430

Inahlt: Diskussion und Referate über die Erforschung Zentralasiens von Naturforschern im Kolonialenkontext. Evolution westlicher Vorstellungen über Bevölkerung, Geografische Lage, Flora und Fauna. Entstehung von Wissenschaft in dieser Region im 18. u. 20. Jahrhundert.
Vorkenntnisse: Es sind keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur: Wird im Seminar genannt.


Karin Reich
Nr. 11.952
Seminar über Gauß als Naturwissenschaftler
2st., Fr 14 -- 16 Uhr
Beginn: 05.11.2004, Geom 434

Inhalt:
Als Grundlage sollen Gauß Briefwechsel mit Astronomen, Physikern und Geodäten dienen. Im Zentrum stehen noch nicht edierte Briefwechsel, anhand derer die Edition von Briefwechseln diskutiert werden soll.
Vorkenntnisse:
Das Lesen von Handschriften.
Literatur:
Wird im Seminar bekannt gegeben.


Manfred Kudlek, Karin Reich
Nr. 11.953
Seminar: Geschichte der Informatik
2st., Fr 10 -- 12 Uhr
Beginn: 29.10.2004, Geom 434

Inhalt:
Der Begriff der Informatik soll hier möglichst weit gefaßt werden. Es geht vor allem um das Erkennen der Zusammenhänge zwischen Informatik und Mathematik, Logik, Philosophie und Technik.
Vorkenntnisse:
Es sind keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur:
Wird im Seminar bekannt gegeben.


Günther Oestmann
Nr. 11.954:
Seminar über Leben und Werk von Christiaan Huygens (1629-1695)
Blockveranstaltung jeweils 11 - 17 Uhr
18.10. bis 20.10.2004, Geom E 11/13

Inhalt:
Das Schaffen des niederländischen Physikers und Astronomen Christiaan Huygens (1629-1695) ist durch die enge Verbindung von mathematischer Theorie und ihrer Anwendungen in der Physik, Astronomie und Technik gekennzeichnet. Wie bei Descartes, so war auch für Huygens die mechanistische Erklärung der Naturphänomene maßgebend (Mechanische Studien, Wellentheorie des Lichtes). Das Seminar wird die verschiedenen Tätigkeitsfelder von Huygens vor dem Hintergrund der Entwicklung der Wissenschaften im 17. Jh. behandeln.
Vorkenntnisse:
Keine speziellen Vorkenntnisse erforderlich. Die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit und Übernahme eines Referates (vorherige Absprache ist erforderlich) werden erwartet.
Literatur:
Bell, A.E.: Christiaan Huygens and the Development of Science in the 17th Century. London 1947.
Henk, J.M.; Bos, u.s. (Hg.): Studies on Christiaan Huygens. Lisse 1980.


Peter Heering (Universität Oldenburg)
Nr. 11.955
Seminar zur Geschichte der Physik: Historische physikalische Experimente im Nachvollzug analysieren
Blockveranstaltung - ganztägig jeweils 10 -18 Uhr
Samstag 04.12.2004 u. 22.01.2005, Universität Oldenburg - Standort Wechloy
Vorbesprechung: Mo 01.11.2004, 16.15 Geom H 6

Inhalt:
Das Ziel dieser Lehrveranstaltung besteht zum einen darin, Experimente aus der Geschichte der Physik zu diskutieren. Daneben soll diese Veranstaltung aber auch einen Zugang zur Replikationsmethode bilden, die seit etwa zwanzig Jahren in Oldenburg zur Analyse historischer Experimente eingesetzt wird. Folgerichtig werden an beiden Terminen Nachbauten von Apparaturen eingesetzt werden, die im Rahmen der Analyse dieser Experimente mittels der Replikationsmethode entstanden sind. Aus diesem Grund ist es auch erforderlich, dass die Veranstaltung in Oldenburg stattfindet, der Umfang wird dabei jeweils etwa sechs Zeitstunden umfassen. Am ersten Termin sollen Experimente aus der Geschichte der Elektrostatik vorgestellt werden, hierbei ist ein wesentliches Ziel die Diskussion der Entwicklung und Veränderung experimenteller Praxis. Am zweiten Termin sollen dann verschiedene `klassische' Experimente aus der Geschichte der Physik diskutiert werden, wobei hier insbesondere ein Schwerpunkt auf Präzisionsmessungen liegen soll. An beiden Terminen ist ein eigenes Experimentieren der TeilnehmerInnen vorgesehen. Die genauen Anfangszeiten werden in Absprache mit den TeilnehmerInnen festgelegt, diese Veranstaltung ist gleichzeitig ein Angebot für Oldenburger Studierende des Lehramts Physik.
Eine detaillierte inhaltliche Vorstellung der Veranstaltung sowie die Möglichkeit zur Anmeldung findet am Dienstag, 1. Nov. 2004, um 16 Uhr im Rahmen der Vorlesung zur Geschichte der Naturwissenschaften (Prof. Wolfschmidt) statt. Man beachte weitere Hinweise auf der Web-Seite:
Informationen zur LV
Die eigentliche Veranstaltung findet am Samstag 4.12.2004 sowie am 22.1.2005, 10--18 Uhr, in der Carl-von-Ossietzky Universität (Standort Wechloy) statt.
Vorkenntnisse:
Abiturwissen.
Literatur:
Sichau, Christian: Die Replikationsmethode: Zur Rekonstruktion historischer Experimente. In: Heering, Peter; Rieß, Falk und C. Sichau: Im Labor der Physikgeschichte: Zur Untersuchung historischer Experimentalpraxis. Oldenburg: BIS 2000, S. 9-70. (Bitte zur Vorbereitung lesen! Das Buch ist in der IGN-Bibliothek! G 2000/9) Collins, Harry: Changing Order: Replication and Induction in Scientific Practice. Beverley Hills & London: Sage. [Second Edition, with a new Afterword, Chicago: University of Chicago Press, 1992].


Elena Roussanova
Nr. 11.956
Seminar zur Geschichte der Chemie: Chemiegeschichte in Museen und Ausstellungen
2st., Mi 16 - 18 Uhr
Beginn: 27.10.2004, Geom 434

Inhalt:
In Deutschland und anderen Ländern gibt es Museen, Sammlungen und Ausstellungen, die speziell chemiehistorischen Themen gewidmet sind. Zunächst sollen Beispiele verschiedener chemiehistorischer Museen, nämlich das Liebig-Museum in Giessen, das Museum der Göttinger Chemie, das Apotheken-Museum in Heidelberg und die Chemie-Abteilung des Deutschen Museums in München behandelt werden. Es folgen Beispiele von Sonderausstellungen, die im Zusammenhang mit einer Person bzw. mit einem Jubiläum veranstaltet wurden, z.B. ,,Chemie und Chemiker in Berlin: die Ära August Wilhelm von Hofmann 1865-1892'', ,,Moritz der Gelehrte (1572-1632): ein Renaissancefürst in Europa,'' ,,[Justus Liebig] Der streitbare Gelehrte.'' Auch Dauerausstellungen wie ,,Graf Wolfgang II. von Hohenlohe und sein alchemistisches Laboratorium um 1600. Alchemie in Schloss Weikersheim'' und ,,Das Alchemistenlaboratorium Oberstockstall/Kirchberg am Wagram'' werden besprochen. Auch die modernen virtuellen Ausstellungen, so z.B. zum Thema ,,Historische Laborgeräte'' werden diskutiert. Exkursionen zu Museen oder Sammlungen sind vorgesehen.
Vorkenntnisse:
Spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit und Übernahme eines Referates werden erwartet.
Literatur:
Brock, W.H.: Viewegs Geschichte der Chemie. Braunschweig [u.a.] 1997.
Buseck, S.: Die historische Apotheke. Das Deutsche Apotheken-Museum und andere pharmazeutische Sammlungen im deutschen Sprachgebiet. Frankfurt/Main [u.a.] 1997.
Chemie und Chemiker in Berlin. Die Ära August Wilhelm von Hofmann 1865-1892. Katalog und Lesebuch zur Ausstellung anlässlich des 100. Todestags August Wilhelm von Hofmanns am 5. Mai 1992 ; vom 4.5. bis 31.5.1992 im Thaer-Saal der Fakultät für Landwirtschaft und Gartenbau der Humboldt-Universität zu Berlin. (= Studien und Quellen zur Geschichte der Chemie; 1). Hrsg. von Michael Engel. Berlin 1992.
Deutsches Museum. Geniale Erfindungen und Meisterwerke aus Naturwissenschaft und Technik. Hrsg. von Wolf Peter Fehlhammer. München [u.a.] 2003.
Der streitbare Gelehrte. Ausstellung vom 9.5. bis 30.8.2003, Rektorzimmer im Universitäts-Hauptgebäude. Ausstellung zum 200. Geburtstag von Justus Liebig. Gießen 2003.
Moritz der Gelehrte. Ein Renaissancefürst in Europa. [Ausstellung im Weserrenaissance-Museum Schloß Brake, 19.10.1997 bis 31.1.1998 und in der Orangerie in Kassel, 6.3. bis 31.5.1998]. Hrsg. von Heiner von Borggrefe und Vera Lüpkes. Eurasburg 1997.
Osten, Sigrid von: Das Alchemistenlaboratorium Oberstockstall: Ein Fundkomplex des 16. Jahrhunderts aus Niederösterreich. (Monographien zur Frühgeschichte und Mittelalterarchäologie; 6). Innsbruck 1998.
Partington, J. R.: A Short History of Chemistry. London 1937, 3. Aufl. New York 1960.
Weyer, Jost: Graf Wolfgang II. von Hohenlohe und die Alchemie: Alchemistische Studien in Schloß Weikersheim 1587-1610. (= Forschungen aus Württembergisch-Franken; 39). Sigmaringen 1992.


Elena Roussanova
Nr. 11.957
Bedeutende Chemiker und Chemikerinnen, ihr Leben und Werk sowie ihre Stellung in der Chemiegeschichtsschreibung
2st., Do 16 - 18 Uhr
Beginn: 28.10.2004, Geom 344

Inhalt:
Gegenstand dieser Veranstaltung ist die Vorstellung von Chemikern und Chemikerinnen aus der Zeitspanne von der Antike bis zur Gegenwart, die eine bedeutende Rolle für den Fortschritt der Chemie gespielt haben. Nicht nur ihre Biographien und ihre Beiträge zur Chemie sollen vorgestellt und diskutiert werden, sondern auch ihre im Laufe der Zeit wechselnde Beurteilung in der Chemiegeschichtsschreibung. Parallel dazu sollen die zentralen Themen aus der Geschichte der Chemie und der Chemiegeschichtsschreibung diskutiert und erörtert werden. Auch auf die Rolle der Frauen in der Chemie soll eingegangen werden.
Vorkenntnisse:
Spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, allgemeine chemische Kenntnisse sind erwünscht, aber nicht unbedingt Voraussetzung. Die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit und Übernahme eines Referates werden erwartet.
Literatur:
Brock, William Hodson: Viewegs Geschichte der Chemie. Braunschweig [u.a.] 1997.
Bugge, Günther: Das Buch der großen Chemiker. 2. Bde. Weinheim 1929.
Ihde, A. J.: The Development of Modern Chemistry. New York 1964.
Lexikon der bedeutenden Naturwissenschaftler. Hrsg. Von Dieter Hoffmann, u.a., 3 Bde. Heidelberg, Berlin 2003f.
Lexikon großer Naturwissenschaftler. Vorstoß ins Unbekannte. Hrsg. von Fritz Krafft. Wiesbaden 2003.
Partington, J.R.: A history of chemistry. 4. Bde. London [u.a.] 1961.
Pötsch, Winfried R.: Lexikon bedeutender Chemiker. 1. Aufl. Thun [u.a.] 1989.
Lexikon der Naturwissenschaftler: Astronomen, Biologen, Chemiker, Geologen, Mediziner, Physiker. Red. Rolf Sauermost. Heidelberg [u.a.] 2000.
Schaedler Carl: Biographisch-litterarisches Handwörterbuch der wissenschaftlich bedeutenden Chemiker. Berlin 1891.
Strube, Wilhelm: Der historische Weg der Chemie: von der Urzeit bis zur wissenschaftlich-technischen Revolution. Köln 1989.
Weyer, Jost: Chemiegeschichtsschreibung von Wiegleb (1790) bis Partington (1970): eine Untersuchung über ihre Methoden, Prinzipien und Ziele. (= Arbor scientiarum: Reihe A, Abhandlungen; 3). Hildesheim 1974.
Die Literaturliste wird im Seminar ergänzt.


Stefan Kirschner
Nr. 11.948
Seminar zur Geschichte der Biologie: Mensch und Tier - ein problematisches Verhältnis in der Kulturgeschichte
2st., Do 16 -- 18 Uhr
Beginn: 28.10.2004, Geom 430

Inhalt:
Das Seminar dient dazu, die wechselvolle Geschichte des Verhältnisses Mensch - Tier vom Anbeginn der Frühen Hochkulturen über die griechisch-römische Antike und das Mittelalter bis in die Gegenwart aufzuzeigen. Im Vordergrund stehen die naturphilosophischen bzw. naturwissenschaftlichen Vorstellungen, die sich der Mensch vom Leben und Wesen der Tiere und von seiner eigenen Stellung unter den Lebewesen machte. Dabei wird der Frage nachgegangen, inwieweit diese Vorstellungen durch wissenschaftsexterne Einflußfaktoren (z.B. religiöser, sozioökonomischer und politischer Art) geprägt wurden bzw. umgekehrt auf den gesellschaftlichen Umgang mit Tieren Auswirkungen hatten.
Vorkenntnisse:
Es sind keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur:
Dinzelbacher, Peter (Hrsg.): Mensch und Tier in der Geschichte Europas. Stuttgart: Kröner, 2000.
Lorenz, Günther: Tiere im Leben der alten Kulturen. Schriftlose Kulturen, Alter Orient, Ägypten, Griechenland und Rom. Wien: Böhlau, 2000.
Münch, Paul; Walz, Rainer (Hrsg.): Tiere und Menschen. Geschichte und Aktualität eines prekären Verhältnisses. 2. Aufl. Paderborn: Schöningh, 1999.


Torsten Rüting
Seminar zur Geschichte der Neurobiologie.
Grenzgänge zwischen Natur und Kultur

Nr. 11.959:
2st., Mi 18 - 20 Uhr
Beginn: 07.04.2004, Geom 434

Inhalt:
,,Neuroworlds'' - In der aktuellen Diskussion werden von der modernen Hirnforschung und Neurobiologie revolutionäre Veränderungen unseres Menschenbildes erwartet, die mit der kopernikanischen Wende und der Darwinschen Evolutionstheorie verglichen werden. Es gehe um eine neue ,,Begründung unserer Selbstwahrnehmung als freie, geistige Wesen'' (Wolf Singer). Die Neurobiologie könne jetzt die Grenzen zwischen Natur- und Geisteswissenschaften durchlässig machen und in angestammte Territorien der Geisteswissenschaften eindringen, um endlich unsere philosophischen, ethischen und moralischen Probleme bewältigen zu können. In populären Darstellungen dienen Gehirnscans schon der Lösung dieser ,,natürlichen Schwächen''. Ein Blick in die Geschichte der Neurobiologie zeigt, dass all dies nichts Neues ist. Vergleichbare Erwartungen, Hoffnungen und Techniken begleiten die Neurowissenschaften seit ihrer Entstehung.
Im Seminar sollen an Beispielen historische Bedingungen und Kontexte der ,,Grenzüberschreitungen'' der Nerven- und Gehirnwissenschaft nachvollzogen werden. Die historische Analyse soll helfen, die Mechanismen und die Dimensionen des neurowissenschaftlichen Diskurses zu verstehen und seine aktuellen Ausprägungen besser einzuordnen.
Vorkenntnisse:
Keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur:
Breidbach, Olaf: Die Materialisierung des Ichs: zur Geschichte der Hirnforschung im 19. und 20. Jahrhundert. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1997.
Florey E, Breidbach O.(Hrsg.): Das Gehirn - Organ der Seele? Berlin 1993.
Jacobson, Marcus: Foundations of neuroscience. New York u.a: Plenum Press 1995.
Harrington, Anne (Ed.): So Human a Brain: Knowledge and Values in the Neurosciences. Basel, Boston, Berlin 1992.
Smith, Roger: Inhibition: History and Meaning in the Sciences of Mind and Brain. Berkeley 1992.


Harald Schumacher, Gudrun Wolfschmidt
Nr. 11.960
Seminar zur Vorlesung 11.922: Geschichte der Quantenphysik
2st., Mi 16 - 18 Uhr
Beginn: 27.10.2004, SemRm 5, Gebäude 1b, DESY
Am 01.12.2004: Großer Gästespeiseraum, Gebäude 9, DESY

Inhalt:
Als Ergänzung zur Vorlesung werden ausgewählte Originalarbeiten aus der Geschichte der Quantenphysik in Referaten von den Seminarteilnehmern vorgetragen und anschließend diskutiert.
Aktuelle Änderungen finden Sie im Internet bei LV:
Info zur Vorlesung

Vorkenntnisse:
Elementares physikalisches Verständnis. Der gleichzeitige Besuch der Vorlesung wird empfohlen!
Literatur:
Siehe Literaturhinweise zur Vorlesung.


Philip Beeley
Arbeitskreis: Schimank-Nachlass
14tägl., Fr. 10 - 13 Uhr
Beginn: 29.10.2004
Bodenstedtstr. 16, Raum 316

Inhalt:
In diesem Seminar sollen die Probleme und Methoden der Erschließung und Veröffentlichung wissenschaftlicher Nachlässe am Beispiel des im IGN befindlichen Nachlasses des Naturwissenschafts- und Technikhistorikers Hans Schimank (1888-1979) erörtert werden. Schimank, Honorarprofessor an der Universität Hamburg ab 1942, leistete einen wichtigen Beitrag zur Etablierung der Wissenschafts- und Technikgeschichte. Zentraler Bestandteil seines Nachlasses ist eine umfangreiche Korrespondenz, u.a. mit Naturwissenschaftlern wie Otto Hahn, Walther Nernst und Max Planck, Philologen wie Otto Regenbogen und Bruno Snell, führenden Persönlichkeiten im Verein Deutscher Ingenieure sowie mit zahlreichen Wissenschafts- und Technikhistorikern seiner Zeit.
Vorkenntnisse:
Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit bei der Nachlaßbearbeitung.
Literatur:
Hermann, A.: Die Funktion und Bedeutung von Briefen. In: Pauli, Wolfgang: Wissenschaftlicher Briefwechsel. Bd. I, hrsg. von A. Hermann, K. von Meyenn und V.F. Weisskopf. New York, Heidelberg, Berlin 1979, S. XI-XLVII.
Mommsen, W.A.: Die Nachlässe in deutschen Archiven. Boppard 1971, S. VI-XXVI. Dort sind weitere Literaturhinweise zu finden.


Gudrun Wolfschmidt, Stefan Kirschner
Nr. 11.961
Kolloquium über neuere Forschungen
zur Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Technik

2st., Mo 18 - 19.30 Uhr
Beginn: 25.10.2004, Geom H 6

Inhalt:
In diesem Seminar geben Promovierende und andere Referenten und Referentinnen Arbeitsberichte über den augenblicklichen Stand ihrer Forschungen. Dabei liegt der Akzent weniger auf den Ergebnissen als vielmehr auf der Vielfalt ihrer Ansätze. Soweit die finanziellen Mittel es erlauben, werden auch auswärtige Vortragende eingeladen. Allen denen, die im Fach Geschichte der Naturwissenschaften arbeiten wollen, ist die Teilnahme dringend anzuraten.
Vorkenntnisse:
Spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Eine Liste mit den Namen der Vortragenden und den Themen der Referate ist im Geschäftszimmer erhältlich oder zum Ausdrucken unter:
Kolloquium Druckversion. Man achte auch auf einen entsprechenden Aushang im Schaukasten des SPGN!

Im Internet findet sich die jeweils aktuelle Version mit den Abstracts der Vorträge:
http://www.math.uni-hamburg.de/spag/ign/kolloq/koll.htm


D) EXKURSION


Wir möchten ferner auf folgende medizin- und technikhistorische
Vorlesungen und Seminare hinweisen:


1. Lehrveranstaltungen des Instituts für Geschichte der Medizin

Fachbereich Medizin der Universität Hamburg
Universitätskrankenhaus-Eppendorf, Martinistraße 52, Tel. 42803-2140

Veranstaltungen nach der Approbationsordnung


Heinz-Peter Schmiedebach
Nr. 04.866
Geschichte der Medizin (Vorlesung)
2st., Mi 14.15 - 15.45 Uhr
Beginn: 03.11.2004 - HS Psychiatrie, UKE


2. Lehrveranstaltungen des
Instituts für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte

Fachbereich Philosophie und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg
Allendeplatz 1, Tel. 040-42838-4363


Franklin Kopitzsch
Nr. 05.901
Grundzüge der Sozial-und Wirtschaftsgeschichte II:
Absolutismus - Merkantilismus - Aufklärung

2st., Fr 10 - 12 Uhr
Beginn: 22.10.2004, ESA J


Klaus Schlottau
Nr. 05.911
Einführung in die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens
4st., Do 10 - 14 Uhr
Beginn: 21.10.2004, Allende-Platz 1, Raum 138


Norbert Fischer
Nr. 05.921
Einführung in die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte - Zur Sozial und Kulturgeschichte der Nordseeküste
2st., Mi 14 - 16 Uhr
Beginn: 20.10.2004, Allende-Platz 1, Raum 108


Proseminare

Franklin Kopitzsch
Nr. 05.922
Einführung in die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte: Altona - ,,eine der merkwürdigsten und interessantesten Städte''
2st., Di 12 - 14 Uhr
Beginn: 22.10.2004, Allende-Platz 1, Raum 109


Klaus Schlottau
Nr. 05.923
Einführung in die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte: Manufakturtechnik als Spiegelbild der Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte
2st., Do 14 - 16 Uhr
Beginn: 21.10.2004, Allende-Platz 1, Raum 108


3. Lehrveranstaltungen des
Philosophischen Seminars

http://www.phil-gesch.uni-hamburg.de/philsem.html
Von-Melle-Park 6, Tel. 42838-4718


Ulrich Gähde
Nr. 08.003
Strukturalistische Wissenschaftstheorie
2st., Do 16 - 18 Uhr
Beginn: 28.10.2004, Phil C


Ulrich Gähde
Nr. 08.021
Einführung in die theoretische Philosophie: Wissenschaftstheorie (T)
2st., Di 10 - 12 Uhr
Beginn: 26.10.2004, ESA M



Siehe auch:


Gudrun Wolfschmidt

Letzte Änderung: 25. Oktober 2004

Institut für Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Technik