Universität Hamburg - Fachbereich 11: Mathematik

Institut für Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Technik



IGN-Info Nr. 66 (2003)

Lehrveranstaltungen

Sommersemester 2003

Siehe auch die Kurzübersicht über die Lehrveranstaltungen

Lectures and Seminars - English Version

A) HAUPTVORLESUNGEN

Vorlesungen für Hörerinnen und Hörer aller Fachbereiche


Karin Reich, Gudrun Wolfschmidt
Nr. 11.901
Allgemeine Naturwissenschafts- und Technikgeschichte IV
(19. und 20. Jahrhundert)

2st., Mo 16 - 18 Uhr
Beginn: 14.04.2003, Geom H 6
Vierter Teil eines viersemestrigen Zyklus.

Inhalt:
Die Ausweitung der experimentellen und der mathematisch-theoretischen Naturwissenschaften seit dem Zeitalter der Aufklärung, die ,,Industrielle Revolution'' und das Vordringen von Wissenschaft und Technik zu einer beherrschenden Stellung in der modernen Welt. Mit der erfolgreichen Mathematisierung der Mechanik und Himmelsmechanik durch Newton, Euler, Lagrange u.a. war die mechanistische Welterklärung zum Ideal der Naturwissenschaften geworden, die seit dem Beginn der Industrialisierung in England in immer engere Wechselwirkung mit der Technik trat. Die grundlegenden neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnisse und Theorien (z.B. Evolution) einschließlich ihrer Beziehungen zu allgemeinen Zeitströmungen (z.B. Naturphilosophie, Energetik, Eindringen der historischen Denkweise in Geologie, Astronomie, Biologie usw.), der Aufstieg der Technik sowie die Auswirkungen auf Bildungswesen und Wissenschaftsorganisation (Schul- und Hochschulreformen, Gründungen von Technischen Hochschulen sowie außer-universitäre Forschung und Big Science) sind Gegenstand dieser Vorlesung. Insbesondere soll die Abhängigkeit der Wissenschaft von den äußeren Gegebenheiten und den politischen Verhältnissen aufgezeigt werden.
Vorkenntnisse:
Teilnahme an den früheren Teilen dieses Vorlesungszyklus ist erwünscht, aber nicht Voraussetzung. Spezielle Vorkenntnisse werden in dieser Einführungsvorlesung, die einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungslinien geben soll, nicht erwartet.
Empfohlene Literatur:
Mason, S. F.: Geschichte der Naturwissenschaft in der Entwicklung ihrer Denkweisen. Stuttgart: Kröner 1974, Neudruck: Stuttgart: GNT-Verlag 1991. - Segrè, E.: Die großen Physiker und ihre Entdeckungen. München/Zürich 1981. - Knight, D.: The Age of Science. The Scientific World-View in the Nineteenth Century. Oxford 1986. - Olby, R.C.; Cantor, G.N.; Christie, J.R.R. and Hodge, M.J.S.: Companion to the History of Modern Science. London/New York: Routledge 1990. - Price, Derek J. de Solla: Little science, big science ... and beyond. New York: Columbia University Press 1986. - Meinel, C.; Voswinckel, P. (Hrsg.): Medizin, Naturwissenschaft, Technik und Nationalsozialismus - Kontinuitäten und Diskontinuitäten. Stuttgart: GNT-Verlag 1994.


Karin Reich
Nr. 11.902
Geschichte der Mathematik III (Mittelalter und frühe Neuzeit)
2st., Do 16 - 18 Uhr
Beginn: 17.04.2003, Geom Hörsaal H 6

Inhalt:
Die Aufarbeitung griechischen Wissens sowie das Anknüpfen an in islamischen Ländern übliche Traditionen waren neben der Klostermathematik die beherrschenden Strömungen im europäischen Mittelalter. Erst im 16. Jahrhundert gelangen in Geometrie, Arithmetik und Algebra spektakuläre neue Denkansätze. Diese führten im 17. Jahrhundert nach einem längeren Versuchsstadium zur Entwicklung neuer mathematischer Disziplinen wie der analytischen Geometrie und der Differential- und Integralrechnung.
Vorkenntnisse:
Grundkenntnisse in Mathematik.
Literatur:
Hay, C.: Mathematics from Manuscript to Print. 1300-1600. Oxford 1988. - Gericke, H.: Mathematik im Abendland. Berlin u.a. 1990. - Field, J.: Invention of Infinity. Oxford u.a. 1997. - Calinger, R.: A Contextual History of Mathematics. New York 1999. - Scriba, C.J.: 5000 Jahre Geometrie. Berlin 2000.


Gudrun Wolfschmidt
Nr. 11.903
Geschichte der Physik und Chemie II (Mittelalter und Frühe Neuzeit)
http://www.math.uni-hamburg.de/math/ign/seminar/
2st., Di 14 - 16 Uhr
Beginn: 15.04.2003, Geom Hörsaal H 6
Zweiter Teil eines viersemestrigen Zyklus.

Inhalt:
Die Vorlesung überdeckt die Zeitspanne vom Mittelalter bis zur Renaissance. Im christlichen Mittelalter lebte die antike Tradition fort; bereits im Frühmittelalter begann die Übersetzung und Kommentierung antiker Schriften. Eine große Rolle für die Überlieferung spielte der islamische Kulturkreis. Im Spätmittelalter begann Kritik - besonders an Aristoteles. Nach der Zeit des Umbruchs um 1500 liegt der Schwerpunkt im Wandel des Weltbildes im Rahmen der wissenschaftlichen Revolution des 16. und beginnenden 17. Jahrhunderts. Galilei führte das physikalische Experiment in die Wissenschaft ein, die bis dahin kontemplativ und untechnisch war.
Vorkenntnisse:
Grundkenntnisse in Physik sind erwünscht.
Literatur:
Pedersen, O.: Early Physics and Astronomy. Cambridge: Cambridge University Press 1993. - Krafft, F.: Geschichte der Naturwissenschaften I. Freiburg 1971. - Nasr, S.H.: Islamic Science. An Illustrated Study. London. World of Islam Festival Publishing Company 1976. - Sambursky, S.: Der Weg der Physik. München: dtv 1978. - Grant, E.: Das physikalische Weltbild des Mittelalters. Zürich/München 1980. - Grant, E. (Hrsg.): A Source Book in Medieval Science. Cambridge, Mass.: Harvard University Press 1974. - Crombie, A.C.: Robert Grosseteste and the Origin of Experimental Science 1100--1700. Oxford. Clarendon Press 1953. - Kuhn, T.: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen. Frankfurt am Main 2. Aufl. 1976. - Cohen, I.B.: Revolutionen in der Naturwissenschaft. Frankfurt a. M. 1994. - Crombie, A.C.: Von Augustinus bis Galilei. Die Emanzipation der Naturwissenschaft. Köln 1959, München 1977.


Elisabeth Vaupel
Chemische Substanzen, die Weltgeschichte machten
(Kulturgeschichte der Materialien)
- entfällt!
Nr. 11.904
2st., Fr 14 - 16 Uhr
Beginn: 25.04.03, Geom H 6

Inhalt:
Seit Urzeiten wird das menschliche Dasein von der Verfügbarkeit bestimmter Materialien und Werkstoffe bestimmt. Der Entwicklungsstand der Menschheit ist damit unweigerlich an das Vorhandensein bestimmter Materialien gebunden. Die Menschen der Vorzeit mussten notgedrungen auf natürlich vorkommende Stoffe wie Stein, Holz, Ton, Pflanzenfasern und Tierhäute zurückgreifen. Mit der Entwicklung von Verfahren und Technologien, bestimmte Materialien synthetisch herzustellen, emanzipierte sich der Mensch von der Verwendung dessen, was ohne aufwendigen Aufbereitungsprozess verfügbar war und schuf sich völlig neue Möglichkeiten, die teilweise aber auch völlig neue Gefahren in sich bargen. In der Vorlesung behandelt werden beispielsweise die Materialien Kohle, Erdöl, Sprengstoffe, Kunststoffe, Gummi, Zement, Stahl, Glas, sowie ausgewähle Metalle (Aluminium, Zink, Chrom etc.) und ihr Einfluss auf den Verlauf von Technik- und Wissenschaftsgeschichte.
Vorkenntnisse:
Spezielle Kenntnisse sind nicht erforderlich.
Empfohlene Literatur:
Wird in der Vorlesung bekannt gegeben.


Stefan Kirschner Nr. 11.905
Geschichte der Biologie II (Mittelalter bis Renaissance)
2st., Di 16 - 18 Uhr
Beginn: 15.04.2003, Geom H 5
Erster Teil eines viersemestrigen Zyklus.

Inhalt:
Gegenstand der Vorlesung ist die historische Entwicklung der botanischen, zoologischen und anthropologischen Vorstellungen, Theorien und Forschungen im Mittelalter und in der Renaissance im Zusammenhang mit dem jeweiligen kulturhistorischen Kontext. Die landwirtschaftliche und gartenbauliche Praxis sowie Schriften zur Tierzucht, Tierheilkunde und Jagd werden ebenfalls berücksichtigt. Darüber hinaus werden die inhaltlichen Verbindungen mit verwandten Disziplinen, wie der Medizin, Pharmazie und Alchemie, aufgezeigt. Generell werden auch problemgeschichtliche und zeitübergreifende Aspekte behandelt, wie z. B. der Wandel der Einstellungen des Menschen gegenüber den Tieren oder der Wandel von der frühmittelalterlichen allegorischen Deutung der Lebewesen hin zu einer Betrachtung der Tiere, Pflanzen und übrigen Naturgegenstände als eigenständige Erkenntnisobjekte. Neben der christlichen Tradition wird auch der islamische Kulturkreis berücksichtigt. Neben den fachspezifischen Gesichtspunkten stehen allgemeine Aspekte der Naturerkenntnis und Wissenspflege im Vordergrund. Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über die verschiedenen Stufen der Tradierung antiken wissenschaftlichen Gedankengutes (Bildungsreform unter Karl dem Großen, Übersetzungen antiker wissenschaftlicher Texte aus dem Griechischen bzw. Arabischen vom Ende des 11. bis in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts, Humanismus). Auf die Herausentwicklung der Universitäten als Zentren der Wissenspflege und Wissenschaftsorganisation wird besonders eingegangen. Daneben bietet die Vorlesung einen grundlegenden Einblick in das Weltbild der aristotelisch-scholastischen Naturphilosophie und die wesentlichen Unterschiede in Methodik und Erkenntniszielen zwischen dem Mittelalter und der Renaissance.
Vorkenntnisse:
Es sind keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur:
Bäumer, Ä.: Geschichte der Biologie. Bd. 1. Biologie von der Antike bis zur Renaissance. Frankfurt a. M., Bern u. a. 1991. - Crombie, A. C.: Von Augustinus bis Galilei. Versch., unveränd. Aufl. Köln 1959, 1964, 1965; München 1977 (dtv). - Jahn, I. (Hrsg.): Geschichte der Biologie. 3. Aufl. Berlin 2000. Kap. 3 und 4. Salisbury. - Joyce E.: The Beast within. Animals in the Middle Ages. New York, London 1994.


B) Spezialvorlesung


Karin Reich
Nr. 11.921
Geschichte der Mathematik im Überblick für Studierende der Lehrämter
2st., Mo 14 - 16 Uhr
Beginn: 14.04.2003, Geom Hörsaal H 4

Inhalt:
Es sollen speziell für Lehramtskandidaten einige Meilensteine aus der ca. 5000 Jahre zurückreichenden Geschichte der Mathematik charakterisiert werden.
Vorkenntnisse:
Grundkenntnisse der Mathematik.
Literatur:
Peiffer, J.; Dahan-Dalmedico, A.: Wege und Irrwege. Eine Geschichte der Mathematik. Basel u.a. 1994. - Historical Connections in Mathematics. 3 Bde, 1992-1995. - Grattan-Guinness, I.: The fontana history of mathematical sciences. 1997 - History of Mathematics. Histories of Problems. IREM 1997. - Gazalé, M.: Number. From Ahmes to Cantor. Princeton 2000. - Mankiewicz, R.: The Story of Mathematics. London 2000.
Anmerkungen:
Die Lehramtskandidaten erhalten nach dem erfolgreichen Besuch dieser Veranstaltung eine Teilnahmebestätigung.


Andrea Blunck
Nr. 11.922
Frauen in der Geschichte der Mathematik
2st., Do 16 - 18 Uhr
Beginn: 09.04.2003, Geom Hörsaal H 2

Inhalt:
Leben und Werk ausgewählter Mathematikerinnen von der Antike bis zur Gegenwart werden vorgestellt. Dies liefert einen speziellen Blick auf die Geschichte der Mathematik und die Wissenschaftsgeschichte. Insbesondere wird die Stellung der Frau in Forschung und Lehre in den verschiedenen Epochen thematisiert und in den historischen Zusammenhang gestellt.
Vorkenntnisse:
Es sind keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich.
Literatur:
Wird in der Vorlesung bekannt gegeben.


Stefan Kirschner
Nr. 11.923
Geschichte der Naturwissenschaften unter Berücksichtigung der Pharmazie
1st., Mo 11.00 - 11.45
Beginn: 14.04.2003, IPharm kl. Hörsaal

Inhalt:
Die Vorlesung behandelt die Entwicklung der abendländischen Pharmazie und des Apothekenwesens von der Antike bis in das 20. Jahrhundert. Dies geschieht vor dem Hintergrund der für die Geschichte der Pharmazie relevanten wesentlichen Entwicklungslinien der Biologie, Chemie und Medizin. Schwerpunktmäßig werden behandelt: Hippokrates und Galen (Humoralpathologie und Viersäftelehre); Materia medica (Arzneimittellehre) von der Antike bis zur Renaissance; Alchemie im lateinischen Mittelalter; Paracelsus und die Chemiatrie; mechanistische und vitalistische Organismuskonzepte des 17. und 18. Jahrhunderts; Anorganische, Organische und Biochemie im 19. und 20. Jahrhundert; die Auswirkungen des naturwissenschaftlich-technischen Fortschritts auf die Medizin in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts; Großherstellung von Arzneimitteln und pharmazeutische Industrie. Neben den theoretischen Grundlagen umfaßt die Vorlesung auch die Entwicklung des pharmazeutischen Instrumentariums sowie Werdegang und Stellung des Apothekerberufs.
Vorkenntnisse:
Elementare naturwissenschaftliche Kenntnisse sind erforderlich.
Literatur:
Dann, G. E.: Einführung in die Pharmaziegeschichte. Stuttgart 1975. - Schmitz, R.: Geschichte der Pharmazie. Bd. I. Von den Anfängen bis zum Ausgang des Mittelalters. Eschborn 1998. - Schneider, W.: Geschichte der pharmazeutischen Chemie. Weinheim 1972. - Mägdefrau, K.: Geschichte der Botanik. Stuttgart 1973. 2. Aufl. 1992. - Partington, J. R.: A Short History of Chemistry. London 1937. Nachdr. der 3. Auflage New York 1960.


C) SEMINARE


Interessentinnen und Interessenten für Seminare werden gebeten, sich bereits vor Semesterbeginn im Geschäftszimmer in die ausliegenden Teilnehmerlisten einzutragen und für die ersten Sitzungen Referate nach Themenabsprache mit den Veranstaltern vorzubereiten.


Stefan Kirschner, Gudrun Wolfschmidt
Nr. 11.941 - Seminar zur Vorlesung 11.901:
Seminar zur Vorlesung 11.901:
Allgemeine Naturwissenschafts- und Technikgeschichte IV
(19. und 20. Jahrhundert)

2st., Di 18.00 - 19.30 Uhr
Beginn: 15.04.2003, Geom 434

Inhalt:
Als Ergänzung zur Vorlesung sollen ausgewählte, mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern abzustimmende Themen aus dem Bereich der Allgemeine Naturwissenschafts- und Technikgeschichte IV (19. und 20. Jahrhundert) in Referaten und anschließenden Diskussionen näher behandelt werden, vgl.:
http://www.math.uni-hamburg.de/math/ign/seminar/lv-menu.htm
Vorkenntnisse:
Spezielle Vorkenntnisse werden nicht erwartet. Der gleichzeitige Besuch der Vorlesung 11.901 Allgemeine Wissenschafts- und Technikgeschichte IV wird empfohlen. Aktive Mitarbeit und Übernahme eines Referates werden erwartet.
Literatur:
Vergleiche die Hinweise bei der Vorlesung Allgemeine Naturwissenschafts- und Technikgeschichte IV. Eine ausführliche Literaturliste wird im Seminar bekanntgegeben.


Karin Reich
Nr. 11.942
Seminar zur Vorlesung 11.902:
Geschichte der Mathematik III (Mittelalter und frühe Neuzeit)

2st., Do 18 - 19.30 Uhr
Beginn: 17.04.2003, Geom 434

Inhalt:
Vorlesung und Seminar sollen sich gegenseitig ergänzen, Seminarthemen sollen helfen, bestimmte Zusammenhänge zu vertiefen.
Vorkenntnisse:
Grundkenntnisse in Mathematik.
Literatur:
Wird im Seminar bekannt gegeben.


Gudrun Wolfschmidt
Nr. 11.943 - Seminar zur Vorlesung 11.903:
Seminar zur Vorlesung 11.903:
Geschichte der Physik und Chemie II (Mittelalter und Frühe Neuzeit)
2st., Di 16.00 - 17.30 Uhr
Beginn: 15.04.2003, Geom 432

Inhalt:
Als Ergänzung zur Vorlesung werden ausgewählte, mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern abzustimmende Themen aus dem Bereich der Geschichte der Physik und Chemie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit in Referaten und anschließenden Diskussionen näher behandelt, vgl.:
http://www.math.uni-hamburg.de/math/ign/seminar/lv-menu.htm
Vorkenntnisse:
Elementares physikalisches Verständnis ist erwünscht; spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Der gleichzeitige Besuch der Vorlesung Geschichte der Physik und Chemie II wird empfohlen, aber nicht vorausgesetzt.
Literatur:
Vergleiche die Literatur-Hinweise bei der Vorlesung Geschichte der Physik und Chemie II. Eine ausführliche Literaturliste wird in der Vorlesung bekanntgegeben.


Elisabeth Vaupel
Nr. 11.944
Seminar zur Vorlesung 11.904:
Chemische Substanzen die Weltgeschichte machten
- entfällt!
2st., Fr 16 - 18 Uhr
Beginn: 25.04.2003, Geom 434

Inhalt:
Ausgewählte Themen werden nach Absprache mit den Teilnehmern als Ergänzung zur Vorlesung behandelt und diskutiert.
Vorkenntnisse:
Spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, doch ist der gleichzeitige Besuch der Vorlesung erwünscht.
Literatur:
Wird in der Vorlesung bekannt gegeben.


Elena Roussanova
Nr. 11.956
Seminar zur Chemiegeschichte:
Meilensteine in der historischen Entwicklung der Chemie

2st., Fr 14 - 16 Uhr
Beginn: 25.04.2003, Geom 434

Inhalt:
Die Auswahl der Themen richtet sich nach den Interessen und Vorkenntnissen der Teilnehmer/innen.
Vorkenntnisse:
Spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Literatur:
Wird im Seminar bekannt gegeben.


Stefan Kirschner
Nr. 11.945
Seminar zur Vorlesung 11.905:
Geschichte der Biologie II
(Mittelalter bis Renaissance)

2st., Do 18.00 - 19.30 Uhr
Beginn: 17.04.2003, Geom 432

Inhalt:
Das Seminar dient dazu, durch Referate sowie gemeinsame Lektüre und Interpretation von Quellentexten den Vorlesungsstoff zu vertiefen. An möglichen Referatethemen bzw. Texten bieten sich an: Physiologus (lateinische und deutsche Tradition) und Bestiarien; das Werk Friedrichs II. von Hohenstaufen über die Falkenjagd (,,De arte venandi cum avibus''); Albertus Magnus und seine tier- und pflanzenkundlichen Schriften; Petrus de Crescentiis, ,,Ruralia commoda'' (Landwirtschaftslehre); das ,,Pelzbuch'' des Gottfried von Franken; das ,,Buch der Natur'' des Konrad von Megenberg; ,,Kräuterbücher'' (z.B. Hieronymus Bock, Leonhart Fuchs) und tierkundliche Schriften der Renaissance (Conrad Gesner, Pierre Belon).
Vorkenntnisse:
Lateinkenntnisse sind erwünscht, aber nicht für alle Themen unbedingt erforderlich. Der gleichzeitige Besuch der Vorlesung wird empfohlen.
Literatur:
Wird im Seminar bekannt gegeben.


Dirk Siebers, Gudrun Wolfschmidt
Nr. 11.949:
Seminar über Textilien und textile Techniken von den Anfängen bis in das 21. Jahrhundert
2st., Mi 16 - 18 Uhr
Beginn: 16.04.2003, Geom 432

Inhalt:
Um in gemäßigten Klimazonen überleben zu können, brauchte der Mensch von je her Bekleidung. Die Herstellung von Garnen durch Verzwirnen von Fasern und daraus die Herstellung von textilen Flächen (Stoffen) durch Flechten bzw. Weben ist eine sehr alte Technik, die bis heute angewendet wird. Die wirtschaftliche Bedeutung der Textilherstellung war zu allen Zeiten sehr groß - da jeder Mensch Bekleidung benötigt - sie war eine der Hauptantriebskräfte der ersten industriellen Revolution. Auch technische Textilien z.B. Segel, Netze, Schläuche spielen eine wichtige Rolle im Leben der Menschen. Für die Produktionsschritte - waschen, bleichen, färben - sind chemische Produkte und Verfahren erforderlich. Zum Musterweben wurden schon im frühen 19. Jahrhundert programmgesteuerte Webmaschinen gebaut, z.B. durch J.M. Jacquard, unter dessen Namen diese Muster bekannt wurden. In neuerer Zeit kommen die synthetischen Farbstoffe, Kunstfasern und die vollautomatische Textilproduktion dazu. Die Herstellung dreidimensionaler textiler Körper aus hochfesten Aramidfasern im Bereich der faserverstärkten Verbundstoffe, z.B. für Schutzhelme oder extraleichte Druckgasbehälter, ist eine der neuesten Innovationen im Bereich Textilien.
http://www.dirksiebers.de/seite1.htm
Vorkenntnisse:
Grundkenntnisse der Methoden und Arbeitsweisen der historischen Wissenschaften sind erwünscht. Die Teilnehmenden sollen nach ihren Interessen und Vorkenntnissen eigenständig eine historische Fragestellung aus einer vorgegebenen Themenliste bearbeiten. Eine kontinuierliche und fleißige Mitarbeit wird erwartet.
Literatur:
Bohnsack, A.: Spinnen und Weben. Entwicklung von Technik und Arbeit im Textilgewebe. Reinbek 1981 (ISBN 3499177021). - Gillow, J. / Sentance, B.: Atlas der Textilien. Bern 1999 (ISBN 3258060401).
Im Internet findet man ebenfalls eine Fülle von Informationen zum Thema.


Stefan Kirschner
Nr. 11.958
Seminar über Biologie als gesellschaftspolitisches Machtinstrument im 19. und 20. Jahrhundert
2st., Do 16 - 18 Uhr
Beginn: 17.04.2003, Geom 432

Inhalt:
Die Biologie eignet sich in besonderem Maße dazu, auf der Basis ihrer Forschungsergebnisse und Theorien gesellschaftspolitische Leitbilder zu entwickeln. Besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und während des gesamten 20. Jahrhunderts waren Gesellschaft und Politik in einem hohen Maße durch biologische bzw. biologistische Theorien geprägt. Das Seminar dient dazu, die Mechanismen, nach denen eine Instrumentalisierung der Biologie zu gesellschaftspolitischen Zwecken ablief, aufzuzeigen und das dabei zu beobachtende Wechselspiel wissenschaftsinterner und -externer Faktoren zu analysieren. Als Schwerpunkte können genannt werden: Ursprung, Wandel und ,,Funktion'' von Rassentheorien im 19. und 20. Jahrhundert und ihre Auswirkungen; die unterschiedlichen Ausprägungen des Sozialdarwinismus und seine Etablierung in ,,rechten'' und ,,linken'' politischen Kreisen; der Nationalsozialismus als - wie Ernst Lehmann sich 1934 ausdrückte - ,,politisch angewandte Biologie''; Kontinuitäten und Diskontinuitäten des eugenischen und rassenhygienischen Denkens nach dem 2. Weltkrieg; die Auseinandersetzungen um die Soziobiologie.
Vorkenntnisse:
Keine.
Literatur:
Gould, S. J.: The Mismeasure of Man. New York u. a. 1996. - Herbig, J.; Hohlfeld, R. (Hrsg.): Die zweite Schöpfung. Geist und Ungeist in der Biologie des 20. Jahrhunderts. München, Wien 1990. - Mocek, R.: Biologie und soziale Befreiung. Zur Geschichte des Biologismus und der Rassenhygiene in der Arbeiterbewegung. Frankfurt am Main u. a. 2002. - Weingart, P.; Kroll, J.; Bayertz, K.: Rasse, Blut und Gene. Geschichte der Eugenik und Rassenhygiene in Deutschland. 3. Aufl. Frankfurt a. M. 2001 (Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 1022).


Torsten Rüting
Seminar über die Geschichte des Experiments
Nr. 11.959:
2st., Mi 16 - 18 Uhr
Beginn: 16.04.2003, Geom 434

Inhalt:
Die bisher kaum beachtete praktische Tätigkeit der Naturwissenschaftler rückte in den letzten Jahren in den Mittelpunkt des Interesses der Wissenschaftsgeschichte. Gleichzeitig suchte man Antwort auf die Fragen: Wie erreichte das Experiment zentrale Bedeutung in der modernen wissenschaftlichen Methodologie und wie prägte diese Methode Wissenschaft und Weltbild? Die Geschichte des Experimentierens ist bisher noch nicht ausführlich und systematisch beschrieben, zahlreiche Studien zeigen aber, wie diese Forschung zu den Grundproblemen des Wissenschaftsverständnisses in Wissenschaft und Gesellschaft führt. Im Seminar können auf Wunsch selbst gewählte Experimente und ihre historischen Bedingungen diskutiert werden. Vor allem sollen aber neuere historische Arbeiten zum komplexen Verhältnis zwischen Praxis, Theorie und Rahmenbedingungen von Naturwissenschaft vorgestellt und besprochen werden.
Vorkenntnisse:
Lesen engl. Fachtexte.
Literatur:
Holmes, Frederic L.: (1992) Do we understand historically how experimental knowledge is acquired? History of Science 30 : 119-136 - Gooding, D.; Pinch, T.: u.a. (Hg.) (1989) The uses of experiment : studies of experimentation in the natural sciences. Cambridge u.a. : Cambridge University Press. - Heering, P.: (Hg.) (2000) Im Labor der Physikgeschichte : zur Untersuchung historischer Experimentalpraxis. Oldenburg : Bis, Bibliotheks- und Informationssystem der Univ. - Heidelberger, M.: Steinle, Friedrich (Hg.) (1998) Experimental Essays - Versuche zum Experiment. Baden-Baden : Nomos-Verl.-Ges. - Rheinberger, H.-J.; Hagner, M.: (Hg.) (1993) Die Experimentalisierung des Lebens : Experimentalsysteme in den biologischen Wissenschaften 1850/1950. Berlin : Akad.-Verl.


Philip Beeley
Arbeitskreis: Schimank-Nachlass
14tägl., Fr. 10 - 13 Uhr
Beginn: 11.04.2003
Bodenstedtstr. 16, Raum 316

Inhalt:
In diesem Seminar sollen die Probleme und Methoden der Erschließung und Veröffentlichung wissenschaftlicher Nachlässe am Beispiel des im IGN befindlichen Nachlasses des Naturwissenschafts- und Technikhistorikers Hans Schimank (1888-1979) erörtert werden. Schimank, Honorarprofessor an der Universität Hamburg ab 1942, leistete einen wichtigen Beitrag zur Etablierung der Wissenschafts- und Technikgeschichte. Zentraler Bestandteil seines Nachlasses ist eine umfangreiche Korrespondenz, u.a. mit Naturwissenschaftlern wie Otto Hahn, Walther Nernst und Max Planck, Philologen wie Otto Regenbogen und Bruno Snell, führenden Persönlichkeiten im Verein Deutscher Ingenieure sowie mit zahlreichen Wissenschafts- und Technikhistorikern seiner Zeit.
Vorkenntnisse:
Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit bei der Nachlaßbearbeitung.
Literatur:
Hermann, A.: Die Funktion und Bedeutung von Briefen. In: Pauli, Wolfgang: Wissenschaftlicher Briefwechsel. Bd. I, hrsg. von A. Hermann, K. von Meyenn und V.F. Weisskopf. New York, Heidelberg, Berlin 1979, S. XI-XLVII. - Mommsen, W.A.: Die Nachlässe in deutschen Archiven. Boppard 1971, S. VI-XXVI. Dort sind weitere Literaturhinweise zu finden.


Gudrun Wolfschmidt, Karin Reich
Nr. 11.961
Seminar über neuere Forschungen
zur Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Technik

2st., Mo 18 - 19.30 Uhr
Beginn: 14.04.2003, Geom H 6

Inhalt:
In diesem Seminar geben Promovierende und andere Referenten und Referentinnen Arbeitsberichte über den augenblicklichen Stand ihrer Forschungen. Dabei liegt der Akzent weniger auf den Ergebnissen als vielmehr auf der Vielfalt ihrer Ansätze. Soweit die finanziellen Mittel es erlauben, werden auch auswärtige Vortragende eingeladen. Allen denen, die im Fach Geschichte der Naturwissenschaften arbeiten wollen, ist die Teilnahme dringend anzuraten.
Vorkenntnisse:
Spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Eine Liste mit den Namen der Vortragenden und den Themen der Referate ist im Geschäftszimmer erhältlich oder zum Ausdrucken unter:
Kolloquium Druckversion. Man achte auch auf einen entsprechenden Aushang im Schaukasten des SPGN!

Im Internet findet sich die jeweils aktuelle Version mit den Abstracts der Vorträge:
http://www.math.uni-hamburg.de/math/ign/kolloq/koll.html


D) EXKURSION


Karin Reich
Nr. 11.071 - Exkursion
Naturwissenschafts- und technikhistorische Exkursion: Koblenz und Köln
2tägig, 11.-12. Juni 2003

Inhalt:
In Koblenz wird das Bundesarchiv unser Ziel sein. Dort werden wir eine fachkundige Führung erhalten. In Köln steht das Römisch-Germanische Museum auf dem Programm.
Anmerkung:
Die Teilnahme an einer Exkursion gehört zum Pflichtprogramm der Hauptfachstudenten GNT.



Wir möchten ferner auf folgende medizin- und technikhistorische
Vorlesungen und Seminare hinweisen:


1. Lehrveranstaltungen des Instituts für Geschichte der Medizin

Fachbereich Medizin der Universität Hamburg
Universitätskrankenhaus-Eppendorf, Martinistraße 52, Tel. 42803-2140

Veranstaltungen nach der Approbationsordnung


Heinz-Peter Schmiedebach
Nr. 41.012
Geschichte der Medizin (Vorlesung)
2st., Mi 14.15 - 15.45 Uhr
Beginn: 09.04.2003 - AnatomI Hörsaal


2. Lehrveranstaltungen des
Instituts für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte

Fachbereich Philosophie und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg
Allendeplatz 1, Tel. 040-42838-4363
Prof. Dr. Ulrich Troitzsch


Franklin Kopitzsch
Nr. 05.001
Grundzüge der Sozial-und Wirtschaftsgeschichte I
Deutschland im Überblick(III): Gesellschaft und Wirtschaft Deutschlands im 19. Jahrhundert

2st., Do 12 - 14 Uhr
Beginn: ..., ESA H


3. Lehrveranstaltungen des
Philosophischen Seminars

http://www.phil-gesch.uni-hamburg.de/philsem.html
Von-Melle-Park 6, Tel. 42838-4718


Werner Diederich
Nr. 08.002
Die ,,Entzauberung'' der Welt im 17. Jahrhundert
2st., Di 16 - 18 Uhr
Beginn: 15.04.2003, Phil D

Klaus Hentschel
Nr. 08.004
Der Wandel in den Grundlagen der Naturerkenntnis zu Lebzeiten von Ernst Cassirer (1874-1945)
2st., Do 16 - 18 Uhr
Beginn: 17.04.2003, Phil B

Ulrich Gähde
Nr. 08.021
Einführung in die Theoretische Philosophie: Wissenschaftstheorie
4st. (inkl. Tutorien), Do 16 - 18 Uhr
Beginn: 17.04.2003, Phil C

Klaus Hentschel
Nr. 08.067
Das Wechselspiel von Instrumentenbau, Experimentierpraxis und Theoriebildung: Systematische Untersuchungen und historische Fallstudien (T) (Hauptseminar)
2st., Mi 16 - 18 Uhr
Beginn: 16.04.2003, Phil 1009


Siehe auch:


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Gudrun Wolfschmidt

Letzte Änderung: 16. April 2003

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