Fritz Schumacher

Fritz Schumacher

(Abb. aus: Frank, H. (Hrsg): Fritz Schumacher-Reformkultur und

Moderne, 1994, S. 302) Am 4. November 1869 wird Friedrich Wilhelm Schumacher, als Sohn von Dr. Hermann Albert Schumacher und Therese Schumacher, geborene Grote in Bremen geboren. Seine Eltern entstammen alteingesessenen Bremer Kaufmanns-, Pastoren und Ratsherrenfamilien. Seine Kindheit und Jugend verbringt Schumacher durch die Diplomatentätigkeit seines Vaters in Bogotà und New York, wo er mit seinem Bruder Hermann eine Druckerei gründet.
In den Jahren zwischen 1883 und 1889 besuchen die Brüder, wieder zurück in Bremen, das Gymnasium bis zum Abitur. Erste Übung im Vortraghalten erhält Schumacher im "Prima-Verein". Die Themen sind kunstgeschichtlicher und philosophischer Natur. Die Zeitschrift "Die Kunst für Alle" prägt in dieser Zeit seine künstlerischen Anschauungen.
Obwohl sich Schumacher zunächst an der Technischen Hochschule in München für Mathematik und Naturwissenschaften einschreibt, entscheidet er sich schließlich doch für die Architektur und absolviert rasch sein Abschlußexamen in Berlin.
Im Büro von Gabriel von Seidl erwirbt er sich in den Jahren 1893 bis 1895 erste architektonische Praxis und erhät Bauaufträge in Tirol und am Gardasee.
Zwischen 1895 und 1901 arbeitet Schumacher in Leipzig im Stadtbauamt. Er verkehrt in literarisch-künstlerischen Kreisen und in dieser Zeit entstehen seine ersten selbständigen Bauten, aber auch Publikationen, wie "Kampf um die moderne Kunst" und seine Studien zur architektonischen Utopie.
Schumacher nimmt im Jahre 1901 einen Lehrauftrag für Innenarchitektur, Kunstgewerbestil u. ä. an der TH Dresden an. In der folgenden Zeit kommen ihm viele Ehrungen zuteil. U. a. die Verleihung der Deutschen Staatsmedaille und die Ernennung zum Ritter des Albrechtsordens erster Klasse.
Die Nachfrage nach Schumachers Arbeiten steigt und spiegelt sich in der Anzahl der Angebote wieder.
1909 nimmt er die Berufung zum Leiter des Hochbauwesens in Hamburg an. Überdies ist er nun Baudirektor im höheren Verwaltungsdienst.
In den 20er Jahren entstehen von ihm wichtige Bauten im Kultur-, Sozial und Verwaltungsbereich. Auch der Hamburger Stadtpark hat hier seine Entstehungszeit.

Zwischen 1920 und 1923 hat er das Amt des technischen Bürgermeisters in Köln inne. Auf Wunsch des Oberbürgermeisters Konrad Adenauer soll er dort einen Generalsiedlungsplan für freigewordene innerstädtische Bebauunsflächen entwerfen. Fritz Schumacher, Photo

anläßlich seines 70. Geburtstages am 4. Nov. 1939

(Abb. aus: Kayser, W.: Fritz Schumacher-Eine Bibliographie, 1984,

S. 14)
Als Oberbaudirektor kehrt Schumacher 1924 nach Hamburg zurück und befaßt sich nun mit stadtplanerischen Aufgaben, wie der Gestaltung des Wohngebietes an der Jarrestraße oder dem Generalbebauungsplan Hamburgs. Ebenso entstehen jetzt viele Schulen in seinen neuen sachlichen Stil.
Schumacher wird Ehrenmitglied in verschiedenen Akademien u.a. auch in dem Royal Institute of British Architecture und dem American Institute of Architecture.
Am 3. Mai 1933 wird er mit 63 Jahren zwangspensioniert, offiziell heißt es, er wäre freiwillig zurückgetreten. In diesem vermeintlichen Ruhestand widmet sich Schumacher dem Schreiben. Bücher mit architektonischen, literarischen und künstlerischen Inhalten entstehen.
Er reist viel und immerwieder erhält er Auszeichnungen.
Der zweite Weltkrieg bringt auch die Zerstörung zahlreicher Schumachers Bauten mit sich. 1944 hält er im Hamburger Rathaus eine Rede zum Wiederaufbau und der Neugestaltung der Stadt.
Fritz Schumacher stirbt am 5. November 1947 in Hamburg.
Lit.: Frank, Hartmut (Hrsg.): 1994, S. 302-303)

De

Zurück zum Architekturmenu