Biographische Daten
Alfred Bernhard Nobel wurde am 21. Oktober 1833 in Stockholm geboren.
1843-1850 wohnte er in Rußland, wo sein Vater in St. Petersburg
eine Maschinenfabrik betrieb. Er erhielt dort einen Privatunterricht in
der Chemie (u.a. bei den bekannten russischen Chemiker Zinin). 1850 trat
er seine erste Studienreise an, die ihn u.a. nach Paris führte. Hierbei
vervollständigte er seine Chemieausbildung. 1853 war er wieder in
St. Petersburg und kehrte 1863 nach Stockholm zurück, wo er
die Initialzündung für Nitroglycerinsprengstoff einführte
und 1865 die erste Nitroglycerinfabrik der Welt errichtete. Im selben
Jahr siedelte Alfred Nobel nach Hamburg über und gründete bei
Geesthacht (Elbe) die Nitroglycerinfabrik Krümmel. 1866 reiste er
in die USA und gründete mit New Yorker Aktionären die United
States Blasting Oil Co.
Bedeutende Leistungen
Alfred Nobel fand mit dem durch Adsorption in Kieselgur entstehenden
Gurdynamit (später Dynamit genannt) den zuverlässigen
Sprengstoff, der 1867 patentiert wurde und ab 1880 den
Sprengstoffmarkt der Welt beherrschte. 1873 zog Alfred Nobel nach
Paris und begann dort mit Versuchen für einen Sprengstoff, der
mit der Sicherheit des Dynamits eine stärkere Sprengwirkung
vereinen sollte. 1875 gelang ihm die Erfindung der Sprenggelatine,
einer kolloidalen Lösung von Nitrocellulose in
Nitroglycerin. Danach wandte sich Alfred Nobel neben seinen
zahlreichen organisatorischen Aufgaben dem Problem des rauchlosen
Pulvers zu, das er 1887 mit der Erfindung des Ballisits (Gemisch aus
Nitroglycerin und Nitrocellulose mit Campher) löste. 1891
ließ er sich in San Remo nieder, wo er bis an sein Lebensende
blieb. Er beschäftigte sich weiter mit Pulver- und
Schießpulverversuchen und arbeitete an sehr unterschiedlichen
Problemen, z. B. Panzerplatten, elekrolytischen
Alkalimetallherstellung, synthetischen Edelsteinen und
Fotografie. Sein 1895 verfaßtes Testament bildete die Grundlage
für die Nobel-Stiftung. Alfred Nobel starb am 10. Dezember 1896
in San Remo (Italien).
Literatur
Pötsch, Winfried R. (Hrsg.): Lexikon bedeutender Chemiker.
Frankfurt am Main 1989, S. 324.
Vögtle, Fritz: Alfred Nobel mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten.
Reinbek 1983.
Links im WWW
http://sunsite.bcc.bilkent.edu.tr/oldnobel/alfred/index.html
http://www.nobel.se/nobel/alfred-nobel/biographical/french-lit/poster1.html
http://deutsche-chronik.de/dch/dch_1890.htm
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