Otto Diels
Otto Diels

1876 - 1954

Chemiker

Nobelpreis für Chemie 1950

Bezug zu Hamburg:
Diels wurde in Hamburg geboren

Biographische Daten
Otto Diels wurde am 23. Januar 1876 in Hamburg als Sohn eines Philologie-Professors geboren. Ab 1895 studierte er Chemie an der Universität Berlin, wo er 1899 zum Dr. phil. promovierte. Anschließend arbeitete er als Assistent bei Emil Fischer. 1904 habilitierte er sich an der Universität Berlin zum Privatdozent. 1906 ernannte man ihn zum Titular-Professor und 1913 zum Abteilungsleiter an der Universität Berlin. 1914 wurde er zum a.o. Professor an der Universität Berlin sowie 1916 zum o. Professor und Direktor des Chemischen Instituts der Universität Kiel berufen. Seine Emeritierung erfolgte 1944, jedoch übernahm Diels auf Wunch der Universität Kiel 1946 den Wiederaufbau des Chemischen Instituts. 1948 wurde er erneut emeritiert. Er starb am 7. März 1954 in Kiel.

Bedeutende Leistungen
1906 erhielt Diels bei der Spaltung des Malonsäurediethylesters das Kohlensuboxid C3O2. Im selben Jahr begann er seine Cholesterol-Untersuchungen. Durch Oxidation mit Natriumhypobromit stellte er die Diels-Säure her, eine Dicarbonsäure, die später bei der Ermittlung der Cholesterol-Struktur eine wichtige Rolle spielte. 1927 entdeckte Diels Selen als mildwirkendes, universelles Dehydrierungsmittel, das im Falle des Cholesterol zum sogenannten Diels-Kohlenwasserstoff führte. Die gleich Verbindung bildete sich bei der Selen-Dehydrierung einer reihe anderer Sterole des Tier- und Pflanzenreiches, die damit zu einem wichtigen Werkzeug der Konstitutionsaufklärung wurde. Daneben arbeitete Diels ab 1911 über Additionsreaktionen des Azoesters C2H5-CO-N=N-CO- C2H5 . 1925 setzte er den Azoester mit Cyclopentadien um. 1928 setzten Diels und Alder Maleinsäure mit Cyclopentadien ohne Probleme um. Beide führten nun weitere derartige, zu Hydroaromaten führende Diels-Alder-Reaktionen durch. Diese Reaktion führte zu neuen, uch bedeutsamen Synthesen von Riechstoffen, Campfern, Stickstoffheterocyclen u.a. Die 1934 aufgefundene Hydrazobenzen-Addition nach Diels und Reese (an Acetylendicarbonsäure) führte zu Heterocyklen der Pyrazol-, Indol- oder Chinolin-Reihe.

Publikationen
Diels, Otto: Zur Kenntnis der Cyanurverbindungen. Berlin 1899.
Diels, Otto: Einführung in die organische Chemie. Leipzig 1907.
Weitere Werke

Literatur
Kern, Otto: Hermann Diels und Carl Robert: ein biographischer Versuch. (=Jahresbericht über die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft. Suppl. Bd. 215). Leipzig 1927.
Pötsch, Winfried R. (Hrsg.): Lexikon bedeutender Chemiker. Frankfurt am Main 1989, S. 149.

Stolz, Rüdiger (Hrsg.): ABC Geschichte der Chemie. Leipzig 1989, S. 117.

Links im WWW
http://www.nobel.se/chemistry/laureates/1950/diels-bio.html


Institut für Geschichte der Naturwissenschaften - Universität Hamburg

Die letzte Änderung stammt vom 13. August 2001