Biographische Daten
Otto Diels wurde am 23. Januar 1876 in Hamburg als Sohn eines
Philologie-Professors geboren. Ab 1895 studierte er Chemie an der
Universität Berlin, wo er 1899 zum
Dr. phil. promovierte. Anschließend arbeitete er als Assistent
bei Emil Fischer. 1904 habilitierte er sich an der Universität
Berlin zum Privatdozent. 1906 ernannte man ihn zum Titular-Professor
und 1913 zum Abteilungsleiter an der Universität Berlin. 1914
wurde er zum a.o. Professor an der Universität Berlin sowie 1916
zum o. Professor und Direktor des Chemischen Instituts der
Universität Kiel berufen. Seine Emeritierung erfolgte 1944,
jedoch übernahm Diels auf Wunch der Universität Kiel 1946
den Wiederaufbau des Chemischen Instituts. 1948 wurde er erneut
emeritiert. Er starb am 7. März 1954 in Kiel.
Bedeutende Leistungen
1906 erhielt Diels bei der Spaltung des Malonsäurediethylesters
das Kohlensuboxid C3O2. Im selben Jahr begann er seine
Cholesterol-Untersuchungen. Durch Oxidation mit Natriumhypobromit
stellte er die Diels-Säure her, eine Dicarbonsäure, die
später bei der Ermittlung der Cholesterol-Struktur eine wichtige
Rolle spielte. 1927 entdeckte Diels Selen als mildwirkendes,
universelles Dehydrierungsmittel, das im Falle des Cholesterol zum
sogenannten Diels-Kohlenwasserstoff führte. Die gleich Verbindung
bildete sich bei der Selen-Dehydrierung einer reihe anderer Sterole
des Tier- und Pflanzenreiches, die damit zu einem wichtigen Werkzeug
der Konstitutionsaufklärung wurde. Daneben arbeitete Diels ab
1911 über Additionsreaktionen des Azoesters C2H5-CO-N=N-CO- C2H5
. 1925 setzte er den Azoester mit Cyclopentadien um. 1928 setzten
Diels und Alder Maleinsäure mit Cyclopentadien ohne Probleme
um. Beide führten nun weitere derartige, zu Hydroaromaten
führende Diels-Alder-Reaktionen durch. Diese Reaktion führte
zu neuen, uch bedeutsamen Synthesen von Riechstoffen, Campfern,
Stickstoffheterocyclen u.a. Die 1934 aufgefundene
Hydrazobenzen-Addition nach Diels und Reese (an
Acetylendicarbonsäure) führte zu Heterocyklen der Pyrazol-,
Indol- oder Chinolin-Reihe.
Publikationen
Diels, Otto: Zur Kenntnis der
Cyanurverbindungen. Berlin 1899. Diels, Otto: Einführung in
die organische Chemie. Leipzig 1907.
Weitere Werke
Literatur
Kern, Otto: Hermann Diels und Carl Robert: ein biographischer Versuch.
(=Jahresbericht über die Fortschritte der klassischen
Altertumswissenschaft. Suppl. Bd. 215). Leipzig 1927.
Pötsch, Winfried R. (Hrsg.): Lexikon bedeutender Chemiker. Frankfurt
am Main 1989, S. 149.
Stolz, Rüdiger (Hrsg.): ABC Geschichte der Chemie. Leipzig 1989,
S. 117.
Links im WWW
http://www.nobel.se/chemistry/laureates/1950/diels-bio.html
Institut für Geschichte der Naturwissenschaften - Universität
Hamburg
Die letzte Änderung stammt vom 13. August
2001
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