Das heute am Ohlsdorfer Friedhof befindliche Krematorium wurde von Fritz Schumacher 1926 zunächst
für den Standort Sternschanze und später Mundsburg
konzipiert. Bürgerproteste ließen es ihm letztlich doch am
Westrand des Ohlsdorfer Friedhof erbauen.
Der Bau liegt dort im
Fluchtpunkt einer langen Allee. Dem eigentlichen Bauwerk ist eine
erhöhte Terassenanlage mit einer Freitreppe
vorgelagert. Schumacher plante diese als Versammlungsplatz für
die Trauernden.

Um die für den Zweck der Anlage nötigen Schornsteine zu
kaschieren, entwarf Schumacher einen trapezförmigen Giebel, der
im vorderen Teil die Feierhalle einschließt. Zu beiden Seiten
fügen sich links und rechts zwei niedrige Bauten an.
Im Innern kommen die schräg aufsteigenden markanten
Längswände,
in die farbig verglaste Streifenfenster
eingesetzt sind, besonders zur Geltung. An der Rückwand des
Katafalkplatzes liegt eine mosaikverzierte Nische (Puhl &
Wagner). Alle weiteren Fenster mit abstrakten Mustern wurden nach den
Entwürfen von Ervin Bossanyi durch die Firma Kubal erstellt. Die
technisch betrieblichen Vorgänge sind in das Untergeschoß
des Gebäudes verlegt und sind von der Rückseite des Baus
zugänglich.
Die Außenwände bestehen aus Klinker und
Keramik. Schumacher wollte mit dieser Materialwahl auf das Feuer, das
hier eine Schlüsselrolle einnimmt, verweisen.
(Lit.: Frank, Hartmut (Hrsg.): 1994, S. 288)