Weitere Daten zum Chile-Haus

Offizielles Chile-Haus Signet, 20er Jahre

(Abb. aus: Fuchs-Belhamri, E. und Scholz, Kai-Uwe: Der Architekt Fritz

Höger, 1997, S. 34) In auffällig ausgefallener Silhoutte erbaut, befindet sich am Burchardplatz in der südlichen Altstadt das Chile-Haus.
1921 kaufte Henry B. Sloman, damals einer der führenden Importeure und Produzenten von Chile-Salpeter und damit vermögend, zwei Grundstücke beiderseits der Fischertwiete. Er plante diese zu bebauen.
Neben verschiedenen Vorschlägen stach der Entwurf des Architekten Fritz Höger hervor. Vor allem durch seinen innovativen Plan die Fischertwiete zu überbauen und so zu integrieren. Er überzeugte den Senat mit seinem Vorhaben und bekam den Zuschlag. Ansicht vom Meßberg 

(Abb. aus: Kamphausen, A.: Der Baumeister Fritz Höger, 1972, 

Tafel 10)
Im Laufe der Bauvorbereitungen stellte Höger immerwieder Änderungsanträge, um schließlich den Bau in seiner heutigen Form verwirklichen zu können. Das im Klinkerbau errichtete Chile-Haus hat von der Südostseite betrachtet eine markante, scharfe Bugspitze, die tatsächlich an den Bug eines Schiffes erinnert. Seine Südfassade ist als einzige Wand des Baus geschweift. Mit einer Geschoßfläche von 36 000 qm gehörte es vor dem Zweiten Weltkrieg zu den größten Bürogebäuden Deutschlands.
Bei der Planung des Gebäudes beteiligte sich neben der Baukomission auch Fritz Schumacher . Details Fischertwiete

(Abb. aus: Kamphausen, A.: Der Baumeister Fritz Höger, 1972,

Tafel 12.1)
Im Innern des Hauses verbirgt sich ein moderner Eisenbetonskelettbau, der flexibel einteilbare Geschoße in sich birgt. Künstlerisch herausragend sind neben der Tudorbögengestaltung an der Fischertwiete, die wie Wogen geschuppten Terrakotten an den Arkaden und die "Galionsfigur" des Andenkontors an der Bugspitze des Gebäudes, welche beide von Richard Kuöhl stammen.
(Lit.: R. Lange, 1995, S. 30)

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